Der Waldumbau muss weitergehen
Führung mit Fachleuten durch Hilgertshauser Gemeindewald zog 30 Interessierte an
Große Resonanz fand der Waldspaziergang mit Förster Kilian König, dem Vorsitzenden der Waldbauvereinigung Dachau, Michael Lechner, und WBV-Geschäftsführer Peter Göttler – wenngleich es bei dieser Führung nicht ohne Mückenspray ging. Rund 30 Waldbesitzer aus Hilgertshausen und Umgebung haben hier den Gemeindewald zwischen Hilgertshausen und Neuried unter die Lupe genommen und Fragen an die drei Fachleute gestellt.
Dass gerade der Gemeindewald in den Augen der Forstfachleute als Vorzeigewald gesehen wird, hat vor allem Bürgermeister Markus Hertlein sehr gefreut. Die Fachleute waren sich einig, dass es gut war, im Gemeindewald früh genug mit dem Waldumbau zu beginnen. Der Waldumbau sollte nach Meinung der Fachmänner weiter, aber nicht mit Gewalt fortgesetzt werden.
Viele Baumarten und Totholz
Der sieben Hektar große Gemeindewald verfüge über größtenteils sandigen Boden und sei schon vor vielen Jahrzehnten größtenteils mit Fichte und Tanne bepflanzt worden. „Noch etwas mehr Eiche und Buche würde hier natürlich gut passen“, war von Förster König und dem WBV-Geschäftsführer zu erfahren. Bezüglich Nachhaltigkeit befinde sich der Gemeindewald aber mit mindestens zehn Baumarten im grünen Bereich. Auf besondere Baumarten, die man im Gemeindewald vorfindet, wurde mit der Esskastanie und Flatterulme hingewiesen. Damit insbesondere für die Eiche mehr Wachstum möglich ist, sei es wichtig, in diesem bergigen Wald noch mehr Licht zu schaffen. Hinsichtlich Artenschutz werde es begrüßt, dass die Gemeinde Totholz liegen lässt. Unterm Strich wurde der Gemeinde sogar vorbildliche Waldbewirtschaftung bescheinigt. Ein großes Ameisenvolk um eine Fichte würde hier den Beweis liefern.
Dass der Gemeindewald nicht immer gut zu bewirtschaften war, zeigte Lechner auf. Erst 2003 seien die Gassen für den Abtransport von gefällten Bäumen geschaffen worden. Seither wurde bereits ein paarmal durchgeforstet. Es wurden zehn Festmeter gesundes Holz pro Hektar und Jahr festgestellt. „So ist in zehn Jahren mit einem Zuwachs von 700 Festmetern zu rechnen“, unterstrich Göttler, der die Waldbesitzer auch über die aktuelle Situation bei der Holzvermarktung informierte. Er gab zudem den Hinweis, die Borkenkäfer nicht zu unterschätzen.