Reaktionen zum Tod von Margot Friedländer: "Wir verneigen uns vor ihr"

Deutschland trauert um die am Freitag verstorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer. Als einer der ersten kondolierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Die Nachricht vom Tode Margot Friedländers erfüllt mich mit tiefer Trauer. Sie hat unserem Land Versöhnung geschenkt – trotz allem, was die Deutschen ihr als jungem Menschen angetan hatten", so Steinmeier. "Für dieses Geschenk können wir nicht dankbar genug sein."

Trauer um Holocaust-Überlebende Margot Friedländer

Margot Friedländer wurde am 5. November 1921 in Berlin geboren. Damals hieß sie noch Bendheim. Ihre Mutter und ihr Bruder Ralph wurden im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Sie selbst kam ebenfalls ins Konzentrationslager und überlebte. 2003 kam sie in ihre Heimatstadt Berlin zurück und engagierte sich dort für Versöhnung und warnte unermüdlich vor einer Wiederholung der schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus.

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner erinnerte am Freitagabend an sie. "Berlin trauert um unsere Ehrenbürgerin Margot Friedländer", so Wegner. "Ihre Erinnerungsarbeit, ihr Einsatz gegen das Vergessen, ihr Engagement in Schulen oder Universitäten, ihre Gespräche mit Jugendlichen waren für uns von einem unschätzbaren Wert. Margot Friedländer mahnte uns, nicht zu vergessen. Sie zeigte uns, was Menschlichkeit bedeutet." Wegner betonte, dass Berlin Friedländer nicht vergessen werde, und ihr ein ehrendes Andenken bewahren werde.

Bundestagspräsidentin Klöckner: "In tiefer Trauer verneige ich mich"

Auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zeigte sich bedrückt. "Margot Friedländer, in tiefer Trauer verneige ich mich vor einer großherzigen Zeitzeugin, die mit ihrer Offenheit und Zugewandtheit Menschen berührte", so Klöckner. Klöckner entschied zudem, im Bundestag ein Kondolenzbuch für die Verstorbene auslegen zu lassen. Dies ist eine Ehre, die sonst nur für Abgeordnete gelte.