Enorme Kosten: Eching will im neuen Kinderhaus an der Küche sparen

  • Andreas Beschorner
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Weil das geplante Kinderhaus in „Eching West“ eine teure Angelegenheit wird, soll nun an der Ausstattung gespart werden – und zwar in der Küche.

Eching – Im Westen von Eching soll etwas Großes entstehen: Eine Kindertagesstätte mit fünf Kindergarten- beziehungsweise Krippengruppen, dazu zwei Hortgruppen, außerdem 13 Wohnungen will man im Baugebiet „Eching West“ errichten. Was dem Gemeinderat lieb ist, ist aber auch teuer: Auf über 25 Millionen Euro wird das Projekt derzeit geschätzt – Kostensteigerungen in den kommenden Jahren noch gar nicht eingerechnet. Deshalb war der Beschluss, den der Bau- und Planungsausschuss nun einstimmig fasste, nur logisch: Man nahm die Planungen zur Kenntnis, die Verwaltung, Architekten und Fachplaner wurden allerdings beauftragt, Kosten einzusparen.

Wohnungen geplant

Im Erdgeschoß sollen fünf Gruppen unterkommen, so die Planer, die flexibel für Kindergarten oder -krippe genutzt werden können. Das erste Obergeschoß soll zwei Hortgruppen mit Nebenräumen vorbehalten bleiben, im zweiten und dritten Stock sind 13 Wohnungen in der Größe zwischen Ein- und Drei-Zimmer-Wohnungen vorgesehen. Und dann ist da noch das Untergeschoß, in dem neben den Technikräumen und Kellerabteilen 26 Stellplätze und eine Kochküche vorgesehen sind, in der die 156 nötigen Essen für das Kinderhaus zubereitet werden könnten.

Und genau auf diesen Punkt hatte schon die Verwaltung hingewiesen, genau da hakten die Gemeinderäte ein. Denn die Unterbringung einer Kochküche im Keller erfordere bestimmte Raumhöhen und in Verbindung mit dem hohen Grundwasserstand in Eching eine sehr aufwändige und sehr kostenintensive Baugrubenabdichtung und Bauwasserhaltung. Würde man eine Aufwärm- oder Verteilerküche vorsehen, könnte die im Erdgeschoß untergebracht werden und Kosten einsparen.

Oliver Schlenker (FW) betonte, an Küchen herrsche im Gemeindegebiet Eching „ja nicht wirklich Knappheit“, sodass man mit einer Aufwärm- oder Verteilerküche gut auskommen sollte. Auch Bürgermeister Sebastian Thaler riet von einer Kochküche ab, „wenn ich mir den Aufwand und die Kosten für die Wasserhaltung anschaue“. Die Rede war von rund 500.000 Euro, die man sich allein dadurch sparen könne.

Zu wenig im Haushalt

Freilich müsse dann das Gebäude um rund 80 Zentimeter angehoben werden, sodass sich eine Nettoeinsparung von rund 330.000 Euro ergebe. Bei derzeit geschätzten Gesamtkosten von 25 Millionen Euro sind Einsparungen auch bitter nötig, liegt man mit dieser Summe doch schon 25 Prozent über dem, was im Haushalt vorgesehen ist. Und da seien Kostensteigerungen laut Index oder Puffer für Außergewöhnliches noch gar nicht miteinberechnet, wie die Planer auf Nachfrage von Georg Bartl (CSU) sagten. Verwaltung und Planer haben also noch jede Menge Arbeit vor sich, bevor der erste Spatenstich erfolgen kann.