Nach Dusel-Sieg spricht Bayern-Star plötzlich von "hoher Qualität"

Laimer spricht nach Last-Minute-Duselsieg von "Qualität"

Bayerns Konrad Laimer konnte sich das Zitterspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden nicht richtig erklären: „Manchmal ist es im Fußball so. Du hast genug Chancen auf ein 3:0, 4:0 und dann braucht es manchmal nur so einen Moment. Es ist die erste Pokal-Runde, die ist nie einfach. So etwas kann passieren." 

Der Abwehrspieler konnte dem späten Sieg dennoch etwas positives abgewinnen. Und wählt dafür interessante Worte: "Am Ende ist es nur wichtig, dass du weiterkommst. Und wenn du das Spiel am Ende so entscheidest, ist das schon eine sehr hohe Qualität" , so der Österreicher.

Das Starensemble aus München konnte nur mit Mühe eine Pokal-Blamage abwenden. Kane war es, der den Rekordmeister mit einem Kopfballtor in der vierten Minute der Nachspielzeit einen glanzlosen 3:2 (1:0)-Sieg beim Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden bescherte. 

Wehen Wiesbaden - FC Bayern 2:3 (0:1)

0:1 Kane (16./FE), 0:2 Olise (51.), 1:2 Kaya (64.), 2:2 Kaya (70.), 2:3 Kane (90.+4)

Bes. Vorkommnis: Stritzel pariert Elfmeter von Kane (76.)

Das Wichtigste in Kürze: Der FC Bayern München ist mit sehr viel Mühe in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der deutsche Meister siegte beim Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden mit 3:2 (1:0), nachdem sie eine zwischenzeitliche 2:0-Führung verspielt hatten. Damit bleiben die Münchner trotz des glanzlosen Auftritts seit dem Erstrunden-Aus beim TSV Vestenbergsgreuth vor 31 Jahren im Auftaktspiel des Wettbewerbs ungeschlagen.

Bayerns Harry Kane trifft per Elfmeter zur Führung gegen Wehen Wiesbaden
Bayerns Harry Kane trifft per Elfmeter zur Führung gegen Wehen Wiesbaden picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Harry Kane (90.+4) erzielte erst in der Nachspielzeit den Siegtreffer für die Münchner. Zuvor hatte Fatih Kaya mit einem Doppelschlag in der 64. und 70. Minute den Außenseiter zurück ins Spiel gebracht, nachdem das Weiterkommen der Münchner nach Treffern von Kane per Foulelfmeter (16.) und Michael Olise (51.) bereits besiegelt schien. Kane verschoss zudem einen Foulelfmeter (76.).

Nach VAR-Einsatz bei Bayern-Spiel: Regelhüter steuern nach

18.48 Uhr: Der Video-Schiedsrichter darf im Fußball künftig auch eingreifen, wenn ein Tor fällt, wie es RB Leipzig im Bundesliga-Eröffnungsspiel beim FC Bayern München noch zu Unrecht aberkannt wurde. Vor dem vermeintlichen RB-Ehrentreffer bei der 0:6-Niederlage am vorigen Freitag hatten Schiedsrichter Florian Badstübner, seine Assistenten und der Vierte Offizielle übersehen, dass der Leipziger Castello Lukeba einen Freistoß falsch ausgeführt hatte.

Statt den Ball zu spielen, war Lukeba mit diesem einfach los gedribbelt. Aus dieser Situation entwickelte sich das zunächst gegebene 1:4 aus Leipziger Sicht. Bayern-Kapitän Joshua Kimmich protestierte so heftig, dass er die Gelbe Karte sah. Badstübner nahm das Tor nach vorheriger Rücksprache mit dem Video Assistant Referee dann zurück. Der Deutsche Fußball-Bund räumte ein, dass der VAR in dieser Situation aber gar nicht hätte eingreifen dürfen.

Das International Football Association Board (Ifab) hat für einen derartigen Fall nun eine Klarstellung getroffen. Demnach darf der VAR laut einer DFB-Mitteilung auch eingreifen, „wenn ein Spieler den Ball bei der Ausführung einer Spielfortsetzung regelwidrig zweimal spielt oder berührt, ohne dass der Schiedsrichter es ahndet, und die dadurch begonnene Angriffsphase etwa in einem Tor oder einem Strafstoß für das Team dieses Spielers mündet“.

Nach der Partie in München habe es einen intensiven Austausch zwischen den Regelhütern im Weltfußball und Jochen Drees gegeben, dem Leiter der Video-Referees der DFB Schiri GmbH. Drees sprach nun von „mehr Fairness und zudem Rechtssicherheit“. Drees sei nach dem außergewöhnlichen Vorfall im Eröffnungsspiel sofort auf das Ifab zugegangen, ergänzte Knut Kircher, der Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH. „Wir wollten rasch Klarheit haben und schaffen“, betonte Kircher.

Bayern muss gegen Wehen ohne Neuer auskommen

15.00 Uhr: Fünf Jahre nach dem letzten Titelgewinn gibt es für Trainer Vincent Kompany mit dem FC Bayern München im DFB-Pokal nur eine Zielsetzung. „Wir wollen nach Berlin, wir wollen ins Finale“, sagte der Belgier vor dem Erstrundenspiel des Rekord-Pokalsiegers am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) beim Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Für den gesperrten Kapitän Manuel Neuer wird Jonas Urbig (22) gegen die Hessen im Tor stehen. „Der Junge ist schon groß, auf jeden Fall“, sagte Kompany.

Fünf Jahre ohne Finale-Teilnahme - eine so lange Durststrecke gab es für die Bayern in diesem Jahrhundert noch nicht im Cup-Wettbewerb. In den vergangenen fünf Spielzeiten war gleich dreimal in der zweiten Runde Endstation, über das Viertelfinale kam das Münchner Starensemble nicht hinaus. 

„Ein bisschen ausruhen geht nicht“

„Wir wissen, dass wir von der Qualität her die beste Mannschaft sind in Deutschland. Das wollen wir nicht verstecken. Aber das reicht einfach nicht. Den Pokal zu gewinnen heißt ganz einfach auch, es mehr zu wollen als die anderen“, sagte Kompany. 

„Es heißt, in jedem Spiel mit der Motivation da zu sein, nicht nur in den großen Spielen, sondern auch von Anfang an gegen einen Drittligisten“, erklärte Kompany. „Nur so kannst du vermeiden, dass du einen großen Fehler machst in dem Wettbewerb. Ein bisschen ausruhen, das geht überhaupt nicht.“ 

Im ersten Jahr unter Kompany hatten die Bayern in der vergangenen Saison im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen nach einer frühen Roten Karte für Torwart Neuer unglücklich mit 0:1 verloren. Der 39-Jährige muss deswegen gegen Wehen Wiesbaden pausieren.