Größerer Druck - Airbus: Boeing-Probleme könnten ganze Branche belasten

Die Probleme beim US-Flugzeugbauer Boeing könnten aus Sicht des Konkurrenten Airbus die ganze Branche belasten. „Boeings Probleme könnten verursachen, dass mehr Menschen hinterfragen, wie sicher die Fliegerei eigentlich sei“. Das sagte Christian Scherer, der Chef des zivilen Flugzeugbaus bei dem europäischen Konzern, der „Wirtschaftswoche“. Das werfe „einen Schatten auf die gesamte Branche“. 

„Es gibt größeren Druck seitens aller Beobachter inklusive der Aufsichtsbehörden"

Nach Scherers Angaben ist es nun schwieriger, neue Flugzeuge zuzulassen. „Es gibt größeren Druck seitens aller Beobachter inklusive der Aufsichtsbehörden.“ Scherer widersprach der Annahme, Airbus profitiere von den Schwierigkeiten seines größten Konkurrenten. Die Preise für Flugzeuge stiegen, weil die Nachfrage größer sei als das Angebot. 

Bei einem Zwischenfall Anfang des Jahres verlor eine so gut wie neue Boeing 737-9 Max der Fluggesellschaft Alaska Airlines ein Rumpf-Fragment im Steigflug. Seit dem Zwischenfall steht Boeing unter verstärktem Druck, die Qualitätskontrollen zu verbessern. Bei Abstürzen zweier Maschinen des Typs 737-Max im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Ein Auslöser der Unglücke war Ermittlungen zufolge eine Software der Flugzeuge.

Der CEO von Boeing ist Dave Calhoun. Er hat bereits seinen Rücktritt für Ende 2024 angekündigt.