Nach der Bruchlandung: „Resilience“ von ispace soll auf dem Mond landen

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Ein japanisches Unternehmen will nach einer gescheiterten Mission nun erfolgreich auf dem Mond landen. Mit an Bord: Eine besondere, kleine Fracht.

Tokio – Als das japanische Unternehmen ispace im April 2023 zur Mondlandung ansetzte, hätte es die erste kommerzielle Mondlandung werden können. Doch die Landung missglückte und im Jahr darauf gelang dem Mondlandegerät „Odysseus“ der US-Firma Intuitive Machines die erste kommerzielle Landung auf dem Erdtrabanten. Mittlerweile ist auch die zweite kommerzielle Mondlandung erfolgt – doch ispace will es erneut versuchen.

Das Landegerät „Resilience“ vom japanischen Unternehmen ispace soll auf dem Mond landen. © ispace

Japanisches Unternehmen ispace will auf dem Mond landen

Bereits im Januar 2025 ist das Mondlandegerät „Resilience“ von ispace an Bord einer SpaceX-Rakete ins Weltall aufgebrochen. Mit dabei war „Blue Ghost“ von Firefly Aerospace, dem kurze Zeit später die zweite kommerzielle Mondlandung gelang. Am 5. Juni 2025 soll nun die dritte kommerzielle Landung erfolgreich durchgeführt werden. Es wäre die erste Mondlandung eines japanischen Unternehmens.

Am 5. Juni 2025 um 21.24 Uhr (MESZ) soll „Resilience“ im Mare Frigoris („Meer der Kälte“) im Norden der erdzugewandten Seite des Mondes aufsetzen. Ein Livestream von ispace soll darüber auf dem Laufenden halten, ob die schwierige Mission gelingt. Das Herzstück der Mission ist das Landegerät „Resilience“. Mit ihm steht und fällt – sprichwörtlich gesehen – die Mondlandung. Das Unternehmen hat aus dem ersten Fehlschlag gelernt und die gesammelten Daten genutzt, um beim zweiten Mal erfolgreich zu sein.

Kommerzielle Mondlandung mit fünf verschiedenen Frachten

Im Inneren des Landegeräts befinden sich gleich fünf verschiedene Frachten:

  • Rover „Tenacious“: Er ist klein (26 Zentimeter hoch, 54 Zentimeter lang) und leicht (5 Kilogramm) und soll die Mondoberfläche erkunden. Dazu ist er mit einer hochauflösenden Frontkamera ausgestattet. Mit einer kleinen Schaufel soll er Bodenproben einsammeln können. Außerdem transportiert der kleine Mond-Rover ein noch kleineres Kunstobjekt: ein etwa acht Zentimeter kleines rotes Häuschen namens „Moonhouse“.
  • Wasserelektrolyse-Experiment: Es stammt von einem japanischen Klimaanlagenhersteller und soll demonstrieren, dass aus Mondressourcen Sauerstoff und Wasserstoff gewonnen werden können.
  • Nahrungsmittel-Produktion: Ein Modul soll eine Algenkultur auf dem Mond unterhalten und so zeigen, ob auf diese Art künftig Nahrungsmittel im Weltraum produziert werden können.
  • Deep Space Radiation Probe (DSRP): Das Experiment der National Central University Taiwan hat bereits während des Flugs Strahlungsdaten gesammelt und soll diese Arbeit auf dem Mond fortsetzen. Die Daten sollen für künftige bemannte Mondmissionen eingesetzt werden
  • Plakette: Die Plakette soll Bezug zum populären japanischen Science-Fiction-Universum „Gundam“ haben.
Der Micro-Rover ist laut ispace „einer der kleinsten und leichtesten Rover der Welt“. Er fliegt mit zum Mond.
Der Micro-Rover ist laut ispace „einer der kleinsten und leichtesten Rover der Welt“. Er fliegt mit zum Mond. © ispace

Mondlandung ist auch heute noch eine Herausforderung

Während ispace bereits an einem größeren Landegerät namens „Apex 1.0“ für eine geplante Mission im Jahr 2026 arbeitet, bleibt die Mondlandung eine technische Herausforderung. Trotz zahlreicher Versuche verschiedener Nationen und Unternehmen, verlaufen nicht alle Mondlandungen erfolgreich. Immerhin konnte Japan im vergangenen Jahr mit der Jaxa-Sonde „Slim“ bereits eine weiche Landung auf dem Mond verzeichnen.

Der schwedische Künstler Mikael Genberg will ein kleines rotes Haus auf dem Mond absetzen – das „Moonhouse“. (Archivbild)
Der schwedische Künstler Mikael Genberg will ein kleines rotes Haus auf dem Mond absetzen – das „Moonhouse“. (Archivbild) © Imago/Fredrik Sandberg/TT

Die Mission von ispace verbindet technologische Innovation mit kultureller Bedeutung. Mikael Genberg, der schwedische Künstler hinter dem „Moonhouse“, sieht in seinem Werk mehr als nur ein Kunstobjekt: Bei seinem Kunstwerk gehe es „nicht um Wissenschaft oder Politik. Es geht darum, uns daran zu erinnern, was wir alle gemeinsam haben – unsere Menschlichkeit, unsere Fantasie und unsere Sehnsucht nach Heimat.“ (tab)

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