Putin-Angriffe an Ostern gehen weiter: „Niemand hat an Feuerpause geglaubt“
Russische Angriffe auf die Ukraine setzen sich am Wochenende fort, trotz Putins versprochener Feuerpause zum Osterfest. Überraschend kommt das für Kiew aber nicht.
Kiew – Trotz einer von Kreml-Chef Wladimir Putin angekündigten Waffenruhe zum Osterfest hat Russland seine Angriffe auf die Ukraine fortgesetzt. Laut einem Bericht des ukrainischen Medium Kyiv Independent haben ukrainische Einheiten entlang der gesamten Frontlinie bislang keinerlei Anzeichen für eine tatsächliche Feuerpause feststellen können.
Ostern-Waffenruhe im Ukraine-Krieg: Mehr als 3000 Angriffe Angriffe gemeldet
Im Gegenteil: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs kam es allein in den ersten 24 Stunden nach Inkrafttreten der angeblichen Waffenruhe am 19. April um 18 Uhr zu 45 Gefechten. Insgesamt zählten die ukrainischen Streitkräfte in diesem Zeitraum mehr als 3000 Angriffe. Auch zivile Ziele wurden demnach getroffen.
„Niemand hat ernsthaft geglaubt, dass sich die Russen an ihre sogenannte Feuerpause halten würden“, sagte ein Soldat, der im Raum Sumy stationiert ist, gegenüber der Kyiv Independent. „Wir bleiben wachsam und dokumentieren alles.“ Zum Hintergrund: Russlands Präsident Wladimir Putin hatte laut mehreren Medienberichten überraschend eine Feuerpause für Ostern ausgerufen. Diese habe laut dem russischen Präsidenten von Samstag bis Sonntag gegelten.

Selenskyj zur Ostern-Waffenruhe: Lediglich PR-Aktion von Putin
In einem Beitrag auf X erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass die Ukraine jede russische Verletzung der selbst erklärten Waffenruhe dokumentiere und bereit sei, diese Beweise internationalen Partnern vorzulegen. Der ukrainische Staatschef deutete an, dass entweder Wladimir Putin keine Kontrolle über seine Armee habe oder die russische Führung keinerlei Absicht habe, den Krieg zu beenden. Stattdessen gehe es Moskau nur um PR-Maßnahmen, die den Eindruck einer Friedensbereitschaft erwecken sollen.
Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte laut Nachrichtenagentur dpa auf Telegram die Fortsetzung des Krieges nach der Oster-Waffenruhe. Gleichzeit machte der Kreml der ukrainischen Seite Vorwürfe, dass diese die Waffenruhe gebrochen hätten.