„Nuklearstreitkräfte vorbereiten“: Kim Jong-un zeigt „supergroßen“ Mehrfachraketenwerfer
Nordkorea testet weiter fröhlich Raketen. Dem Staatsfernsehen zufolge soll die Übung einen nuklearen Gegenangriff simulieren.
München – Auf der koreanischen Halbinsel wachsen die Spannungen. Am Montag (22. April) hat Nordkorea mehrere Raketen abgefeuert, was dem Regime von Machthaber Kim Jong-un durch UN-Beschlüsse eigentlich verboten ist. Südkorea warf seinem Nachbarland eine erneute Provokation vor.
Wie das südkoreanische Militär mitteilte, feuerte Nordkorea mehrere Raketen in Richtung offenes Meer. Südkoreas Generalstab geht davon aus, dass es ballistische Raketen waren, die auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Sie seien in einem Gebiet der Hauptstadt Pjöngjang in Richtung Osten abgeschossen worden und nach rund 300 Kilometern Flug ins Meer gestürzt. Wenige Tage zuvor soll Nordkorea einen „supergroßen Gefechtskopf“ für strategische Marschflugkörper getestet haben.
Nordkorea-Machthaber Kim Jong-un überwacht Raketentest und ist voll des Lobes
Laut der Koreanischen Zentralen Nachrichtenagentur KCNA soll es sich um eine Übung gehandelt haben, um „einen nuklearen Gegenangriff zu simulieren“, schreibt die englische Zeitung The Standard. Kim Jong-un soll die Starts vom „supergroßen“ Mehrfachraketenwerfer überwacht und die Raketen als „präzise wie ein Scharfschützengewehr“ bezeichnet haben. Auf Fotos staatlicher Medien ist zu sehen, wie der Diktator von einem Beobachtungsposten aus den Start von mindestens vier Raketen betrachtete.

KCNA zufolge flogen die Raketen 350 Kilometer weit und trafen anschließend genau ein Ziel auf einer Insel. Weiter hieß es, dass die Übung die Zuverlässigkeit des „Befehls-, Management-, Kontroll- und Betriebssystems der gesamten Nuklearstreitkräfte“ bestätigt habe.
Raketenübung soll Nuklearstreitkräfte auf Abschreckung vorbereiten
Kim Jong-un sagte laut KCNA über die Übung, sie sei für Nordkorea von entscheidender Bedeutung, um „unsere Nuklearstreitkräfte darauf vorzubereiten, ihre wichtige Aufgabe, einen Krieg abzuschrecken und jederzeit und in jeder plötzlichen Situation die Initiative zu ergreifen, schnell und korrekt erfüllen zu können“.
Seit Anfang 2022 testet Nordkorea immer wieder Waffensysteme und fällt mit scharfer Rhetorik gegen die USA und Südkorea auf. Die beiden Länder führten zuletzt Militärübungen durch, was Nordkorea wiederum als Provokation empfand. Seoul vermutet, dass die neuerlichen Raketentests auf Standorte in Südkorea abzielen könnten. (mt)