"Von einer inhaltlichen Reform liest man nichts"

In den Leserkommentaren entfacht sich eine Debatte mit klaren Fronten. Die größte Gruppe fordert eine weitreichende Überholung oder gar Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und verweist auf Ineffizienz und mangelnde Nutzerorientierung. Daneben dominieren Stimmen, die die Finanzierung über den Rundfunkbeitrag kritisieren, sowie Kommentare, die sich an Programmvielfalt und Leitungskosten abarbeiten. Einzelne Leser befürworten Reformen, mahnen jedoch an, dass weitere Schritte nötig seien.

Kritik an öffentlich rechtlichem Rundfunk

Die deutliche Mehrheit der Kommentare – 58 Prozent – richtet sich gegen das grundsätzliche System des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, wie im Artikel beschrieben. Viele Leser werfen ARD und ZDF grundsätzliche Ineffizienz, eine Verschwendung von Gebührengeldern und mangelnde Bereitschaft zu echten Veränderungen vor. Auch die angeblich politische Einseitigkeit und der hohe Einfluss von Parteien werden häufig angesprochen. Häufig fällt das Wort 'Abzocke', verbunden mit der Forderung nach einem grundlegenden Wandel statt bloßer Strukturänderungen. Die Legitimität der Finanzierung und Unabhängigkeit in der Berichterstattung werden ebenfalls skeptisch hinterfragt.

"Was soll sich schon für Nutzer von ARD & ZDF ändern? Sie können wie gewohnt auf ihre Wiederholungen vertrauen! Aber nicht nur das, auch darauf, was sie erfahren dürfen und was nicht! Sie bekommen weiter ihre vorverdaute Information, damit keine Magenverstimmung aufkommt! Kurzum, der Konsument darf beruhigt weiterschlafen und alle Sorgen werden für ihn erledigt zur vollsten Zufriedenheit ihrer Partei!"  Zum Originalkommentar

"Das ist keine Reform, die ermöglichen würde, die zwangsweise von den Bürgern eingezogenen Abgaben zu reduzieren, sondern nur ein wenig Kosmetik für die ÖRR-Gelddruckmaschine, die auch in Zukunft nicht sparsamer mit unserem Geld wirtschaften wird, denn die Ansprüche in den Medienanstalten werden immer weiter steigen, man schaue auf die Gehälter, Honorare und Pensionen."  Zum Originalkommentar

"In der Schweiz gab es dazu mal eine Volksabstimmung. Warum geht das in Deutschland nicht? Das wäre echte Demokratie"  Zum Originalkommentar

Kritik an Programm und Inhalteangebot

13 Prozent der Leserbeiträge widmen sich dem Programmangebot und beklagen insbesondere die Vielzahl an Wiederholungen, ausbleibende Qualitätsverbesserungen und eine inhaltliche Einseitigkeit. Aus Sicht dieser Kommentatoren fehlt es an echter Grundversorgung, das Programm sei zu breit gefächert und oft politisch gefärbt. Die in der ARD/ZDF-Reform angekündigte Maßnahme, einige Sender zusammenzulegen oder ins Digitale zu verschieben, wird als unzureichend empfunden. Die Kritik richtet sich auch auf fehlende Neutralität und mangelnde Vielfalt in der Berichterstattung.

"Hier ein ganz neuer Vorschlag für den ÖRR: einfach den ganzen Tag Wiederholungen senden, auch von Sendungen zwischen 1980 und jetzt. Ach so, das wird schon gemacht?"  Zum Originalkommentar

"Das war keine Reform, noch nicht einmal ein Reförmchen! Ein neutraler, rein politischer Informationssender reicht aus, Filme gibt es auch über die Streaming-Dienste!"  Zum Originalkommentar

"Zusammenstreichen ändert doch nichts. Ich würde mir wünschen, dass die ÖRR mal anfangen, neutral zu berichten statt immer nur links-grün-lastig. Solange die Verantwortlichen bestimmen, was gesendet oder gesagt werden darf, solange werden wir mit linksgrüner Ideologie bombardiert."  Zum Originalkommentar

"Von einer inhaltlichen Reform liest man nichts. Nämlich die Wiederherstellung der ausgewogenen, nicht voreingenommenen, parteilichen Berichterstattung. Dazu wäre es auch nötig, die Räte nicht nach politischer Ausrichtung, sondern medialem Sachverstand zu besetzen. Dazu zählt auch, zu verpflichten, das Kultur-Deutsch wieder bindend zu gebrauchen und jeder Art von Ideologie und Wokeness auszuschließen. Damit könnte man das verlorene Vertrauen der "Kunden" wieder langsam reparieren."  Zum Originalkommentar

Kritik an Rundfunkbeitrag Finanzierung

Mit einem Anteil von zwölf Prozent machen sich zahlreiche Kommentare Luft über die Art und Höhe des Rundfunkbeitrags. Die obligatorische Gebühr stößt auf Unverständnis, insbesondere bei Nichtnutzern und solchen, die sich durch die geplanten Änderungen mehr Beitragsgerechtigkeit erhofft hatten. Leser fordern kündbare Modelle oder eine Verschlüsselung der Programme, damit nur tatsächliche Nutzer zahlen. Auch das Missverhältnis zwischen schrumpfendem Angebot und möglicher Gebührenerhöhung steht im Zentrum der Kritik.

"Wenn weniger Sender, dann auch weniger Zwangsbeitrag?"  Zum Originalkommentar

"Ich muss zahlen für nichts Genutztes."  Zum Originalkommentar

"Schafft lieber endlich einmal für die Menschen, die diese Sender nicht mehr schauen wollen, die Möglichkeit zu kündigen. Es gibt keinen Grund, weiter von allen Gebühren zu verlangen, wenn man das nicht sehen will, wir leben doch nicht mehr in den 60, 70 oder 80 Jahren."  Zum Originalkommentar

Kritik an Personal und Verwaltungskosten

Mit sieben Prozent Anteil richten sich weitere Diskussionsbeiträge speziell gegen die Kostenstruktur im Personalbereich. Kritisiert werden hohe Gehälter für Intendanten und Direktorien, großzügige Pensionen und die aus Sicht der Nutzer zu wenig effiziente Personalverwaltung. Die angekündigte Reform trifft laut diesen Lesern nicht den Nerv der Kritik, weil Einsparpotenziale im Verwaltungsapparat ungenutzt blieben. Viele bezweifeln dadurch, dass die Kosten überhaupt spürbar gesenkt werden.

"Bitte ermitteln, wie hoch sind die Versorgungsleistungen von ARD und ZDF? Hier besonders die Renten in welcher Form auch immer. Die dürften satt und üppig sein."  Zum Originalkommentar

"Das heißt weniger Personal bei gleichen Kosten. Die Pensionen werden wohl noch steigen."  Zum Originalkommentar

"Vom Personalabbau hört man nichts. Die machen dann im Netz weiter"  Zum Originalkommentar

Skepsis gegenüber politische Einflussnahme

Fünf Prozent der Leser hinterfragen gezielt die politische Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechtlichen, wie im Reformkurs des Artikels angedeutet. Sie sehen nach wie vor einen zu großen Einfluss von Parteien – insbesondere mit dem Vorwurf einer linkslastigen Ausrichtung. Die Rufe nach neutraler Berichterstattung und mehr Distanz zur Politik werden in dieser Gruppe besonders laut.

"Der ÖRR wird von der Union und noch mehr von den Linksgrünen benötigt. Ändern bzw. verbessern wird sich erst etwas, wenn die Alternative in der Mehrheit ist. Nächstes Jahr geht es mit den ersten zwei Bundesländern los."  Zum Originalkommentar

"Dieser ÖRR ist objektiv betrachtet wegen seiner fundamentalen Linkslastigkeit und Unausgewogenheit ein Beobachtungsfall für den Verfassungsschutz. Herr Dobrindt, veranlassen Sie sofort das Notwendige."  Zum Originalkommentar

"Die AfD war die Partei, die den ÖRR am lautesten kritisiert hat, weshalb dies als ihr Teilerfolg gewertet werden kann."  Zum Originalkommentar

Unterstützung für Reformbedarf und Modernisierung

Nur drei Prozent der Kommentierenden befürworten die eingeleiteten Reformen grundsätzlich. Sie sehen in der Modernisierung einen ersten Schritt zur Anpassung an die digitale Zeit und mahnen zugleich, dass der Prozess weitergehen muss. Die Hoffnung besteht, dass durch solche Reformen Transparenz und Nutzerfreundlichkeit steigen, Kosten gesenkt und überflüssige Angebote abgebaut werden. Uneinig bleibt man über die Geschwindigkeit und konkrete Umsetzung des Wandels.

"Das System kann noch weiter verschlankt werden. So können z. B. die Sender SWR 3, DasDing (SWR), Bayern 3, Eins Live (WDR), N-Joy Radio (NDR), HR 3, Fritz (RBB), Bremen Next (Radio Bremen) zu einem bundesweiten Jugendradio zusammengelegt werden."  Zum Originalkommentar

"Zumindest schon mal ein Anfang. Nicht viel, aber immerhin ein Anfang. Vielleicht kommen wir doch noch mal dahin, dass sich die ÖRR dahin beschränken, nur für die Grundversorgung zu sorgen und alles andere den privaten Anbietern überlassen. Weil, eine Silbereisen und unzählige Quiz-Shows wären auch bei den Privaten erfolgreich. Die muss ich nicht mit meinen Gebühren finanzieren. Aber vielleicht braucht es die GenZ im politischen Machtgefüge, damit es ernsthafte Reformen im ÖRR gibt. Mit der jetzigen Generation ist da wohl kein Blumenkopf mehr zu gewinnen."  Zum Originalkommentar

"Sicherlich könnte einiges im ÖRR reformiert werden. Grundsätzlich aber bin ich der Meinung, dass Deutschland als "Volk der Nörgler" so gut wie nichts mehr wertschätzt, weil es Alltag ist. Trotzdem, der ÖRR muss sich die Frage gefallen lassen, wie unabhängig sie tatsächlich sind und ob aufgrund der eigenen Betriebsblindheit sich Teile des eigenen Problembewusstseins verschoben haben. Auch sind die Listen der Skandale des ÖRR nicht gerade kurz. Und mittlerweile werden mir sogar als Befürworter des ÖRR die zunehmenden vielen Wiederholungen zu viel. Wie oft will man z. B. noch "das war dann mal weg" wiederholen? Klar geht Streamen und andere Programme. Doch wozu zahle ich dann "GEZ"? Trotz allem, der ÖRR ist Grundpfeiler unserer Demokratie, aber dringend reformbedürftig."  Zum Originalkommentar

Sonstige Stimmen

Zwei Prozent der Beiträge lassen sich keinem klaren Meinungsbild zuordnen. Hier äußern Nutzer allgemeine Frustration, äußern Wahlabsichten oder kommentieren kontextlos einzelne Details. Inhaltlich liefern diese Aussagen wenig neue Aspekte für die Debatte.

"Der ÖRR ist nicht reformierbar. Abschaffen ist die einzig mögliche Konsequenz!"  Zum Originalkommentar

Die Erwartungen an die Reform von ARD und ZDF gehen bei unseren Lesern weit auseinander: Während viele sich grundlegend mehr Veränderungen und eine Senkung der Gebühren wünschen, sehen andere immerhin einen ersten Schritt hin zu mehr Zeitgemäßheit – aber noch lange keinen echten Wandel. Was denken Sie: Braucht es eine radikale Überholung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, oder reicht es, schrittweise zu modernisieren? Diskutieren Sie mit – wie sollte der Rundfunk der Zukunft in Deutschland aussehen?

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.
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