Davor warnt Müller die Bayern eindringlich

Das Duell des FC Bayern mit Leverkusen um die Weihnachtsmeisterschaft spitzt sich zu. Das Restprogramm der Titelrivalen bis Jahresende ist fast identisch – und hat es in sich. Patzer sind programmiert.

Wenn einer weiß, wie man die deutsche Meisterschaft gewinnt, dann ist es Thomas Müller. Nicht umsonst ist der 34-Jährige mit zwölf gewonnenen Trophäen der Rekordmeister beim Rekordmeister. Wenn Müller also in seinem Newsletter sagt, er befinde sich mit dem FC Bayern "aktuell in einer hoch spannenden Saisonphase", dann sollte man seine Worte sehr ernst nehmen. "Nicht, weil aktuell die Preise verteilt werden", wie Müller weiter schreibt, "sondern, weil die Konstellation mehr Gefahr birgt, als so mancher glaubt".

Müller philosophierte über die Tücken, die die Vorweihnachtszeit so mit sich bringt. "Der Urlaub naht, die Koffer sind zum Teil schon gepackt, aber gleichzeitig geht es im Alltag voll weiter", führte er aus und übertrug das folgendermaßen auf die Ausgangssituation der Münchner im Titelrennen mit Bayer Leverkusen: "Bei uns geht es um die nackten Punkte in der Meisterschaft."

Drei Bundesligaspiele stehen vor Weihnachten noch im Adventskalender der Klubs. Vor dem 14. Spieltag sind die Leverkusener – genau wie Bayern – nach wie vor ungeschlagen. Mit 35 Punkten sind diese den Münchnern, die allerdings noch das Nachholspiel gegen Union Berlin in der Hinterhand haben, momentan drei Zähler voraus und damit weiterhin Tabellenführer.

Müller wähnt die Bayern deshalb nun nicht nur im Weihnachtsendspurt, sondern im Kampf um die Meisterschaft in einer ganz entscheidenden Phase angekommen. "Wenn wir das Ding am Ende holen, wird sich niemand mehr an diese Zeit erinnern", sagte er. "Aber aus der Erfahrung weiß ich, dass wir jetzt noch mal all unsere Kräfte mobilisieren müssen, um endlich an die Tabellenspitze zu kommen."

Müller schickte gleich noch eine Warnung an seine Mitspieler hinterher. "Auf diese Spannung werde ich bewusst achten und, wenn nötig, auch gegensteuern", kündigte er an und schloss sein Statement mit einem klaren Aufruf: "Also noch mal Rock 'n' Roll, die Herbstmeisterschaft ist das klare Ziel."

Die wird aufgrund des Wintereinbruchs mit heftigen Schneefällen am vergangenen Wochenende in München und der Verlegung des Heimspiels gegen Union zwar erst am 24. Januar final entschieden, wenn Bayern seine letzte Hinrundenpartie nachgeholt hat.

Aber auch die Weihnachtsmeisterschaft wollen Müller und die Bayern den aufmüpfigen Leverkusenern nicht überlassen und am liebsten noch vor der Winterpause Platz eins erobern.

Das Jahres-Restprogramm hat es in sich

Dafür müssen sie allerdings auf Ausrutscher der bislang nahezu makellosen Bayer-Elf hoffen. Die Meistertauglichkeit des vom Ex-Münchner Xabi Alonso gecoachten Überraschungsteams dieser Saison wird speziell im Dezember noch einmal auf eine besondere Probe gestellt.

Zum Auftakt war das am vergangenen Samstag mit dem Duell mit Vizemeister Borussia Dortmund der Fall. Die Werkself verlor dabei zwar erstmals nach zuvor acht Ligasiegen in Folge wieder Punkte. Sie erkämpfte sich nach einem 0:1-Rückstand aber immerhin ein 1:1 und bestand damit diesen Charaktertest trotzdem.

Die gute Nachricht für Bayern: In den kommenden Wochen sind durchaus weitere Patzer zu erwarten. Denn das Restprogramm bis Weihnachten hat es nun weiter in sich. Die schlechte Nachricht für die Münchner: Das gilt für beide Meisterrivalen, denn beide Teams treffen in den drei ausstehenden Spielen auf zwei gleiche Mannschaften.