Wetter-Warnstufe 4 erreicht: Bundesland drohen Ahrtal-Regenmassen – Erdrutsche „nicht auszuschließen“
Der Deutsche Wetterdienst schlägt Alarm: Unwetter-Warnungen in Mecklenburg-Vorpommern erreichen die höchste Stufe 4.
Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern erlebt einen brisanten Wetter-Moment: Am Montagabend (21. Juli) warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor extremen Niederschlagsmengen, die dem Niveau der verheerenden Ahrtal-Flutkatastrophe entsprechen. Und so hat der Deutsche Wetterdienst für Teile Vorpommerns die Warnstufe 4 von 4 ausgerufen – die höchste verfügbare Alarmstufe. Von Montag, 16 Uhr, bis Dienstag, 12 Uhr, werden „extrem ergiebige Dauerregen“ mit bis zu 140 Litern pro Quadratmeter erwartet.
DWD warnt vor Unwetter in Mecklenburg-Vorpommern – Vergleich mit Flutkatastrophe im Ahrtal
Ein DWD-Sprecher erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die dramatische Dimension: Käme es zur prognostizierten Höchstmenge, würde dies etwa dem doppelten der dort üblichen Menge für den ganzen Monat Juli entsprechen. Das Wettersystem Mecklenburg-Vorpommerns steht damit vor einer nie dagewesenen Belastung. Die Warnung vor extremem Unwetter betrifft den mittleren Teil Mecklenburg-Vorpommerns, einschließlich Rostock, Stralsund, Hiddensee und Teile Rügens sowie im Süden bis zur Mecklenburgischen Seenplatte.

Landrat Michael Sack (CDU): „Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, wachsam zu sein und sich auf mögliche Gefahren einzustellen. In Notfällen helfen die Disponentinnen und Disponenten der Leitstelle weiter.“
Meteorologen ziehen bereits Vergleiche zur verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal. Niederschlagsmengen wie bei der dortigen Katastrophe seien für Teile Mecklenburg-Vorpommerns prognostiziert. Nur die fehlenden Berge würden ein ähnliches Katastrophen-Szenario verhindern, da das Wasser an der Ostsee besser abfließen könne.
Die Regionale Wasser- und Abwassergesellschaft Stralsund hat bereits Notmaßnahmen eingeleitet: Vorrichtungen zum Zurückhalten von Schmutz wurden teilweise entfernt, um die Leistungsfähigkeit des Netzes zu erhöhen. Trotz aller Maßnahmen könnten die prognostizierten Regenmengen zu punktuellen Überlastungen führen.
Digitale Warnsysteme auf Hochtouren: Apps und Sirenen im Dauereinsatz
Das digitale Warnsystem Mecklenburg-Vorpommerns läuft auf Hochtouren: Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, werden Nutzer der Rostock-App bereits über entsprechende Warnmeldungen informiert. Auch die Warn-App NINA und die Webseite des DWD verbreiten kontinuierlich Updates zur dramatischen Wetterlage.
Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hat seine Amts- und Kreiswehrführungen sowie Wehrführer durch die Brandschutzdienststelle vorab über die außergewöhnliche Wetterlage informiert. Diese systematische Alarmierung zeigt: Das gesamte Katastrophenschutz-System steht unter höchster Anspannung.
„Lokal muss mit Überflutungen von Straßen/Unterführungen oder gewässernahen Gebäuden gerechnet werden. Auch Erdrutsche sind nicht auszuschließen“, warnt der Landkreis Greifswald.
Wegen der erwarteten Niederschläge findet die Eröffnung der Special Olympics MV nicht wie geplant auf dem Rostocker Neuen Markt statt. Stattdessen sei die Eröffnungsfeier am Nachmittag in die Hansemesse Rostock verlegt worden, teilte das Schweriner Sport- und Sozialministerium unter Verweis auf die Organisatoren mit.