Wohnungen, Feuerwehr, Fernwärme: Das tut sich in diesem Jahr in Putzbrunn

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In das Wohnhaus an der Keferloher-Markt-Straße will die Gemeinde über vier Millionen Euro investieren. Es wird neben die beiden privaten Wohnhäuser gebaut. © Bert Brosch

Die Gemeinde Putzbrunn macht sich auf ein finanziell schwieriges Jahr gefasst, hat aber vorgesorgt und kann dank Rücklagen beruhigt in die nahe Zukunft schauen.

Putzbrunn - In Wohnraum, Grundstücke, Feuerwehr und Fernwärme will die Gemeinde Putzbrunn in diesem Jahr investieren. Auch, wenn die Finanzen Sorge bereiten. Kämmerin Karola Schulz und Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) rechnen mit deutlich weniger Gewerbesteuereinnahmen. Dazu kommt die gewaltig gestiegene Kreisumlage. Doch die hohe Rücklage sowie viele Grundstücke als Sicherheit sind beruhigend.

Hier kommt das Geld her

Haupteinnahmequelle ist wie in den meisten Kommunen die Gewerbesteuer, die von 2019 bis 2023 durchschnittlich 16 Millionen Euro betrug, im Jahr 2024 waren es fast 19 Millionen Euro. Aufgrund von Rückzahlungen sowie einer zu befürchtenden Rezession kalkuliert Schulz für 2025 nur mit 13 Millionen Euro. Bei der Einkommenssteuer plant sie mit knapp 6,6 Millionen Euro, den Anteil an der Umsatzsteuer erwartet sie etwas höher als 2024 mit 800 000 Euro. Da die Grundsteuer auf 310 angehoben wurde, rechnet sie auch hier mit Einnahmen von etwas mehr als 800 000 Euro.

Putzbrunn 2025: Für den Ausbau der Oedenstockacher Straße, vor allem mit einem zweiten Geh- und Radweg zum neuen Gymnasium (r.) hat die Gemeinde über 500.000 Euro eingeplant.
Für den Ausbau der Oedenstockacher Straße, mit Geh- und Radweg zum neuen Gymnasium sind über 500 000 Euro eingeplant. © Bert Brosch

Hier sind die größten Ausgaben

Auf der anderen Seite stehen die Ausgaben. „In den vergangenen Jahren wurden nicht nur der Gemeinde, sondern auch den Landkreisen von staatlicher Seite immer neue Aufgaben übertragen, bestehende Aufgaben ausgeweitet, etwa im Bereich des Klimaschutzes, der Wärmeplanung, der sozialen Sicherung und Bildung, ohne dass wir dafür ausreichende Finanzierungszusagen oder Erleichterungen bei Kreditaufnahmen erhalten“, ärgert sich Bürgermeister Klostermeier. Nehme man die von 48,8 auf 51,8 Prozent gestiegene Kreisumlage, „hier spielt auch unser sehr gutes Jahr 2023 als Basis mit hinein für unsere hohe Zahlung“, so Klostermeier, dann steigt der Betrag an den Landkreis um 2,8 Millionen Euro auf 14,6 Millionen Euro. Enorm angewachsen sind auch die Personalkosten: von 2019 bis 2025 von 4,5 auf 7,2 Millionen Euro, ein Plus von 60 Prozent –und das ohne Stellenmehrungen. Die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen sind mit 4,9 Millionen Euro veranschlagt. Die Steuerkraftzahl der Gemeinde liegt 2025 bei 4089 Euro je Einwohner, im Vergleich dazu hat Grasbrunn 3400 Euro je Einwohner.

Putzbrunn 2025: Der Neubau des Bauhofs wird mit elf Millionen Euro kalkuliert, 2025 soll die Planung dafür stattfinden.
Der Neubau des Bauhofs wird mit elf Millionen Euro kalkuliert, in diesem Jahr soll die Planung dafür stattfinden. © Bert Brosch

Rücklagen und Grundstücke in der Hinterhand

Der Haushalt 2025 ist also vom Gesamtergebnis her negativ mit einem Minus von 3,7 Millionen Euro, dies erwartet Schulz auch für die folgenden Jahre. Ausgeglichen wird dies durch eine Entnahme aus der Rücklage, die Ende 2024 noch 16 Millionen Euro betrug. Der Schuldenstand der Gemeinde liegt zum gleichen Zeitpunkt bei 12,4 Millionen Euro. „Auch wenn dies insgesamt nicht so positiv aussieht, so ist das auf keinen Fall beunruhigend“, sagt Klostermeier. Die Haushaltsberatungen seien schwierig gewesen, doch gemeinsam sei es gelungen, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. „Der spiegelt Sparsamkeit wider und enthält dennoch Spielräume für wichtige Investitionen und soziale Gerechtigkeit“, so Klostermeier. Man musste nichts kürzen oder radikal streichen. „Wir haben hohe Rücklagen für solche Jahre gebildet, zudem für hohe zweistellige Millionenbeträge Grundstücke in der Hinterhand. Ich habe ein gutes Gefühl für 2025.“

Putzbrunn 2025: Für 250.000 Euro werden die Außenanlagen der Kita Kiefernstraße komplett saniert.
Für 250 000 Euro werden die Außenanlagen der Kita Kiefernstraße komplett saniert. © Bert Brosch

Hier investiert die Gemeinde

Für 2025 hat die Gemeinde einiges geplant. Die größte Summe mit 4,1 Millionen Euro wird in das Wohnhaus in der Keferloher-Markt-Straße investiert, hierfür gibt es auch 1,3 Millionen Euro an Wohnbauförderung. Für rund 1,3 Millionen Euro werden Grundstücke gekauft, gleichzeitig für 2,5 Millionen Euro verkauft. Für das Feuerwehr-Drehleiter-Fahrzeug ist eine Million Euro vorgesehen, 600 000 Euro für neue Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Gebäuden. Die Oedenstockacher Straße wird für 510 000 Euro saniert, die gleich hohe Summe ist für die Verlegung der Fernwärme in der Wernher-von-Braun-Straße vorgesehen. Der Bauhof erhält einen neuen Lkw für 366 000 Euro, die Außenanlagen der Kita Kiefernstraße sollen für 250 000 Euro neu gestaltet, der Waldfriedhof für 200 000 Euro ausgebaut werden. Eingeplant hat man Planungskosten für einen neuen Bauhof sowie die Erweiterung der Schule für Mittagsbetreuung und Ganztagsschule.

Übrigens: Die Gemeinde wächst nur langsam, in den vergangenen fünf Jahren um knapp 360 Bürger auf aktuell 7069 Einwohner.

 600.000 Euro sind für weitere PV-Anlagen auf kommunalen Dächern vorgesehen.
600 000 Euro sind für weitere PV-Anlagen auf kommunalen Dächern vorgesehen. © Bert Brosch

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