Richter Alexander Hold hat Prostatakrebs – das sind die Symptome
Der ehemalige TV-Richter Alexander Hold ist an Prostatakrebs erkrankt. Doch was sind die Symptome und wann sollte man zum Arzt?
Frankfurt – Der bayerische Landtagsvizepräsident von den Freien Wählern und ehemalige TV-Richter Alexander Hold ist an Prostatakrebs erkrankt. Das gab der 62-Jährige nun offiziell bekannt. In Deutschland ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung unter Männern, das berichtet die Deutsche Krebsgesellschaft. Im Jahr 2017 wurden 62.230 Neuerkrankungen diagnostiziert. Betroffen sind vor allem Männer höheren Alters. Doch wie erkennt man die Krankheit und worauf sollte man achten?
Politiker und Richter Alexander Hold an Prostatakrebs erkrankt – Symptome bleiben oft lange unerkannt
Vor allem bei Männern ab circa 70 Jahren treten die meisten Neuerkrankungen von Prostatakrebs auf. Bei Personen unter 50 Jahren ist die Erkrankung dahingegen selten. Das Problem: Der Krebs zeigt oft lange keine Symptome und wächst größtenteils langsam, wodurch er oft erst spät erkannt wird. Darüber klärt die Prostata Hilfe Deutschland auf. Demnach liefert ein steigender PSA-Wert oft Hinweise auf eine Erkrankung. Dieser kann jedoch auch harmlose Ursachen haben.
Die ersten Symptome zeigen sich vielfach erst, wenn der bösartige Tumor bereits größer ist – dann hat er sich jedoch oft bereits auf die Harnröhre ausgebreitet. Ebenso sind Symptome zu spüren, wenn sich Metastasen in anderen Organen gebildet haben, hier sind vor allem Knochenmetastasen und damit verbundene Schmerzen, häufig.
Symptome von Prostatakrebs: Erkrankung zeigt sich oft erst, wenn der Tumor größer ist
Diese Symptome können auf eine Erkrankung an Prostatakrebs hinweisen (Quelle: Prostata Hilfe Deutschland):
- Verstärkter Harndrang – vor allem nachts
- Probleme, das Wasserlassen zu beginnen
- Harnfluss ist schwach oder unterbrochen
- Harninkontinenz
- Harnverhalt: Männer können kein Wasser mehr lassen
- Schmerzen bei der Ejakulation
- Blut im Urin oder Ejakulat
- Schmerzen im Bereich der Prostata
- Schmerzen in der Kreuzgegend: Im unteren Rücken mit Steißbein und Lendenwirbel oder im Becken, an den Hüften oder Oberschenkeln
- Erektionsschwäche oder Erektile Dysfunktion
- Verminderter Samenerguss
Dabei sind diese Beschwerden nicht nur für Prostatakrebs charakteristisch und können auch auf ungefährlichere Leiden hindeuten. Beispiele dafür sind eine gutartige Prostatavergrößerung, eine Prostataentzündung oder eine Harnwegsinfektion. Das ist ein Problem – sowohl für Männer, als auch für Ärzte und Ärztinnen, da die Unterscheidung schwierig ist. Dennoch rät die Prostata Hilfe Deutschland: „Suchen Sie immer zeitnah Ihren Arzt auf, wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei sich feststellen! Er findet heraus, was der tatsächliche Grund für Ihre Beschwerden ist.“ Zur Sicherheit sollte bei Symptomen also immer ein Arzt aufgesucht werden, auch wenn harmlose Erkrankungen dahinter stecken können.
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Ehemaliger TV-Richter hat Prostatakrebs: „Man verdrängt die Möglichkeit einer schweren Erkrankung.“
„Mir ging es wie den meisten Menschen – man verdrängt die Möglichkeit einer schweren Erkrankung“, erklärt Hold über seine eigene Prostatakrebs-Erkrankung. Noch im April muss sein Tumor entfernt werden. „Das Karzinom ist bereits so nahe an die benachbarten Nerven herangewachsen, dass die OP herausfordernd wird“, so der Politiker. Wegen seiner Erkrankung könne er für längere Zeit nicht die gewohnte Präsenz zeigen, er schaue aber positiv in die Zukunft.

Und das nicht ohne Grund, denn die Heilungschancen für Prostatakrebs stehen, ungeachtet der genauen Diagnose des Politikers, gut. Die Wahrscheinlichkeit, fünf Jahre nach der Diagnose noch zu leben, liegt bei 89 Prozent und damit knapp bei 9 von 10 Erkrankten. Das ist die zweithöchste Überlebenswahrscheinlichkeit unter allen Krebserkrankungen in Deutschland.