Putins Angst vor ukrainischen Drohnen: Russland errichtet Barrieren um Krim-Brücke
Die Krim-Brücke soll durch neue Barrieren vor Angriffen der Ukraine geschützt werden. Russlands Sorge: die neue Generation der ukrainischen Wasserdrohnen.
Krim – Im andauernden Ukraine-Krieg konnte Kiew der russischen Schwarzmeerflotte durch den Einsatz von Seedrohnen bereits erhebliche Verluste zufügen. Doch nicht nur Putins Schiffe waren immer wieder Ziel der Drohnen – auch der Angriff auf die Krim-Brücke im Juli 2023 erfolgte durch die Wasserdrohne „Sea Baby“. Satelliten-Bilder zeigen nun, wie Russland durch neue Barrieren versucht, weitere Erfolge der Ukraine zu vermeiden.
Das Schwarze Meer vor der besetzen Halbinsel Krim ist für Russland zu einem Ort der Misserfolge geworden. Neben den hohen Schäden an Putins Schwarzmeerflotte waren für Kiew vor allem die Erfolge an der Krim-Brücke im Krieg von Bedeutung: Im Juli 2023 beschädigten zwei ukrainische Seedrohnen namens „Sea Baby“ eine Stütze sowie die Fahrbahn der Brücke schwer. Die Kertsch-Brücke verbindet die annektierte Halbinsel Krim mit dem russischen Festland und dient Russland als wichtige Versorgungsroute im Krieg. Um genau diese Versorgungskette zu unterbinden, hat Kiew bereits das Ziel genannt, die Brücke in der „ersten Hälfte von 2024 zerstören“ zu wollen.

Ukraine droht mit Zerstörung der Krim-Brücke: Russland baut aus Sorge vor Seedrohnen neue Barrieren
Diese Drohung des ukrainischen Geheimdienstes HUR wird in Moskau wohl sehr ernst genommen. Russland soll deshalb neue Barrieren aus kleinen Schleppkähnen im Schwarzen Meer vor der Krim-Brücke errichtet haben. Darüber berichtet unter anderem das ukrainische Portal Defense Express. Demnach zeigen Satelliten-Fotos, wie Russland bereits sieben Abschnitte an Barrieren installiert hat. Jeder Abschnitt sei 90 bis 100 Meter lang und soll die Brücke vor Angriffen durch ukrainische Seedrohnen schützen.
Wie groß die Angst vor den effizienten Überwasser-Drohnen der Ukraine ist, zeigen auch Aussagen russischer Militärblogger. Denn: Die Kampfdrohne „Sea Baby“ wurde von Kiew im Laufe des Kriegs weiterentwickelt, kann nun mit Mehrfachraketenwerfern bestückt werden. Kremlnahe Militärblogger fürchten deshalb, die neue Version der Drohne könne „im ohnehin schon unruhigen Schwarzen Meer einige Probleme schaffen“, berichtet Newsweek.
Obwohl die Genauigkeit der Drohnen „natürlich mangelhaft“ sei, dürfte die neue „Sea Baby“ nicht mehr nur als eine Kamikaze-Drohne, sondern als „eine vollständig kampfbereite Einheit“ eingestuft werden. Russland müsse nun Wege finden, „diese zu bekämpfen und ähnliche Waffen einzuführen“.
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Zwar nicht, um die Drohnen zu bekämpfen, Angriffe aber zumindest abwehren zu können, wurden die Barrieren im Schwarzen Meer vor der Kertsch-Brücke nun angepasst. Die Barrieren würden diesmal nicht aus Fässern mit Kabeln bestehen, sondern aus kleinen Schleppschiffen. Diese sollen auch stürmischem Wetter besser standhalten können und somit einen effektiveren Schutz vor den Wasserdrohnen der Ukraine bieten.
Ob und in welchem Ausmaß die Ukraine einen erneuten Angriff auf die Krim-Brücke starten wird, ist unklar. Wie ein HUR-Offizier jedoch dem britischen Portal The Guardian sagte, sei eine Vernichtung der Brücke „unvermeidbar“. Während die Zerstörung bereits in Kiew abgesegnet worden sein soll, befürchtet ein ehemaliger Mitarbeiter des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes jedoch Ressourcen- und Energieverschwendung. Die Ukraine habe nicht genügend Mittel für solch einen Angriff, außerdem sei die Kertsch-Brücke auch nach vergangenen Erfolgen der Ukraine schnell restauriert worden. Mittlerweile ist auch klar: Putins Truppen nutzen die Brücke offenbar nicht mehr für militärische Zwecke. (nbe)
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