Die Mintrachingerin Christine Zimmer ist die beste Schützin ihres Vereins Isental Lengdorf in der 2. Bundesliga. Ambitionen auf große Einzelerfolge hat sie aber nicht.
Mintraching – Christine Zimmer hatte lange den Traum, in der 2. Bundesliga zu schießen. Das hätte die Luftgewehr-Sportschützin der Isarschützen Mintraching ganz leicht haben können, indem sie den Verein gewechselt hätte. Sie wollte das Ziel aber aus eigener Kraft erreichen – und das hat sie geschafft. Mit ihrem Club Isental Lengdorf stieg sie zweimal auf – von der Oberbayernliga bis in die 2. Bundesliga.
Zimmer steigt mit Isental Lengdorf zweimal am Stück bis in die 2. Bundeslig auf
Dort hat der Verein aus dem Landkreis Erding mit Topschützin Zimmer bereits den Klassenerhalt in der Tasche und rangiert aktuell auf Rang vier. Beim ersten Coup von Isental Lengdorf feierten die Schweden-Schützen Kranzberg aus der Ferne mit. Durch den Aufstieg aus der Oberbayernliga entgingen die Ampertaler damals nämlich dem Abstieg. „In der Bayernliga wollten wir eigentlich erst einmal nur den Klassenerhalt schaffen“, sagt Christine Zimmer.
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Vor der vergangenen Saison hatte die 27-Jährige Angebote aus der 2. Bundesliga, aber sie fühlte sich mit Lengdorf sehr verbunden. „Der Aufstieg in die 2. Bundesliga ist noch schöner, wenn man ihn sich selbst erarbeitet“, erklärt die Mintrachingerin. Lengdorf surfte auf der Welle des Erfolgs durch die Bayernliga, und als Vierter unter den zwölf Mannschaften ist der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga schon geschafft. Die ersten beiden Teams sind aber schon so weit weg, dass der nächste Durchmarsch in die 1. Bundesliga kein Thema ist.
Mehr Training, um an den großen Meisterschaften teilzunehmen, ist keine Option
Christine Zimmer ist die Nummer eins bei Lengdorf, weil sie den besten Ringschnitt des Quintetts hat. Die Mintrachingerin ist die klassische Mannschaftsschützin, die in der Vergangenheit bei den großen Meisterschaften auf bayerischer und deutscher Ebene nicht die großen Ergebnisse hatte. „Dafür bin ich zu faul“, scherzt Zimmer, die sich neben dem Schießen auch Auszeiten nimmt. „Mit mehr Training könnte ich auch immer 397 oder 398 Ringe schießen“, meint die 27-Jährige. Dazu kommt, dass sie als Fahrlehrerin einen zeitaufwändigen Beruf hat. Zimmers Saisonhighlight ist die Mannschaftsrunde. Bayerische und Deutsche Meisterschaft im Sommer hätten zur Folge, dass sie das ganze Jahr über voll trainieren müsste. „Ich bewundere da Michaela Bösl“, sagt sie mit Blick auf die großartige Mintrachinger Pistolenschützin, die auch dem Nationalkader angehört.
Für die Zukunft hat Christine Zimmer noch das eine oder andere Ziel. Mit Isental Lengdorf möchte sie sich in der 2. Bundesliga etablieren. Zudem spielt sie mit dem Gedanken, bei offenen internationalen Wettkämpfen Erfahrungen zu sammeln. Dort können sich Schützen ohne Verbandsnominierung anmelden. Christine Zimmer ist vom Typ her eher eine Revoluzzerin – und sie weiß, dass es so nahezu unmöglich ist, beim Deutschen Schützenbund in die Kader hineinzukommen. Deshalb waren Gedanken an Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele für die 27-Jährige nie realistisch.
Und dann wäre da noch der große Wunsch von Christine Zimmer, einmal gegen Petra Horneber zu schießen. Sie bedauert es noch heute, dass die Schützenlegende für das Finale beim Massenhausener Gauschießen in Biberbach absagte. Zimmers Heimatverein Isarschützen Mintraching organisiert 2024 für den Gau Massenhausen ein Preisschießen. Dabei gibt es auf der modernen Schießanlage ein Finale. Zimmer hofft schon jetzt, dass sich die dann für Hohenbercha schießende Petra Horneber einen Ruck gibt und es zum Finalduell zweier Ausnahmeschützinnen aus dem Landkreis kommt.
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