Elon Musk legt sich mit Donald Trumps MAGA-Basis an

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Elon Musk kommentiert einen Beitrag, der Menschen mit US-Staatsbürgerschaft als „zurückgeblieben“ bezeichnet. Seine Antwort löst Kontroversen aus.

Washington, D.C. – Der rechte Milliardär Elon Musk ließ erneut durchblicken, welches Menschenbild er pflegt. Einen Beitrag, der US-Amerikanerinnen und -Amerikanern pauschal unterstellte, zu „zurückgeblieben“ für bestimmte Arbeitsplätze zu sein, weshalb es Fachkräftezuwanderung in die USA brauche, kommentierte Musk auf seiner Plattform X wie folgt: Der Post sei „augenöffnend“ gewesen. Sowohl der Begriff „zurückgeblieben“ als auch seine englische Entsprechung „retarded“ gelten als klar behindertenfeindlich.

Musk gerät in Streit mit „America-First“-Republikanern

Musks Forderung nach Fachkräftezuwanderung in die USA mündete schließlich in einen Konflikt mit Teilen der Trump-Basis: Als er an anderer Stelle einen „gravierenden Mangel an hochbegabten und motivierten Ingenieuren“ in den Vereinigten Staaten beklagte, ging ihm der „America First“-Flügel der republikanischen Parteibasis direkt scharf an. Es gebe mehr als 300 Millionen Menschen in den USA. „Warum sollten echte Amerikaner diese Chance verlieren, weil Ausländer kommen?“, schrieb ein X-Nutzer unter Musks Kommentar.

„Präsident Musk“? – Trump reagiert nach Kritik an seinem einflussreichen Günstling

Da manche Kritiker Musk wegen seines Einflusses, den er als Trump-Großspender und designierter Chef eines Beratungsgremiums zum Umbau, beziehungsweise Rückbau des Staatsapparates genießt, ironisch bereits als „Präsident Musk“ bezeichneten, reagierte der designierte US-Präsident Donald Trump am Montag. „Er wird nicht Präsident, das kann ich Euch sagen“, erklärte Trump bei einer Veranstaltung in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. Beobachter spekulierten nicht erst seitdem, wie lange das Bündnis zwischen Trump und Musk noch halten könne. Laut dem Account „Elon Musk’s Jet Tracking“ auf der Plattform Bluesky verließ Musks Privatjet zuletzt am vergangenen Samstag (21. Dezember) den Flughafen West Palm Beach, nahe Trumps Anwesen in Mar-a-Lago.

elon musk x account
Elon Musk trägt seine Konflikte in der Regel auf seiner Plattform X aus. © Algi Febri Sugita/ZUMA Press Wire/dpa

„Nach allem, was ich weiß, hat Elon Musk kein Stimmrecht im Kongress“ – Republikaner wehren sich

Besonders offen wurde der Unmut über Musks Einfluss – auch unter republikanischen Abgeordneten – als Musk und Trump kurz vor Weihnachten eine bereits ausverhandelte Einigung auf einen Übergangshaushalt torpediert hatten. Erst in letzter Minute konnte eine Haushaltssperre abgewandt werden. „Nach allem, was ich weiß, hat Elon Musk kein Stimmrecht im Kongress“, sagte der republikanische Abgeordnete Rich McCormick dem US-Sender CNN und fügte an: „Jetzt hat er Einfluss und übt Druck auf uns aus, damit wir das tun, was seiner Meinung nach das Richtige für ihn ist. Aber mich haben 760.000 Menschen gewählt, damit ich das Richtige für sie tue.“

Vor Trumps Amtseinführung: Musk mischt sich in Deutschlands und Großbritanniens Innenpolitik ein

Ende Januar wird Trump zum zweiten Mal in sein Amt als US-Präsident eingeführt. Musk kündigte bereits an, etwa ein Drittel des Staatshaushaltes einsparen zu wollen, mit kaum absehbaren Folgen. Kritiker werfen Musk wegen der vielen Aufträge der US-Regierung an den Raketenhersteller SpaceX Interessenskonflikte vor. Vor Trumps Amtseinführung nutzte Musk die Zeit um sich in die Innenpolitik in Großbritannien und Deutschland einzumischen. (kb mit afp)

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