Herbe Verluste für die Ukraine: Putin-Armee findet brutale Taktik gegen F-16-Kampfjets

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Die Ukraine muss gegen Wladimir Putins Russland im Sommer schwerste militärische Niederlagen hinnehmen. Verluste an F-16-Kampfjets machen große Sorgen.

Kiew – Die Ukraine trauert wieder einmal im brutalen Krieg mit dem Russland-Regime des Moskau-Autokraten Wladimir Putin. So bestätigte Kiew den dritten getöteten F-16-Kampfpiloten, der bei der Verteidigung seines Landes in den Gefechten mit den russischen Streitkräften gefallen ist.

Verluste im Krieg mit Wladimir Putin: Ukraine verliert dritten F-16-Kampfjet-Piloten

Laut Newsweek hat Oberstleutnant Maksym Ustimenko mit seinem F-16-Kampfjet sieben Luftziele abgefangen, bevor sein Kampfflugzeug in der Nacht auf Sonntag (29. Juni) selbst getroffen wurde und abstürzte. Er habe das Flugzeug noch von einem Wohngebiet weggesteuert und nicht mehr genügend Zeit gehabt, seinen Schleudersitz zu betätigen, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte mit.

Nicht nur diese geraten gegen Putins Invasionsarmee in diesen Tagen geradezu dramatisch in Bedrängnis. Die schlechten Nachrichten für die Ukraine reihen sich aneinander. So berichten der Sender NBC News und das amerikanische Nachrichtenmagazin Politico Anfang Juli übereinstimmend, dass die USA unter Präsident Donald Trump Militärhilfen gestoppt haben, die noch dessen Vorgänger Joe Biden (Demokraten) Kiew im Ukraine-Krieg zugesagt und finanziert habe.

Verluste für die Ukraine: Dritter F-16-Kampfjet-Pilot fällt bei Verteidigung gegen Russland

Der Waffenstopp und der Abschuss des nächsten F-16-Kampfjets verschärfen die Probleme der Ukrainer in Kombination massiv. Denn: Die F-16 sind bewusst für die Luftverteidigung konzipiert. Heißt: Sie operieren weit weg von der Front, um dann mit weitreichenden Luft-Luft-Raketen identifizierte russische Luft-Boden-Raketen. Marschflugkörper oder riesige Freiluftbomben aus sicherer Entfernung in der Luft abzuschießen, ehe diese in der nächsten ukrainischen Stadt einschlagen und erheblichen Schaden anrichten.

Das hat stellenweise wohl auch sehr gut funktioniert. Doch: Der jüngste Abschuss von Ustimenkos Maschine wirft Fragen auf. Denn: Erstmals bestätigte Kiew offiziell den Abschuss eines-F-16-Kampfflugzeuges, das die ukrainische Luftwaffe aus den Reihen der Verteidigungsallianz Nato geliefert bekam. Zuvor waren bereits Oberstleutnant Oleksii Mes, genannt „Moonfish“, im August 2024 und Hauptmann Pavlo Ivanov im April 2025 im Einsatz ums Leben gekommen. In beiden Fällen sind Absturz- und Todesursache nicht eindeutig geklärt und Gegenstand von Spekulationen.

Verluste im Ukraine-Krieg: Gerüchte um F-16-Kampfjets gegen Wladimir Putin

Zum Verlust von Ivanov hatten die Luftstreitkräfte der ukrainischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am 12. April bei Telegram geschrieben: „Alle Umstände der Tragödie werden von einer abteilungsübergreifenden Kommission ermittelt, die ihre Arbeit bereits aufgenommen hat.“ Neuigkeiten gab es seither nicht. Im Fall von „Moonfish“ halten sich dagegen hartnäckig Gerüchte, sein F-16-Kampfjet sei von der eigenen Flugabwehr versehentlich abgeschossen worden. Unter anderem die Parlamentsabgeordnete Marjana Besuhla, die zudem Präsident Wolodymyr Selenskyj und den Generalstab immer wieder scharf kritisiert, befeuert seit vergangenen Sommer diese Gerüchte.

August 2024: Präsident Wolodymyr Selenskyj steht vor den ersten F-16-Kampfjets, die die Ukraine gegen den russischen Angriff geliefert bekam. (Archivfoto)
August 2024: Präsident Wolodymyr Selenskyj steht vor den ersten F-16-Kampfjets, die die Ukraine gegen den russischen Angriff geliefert bekam. (Archivfoto) © IMAGO / ZUMA Press Wire

Steckt hinter dem Abschuss Ustimenkos dagegen eine regelrecht brutale Taktik? Zur Einordnung: Russland soll den Nachbarn in jener auf Sonntag mit 477 Drohnen und 60 Raketen attackiert haben. Wie Yuriy Ignat, ein Oberst der ukrainischen Luftwaffe, Newsweek erklärte, seien es die nach Anzahl der eingesetzten Waffen größten Luftangriffe in einer Nacht im Ukraine-Krieg gewesen. Technisch gesehen, dürfte es sich bei den Kamikaze-Drohnen um Waffen gegen Bodenziele gehandelt haben. Die F-16-Kampfjets werden wiederum mit mehreren Luft-Luft-Lenkwaffen gegen ihre Ziele aufmunitioniert – die irgendwann zur Neige gehen.

Ukraine-Krieg: Russische Armee stößt erstmals in Region Dnipropetrowsk vor

Mehrere Experten hatten zuletzt eingeordnet, dass Moskau zu der Taktik übergegangen sei, die ukrainische Luftverteidigung schlicht mit der schieren Anzahl an eingesetzten Drohnen und Raketen zu überfrachten. Umgekehrt täten dies die Ukrainer wohl genauso, hieß es. Der Abschuss des F-16-Kampfjets ist so oder so alarmierend, da die Ukraine nach wie vor nur wenige auf dieser Maschine ausgebildete Kampfpiloten in ihren Reihen haben soll. Zudem sind wohl längst noch nicht alle F-16-Kampfflugzeuge aus ehemaligen Nato-Beständen geliefert. Rund 90 sollen die Niederlande, Belgien und Dänemark in Aussicht gestellt haben. Unter den durch Trump plötzlich eingestellten Militärhilfen sollen nun auch dringend benötigte Flugabwehrraketen „Patriot“ sein, die nur die Amerikaner produzieren.

Der Präsident wolle die eigenen Bestände der Vereinigten Staaten schonen, hieß es in den US-Medienberichten. Sowohl die Amerikaner als auch Deutschland hatten den Ukrainern drei komplette Patriot-Luftverteidigungssysteme geschickt, hinzu kamen mehrere sogenannte „Werfer“, also Startrampen aus den Niederlanden. Das war es auch schon. So nehmen die schlechten Nachrichten für Kiew nicht ab. So sind laut der US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS) bis Anfang Juni 2025 bereits bis zu 400.000 ukrainische Soldaten getötet oder verwundet wurden, wovon zwischen 60.000 und 100.000 in den Gefechten ums Leben gekommen sein sollen.

Noch ein Alarmsignal: Am Mittwoch (2. Juli) bestätigte der ukrainische Generalstab erstmals den Vorstoß russischer Truppen in die Region Dnipropetrowsk. Dieser sei jedoch zurückgeschlagen worden. Putin soll bei Pokrowsk im Donbass an der Grenze zur Oblast Dnipropetrowsk bis zu 110.000 Soldaten für eine Großoffensive zusammengezogen haben. (pm)

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