Jeder hat mindestens fünf Delikte verübt - Jugendgang tyrannisiert Kleinstadt - jetzt steht erstes Mitglied (15) vor Gericht

Im Februar 2023 stand die Stadt Heide (Schleswig-Holstein) bundesweit im Fokus. Eine Mädchen-Gang quälte und demütigte damals eine 13-Jährige. Sie filmten ihre Taten. Ganz Deutschland konnte zusehen. Ein Aufschrei ging durchs Land. Schon damals wurde klar: Der Vorfall ist in Heide kein Einzelfall.

In den vergangenen Monaten stand Heide wieder im Mittelpunkt. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, treibt dort eine Jugendgang weiter ihr Unwesen. Immer wieder komme es zu Gewaltausbrüchen, heißt es. Im Februar sei es zu einer Schlägerei am Bahnhof gekommen. Dabei wurden mehrere Jugendliche verletzt und beklaut. Wie die „Bild“ schrieb, saßen zwei mutmaßliche Täter im Alter von 16 und 18 Jahren danach in Untersuchungshaft. Nur wenige Tage später sei eines der Opfer erneut bedroht worden. Der Junge habe daraufhin seiner Mutter von der Bande erzählt.

Erstes Mitglied der Jugendgang vor Gericht

Nun berichtet die „Bild“, dass das erste Mitglied der Bande vor Gericht steht. Es soll sich um einen 15-Jährigen handeln, der auch nach der Prügelei am Bahnhof gestellt worden war. Er soll auch bei der Auseinandersetzung wenige Tage später dabei gewesen sein. Ende Mai soll der Prozess gegen ihn beginnen. Es geht unter anderem um gefährliche Körperverletzung und Nötigung. Wie Oberstaatsanwalt Peter Müller-Rankow der Zeitung sagte, stehen auch andere Mitglieder

Mitglied der Gang postet Bild mit Maschinenpistole

Während die Staatsanwaltschaft bereits mehrere Ermittlungsverfahren gegen die 10-köpfige Jugendbande geführt hatte, drohte eines der Mitglieder im Internet unverhohlen mit weiterer Gewalt. Die „Bild“ berichtet, dass auf Instagram ein Foto gepostet wurde, auf dem eine Maschinenpistole und mehrere andere automatische Waffen zu sehen sind. Daneben steht: „Warte ab, ich ficke euch alle.“ Auf einem anderen Bild posierte er mit einem Messer.

Jeder hat mindestens fünf Delikte: Was über die Gruppe bekannt ist

Laut NDR gehören die Tatverdächtigen vom Angriff am Bahnhof zu einer Gruppe von Jugendlichen, die immer wieder mit Straftaten auffällt. Der Sender zitiert eine Polizeisprecherin: „Sie sind alle im Alter von 12 bis 18 Jahren.“ Einer der Haupttäter zweier früherer Taten soll gerade einmal 12 Jahre alt sein.

Die Polizei selbst spricht nicht von einer Gang. Allerdings habe jeder aus der Gruppe in den vergangenen Wochen mindestens fünf Delikte verübt, heißt es. Es habe auch bereits sogenannte Gefährderansprachen gegeben.

Opfer der Schlägerbande: „Es muss endlich etwas passieren“

Eines der Opfer der Schlägerei vom Bahnhof sagte zur „Bild“: „Hier muss endlich etwas passieren. Ich habe Angst.“ Er soll nun die Schule wechseln. Gleich mehrere Eltern haben offenbar entschieden, dass ihre Söhne vorerst nicht mehr zur Schule gehen sollen.

Die Polizei hatte die Droh-Nachrichten registriert und begonnen, die strafrechtliche Relevanz zu prüfen.