Der landkreisweite Aktionstag des Netzwerks „Gartenwinkel-Pfaffenwinkel“ war ein Erfolg, in Eglfing sogar für den örtlichen Heimat- und Museumsverein. Zahlreiche Besucher des am Gartentag teilnehmenden „Freskenhofs“ machten auch einen Abstecher in das benachbarte Museum.
Mit seinem 4000 Quadratmeter großen, terrassenförmig angelegten Garten ist die Restauratoren-Familie Mack seit zehn Jahren bei der Netzwerk-Aktion dabei – also seit Anbeginn. Christian Mack, dessen Eltern den als überregional bedeutendes Baudenkmal geltenden Freskenhof 1970 als Ruine gekauft und vor dem Verfall gerettet hatten, war 16 Jahre Vorsitzender des örtlichen Gartenbauvereins. Über den im 18. Jahrhundert erbauten und auch „Russenhaus“ genannten Hof sind zahllose Artikel und Bilder sowie Berichte im Fernsehen erschienen.
Seit etwa 2005 macht dem Haus der Garten mit seinen Erholungs- und Nutzflächen Konkurrenz. „Ich empfinde es als Privileg, dieses Grundstück bewirtschaften und pflegen zu dürfen“, sagt Margot Maria Mack bei einem Rundgang zum Obstanger, Gemüsegarten und Spalieranlagen – um nur einiges zu nennen. Die 46-Jährige ist ebenfalls Restauratorin. Sie hat den Beruf erlernt, nachdem sie ihren Mann bei einem Musikfest in Niederbayern, wo beide musizierten, kennen und lieben gelernt hatte. Und sie zeigt bei dem Rundgang auch den kleinen Weiher.
Erholung und Entspannung einfach mal zwischendurch
Dieser wurde 1990 zur Urzelle für die Gartenanlage, erzählt Christian Mack. Damals war er zugeschüttet, wurde freigelegt und dient heute als Überlaufbecken für die zahlreichen Zisternen und die Regenrinnen. In den 1990-Jahren wurde auch das Hanggelände terrassiert. 2005 wurde noch einmal umgeplant, vor allem wurden Wege zwischen den zahlreichen Elementen angelegt. Für den 58-Jährigen ist der Garten ein „Platz für die Seele“. Wenn er ein besonders kompliziertes Werkstück zu restaurieren hat, kann er sich hier zwischendrin erholen und entspannen – „und sei es beim Streicheln der Hasen“, so Christian Mack.
Die Macks wissen zu schätzen, was für ein Kleinod sie besitzen, und sie wollen es für die Land- und Gesellschaft weiterhin erhalten und pflegen. Auch deshalb laden sie Wanderer, die am Haus vorbeikommen, stehen bleiben und schauen, auch gerne in den Garten ein. „Der kann jederzeit besichtigt werden, wenn jemand im Haus ist. Wer sicher gehen will, dass jemand von uns da ist, sollte vorher anrufen. Hausführungen machen wir generell nur nach Anmeldung.“
172 Tomatensorten in einem Garten
Ebenfalls besonders gut besucht waren nach Auskunft von Johann-Christian Dachauer-Hannemann, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, der Wieshof von Elisabeth Doll in Marnbach mit seinen historischen Gärten und dem Heilpflanzenlehrgarten sowie der Weberhof von Anneliese Weber in Dettenschwang, wo allein 172 verschiedene Tomatensorten in ihrem Bauerngarten zu bewundern waren. Laut der Fachberatung des Landratsamtes Weilheim-Schongau kamen an diesem Tag bis zu 150 Besucher in einige der 28 teilnehmenden Gärten.