Beitragsanpassung 2025 - 80 Prozent teurer! Bei dieser Kfz-Versicherung lohnt sich Wechseln jetzt gewaltig
Worauf es beim Kfz-Versicherungs-Wechsel ankommt
Als erstes müssen Kunden beim Wechsel der Kfz-Versicherung die Frist der Sonderkündigung im Auge behalten. Sie beträgt vier Wochen. Wer seine alte Kfz-Versicherung kündigen will, sollte das erst tun, wenn er einen neuen Vertrag unterschrieben hat - oder noch besser den Kündigungsservice seines neuen Anbieters nutzen.
Beim neuen Tarif kommt es auf vier Punkte besonders an:
1. Deckungssumme
Die Summe, die die Kfz-Haftpflichtversicherung im Schadensfall übernimmt, darf nicht zu niedrig sein, denn was darüber hinaus geht, trägt der Versicherungsnehmer selbst. Der ADAC rät zu einer Höchstdeckung von 100 Millionen Euro.
2. Rabattschutz
Normalerweise steigt der Beitrag, wenn man einen Schaden meldet. Mit einem Rabattschutz hat man in der Regel zumindest einen Freischuss. Im Gegensatz dazu kann es bei sehr günstigen Tarifen passieren, dass man besonders weit hochgestuft wird, wenn man die Versicherung braucht.
3. Mallorca-Police
Die Kfz-Versicherung sollte Schäden an Mietwagen im Ausland beinhalten.
4. Grobe Fahrlässigkeit
Es gibt Policen in denen Versicherer darauf verzichten, auf grobe Fahrlässigkeit zu plädieren, etwa wenn man abgelenkt war und einen Unfall verursacht. Alkohol am Steuer und grob fahrlässig herbeigeführter Diebstahl sind hier aber trotzdem meistens ausgeschlossen.
Nicht wechseln und trotzdem sparen
Wer nicht wechseln will, kann versuchen mit seiner Versicherung über die Prämie zu verhandeln. Vor allem Versicherungsvertreter können an der Beitragsschraube drehen, wenn man sie darauf anspricht.
Für Autofahrer gibt es neben einem Wechsel noch einige Stellschrauben, mit denen sie ihre Prämie senken können, betont Verivox. Versicherer ziehen mehr als 50 Faktoren für die Tarifberechnung heran. Auf einige davon haben Autofahrer keinen Einfluss – etwa auf die Regionalklasse, die vom Wohnort abhängt, die Typklasse, die vom Fahrzeug bestimmt wird, oder ihr Alter. Auf andere können sie wiederum aktiv Einfluss nehmen:
- Schäden selbst bezahlen: Zu den wichtigsten Einflussfaktoren auf den Kfz-Versicherungsbeitrag gehört die Schadenfreiheitsklasse. Sie steigt mit jedem Jahr, das Autofahrer ohne vom Kfz-Versicherer regulierte Schäden zurücklegen. Lassen sie einen Unfallschaden hingegen von der Versicherung bezahlen, werden sie im Folgejahr um mehrere Klassen herabgestuft und verlieren wichtige Rabatte.Laut Modellrechnung des Vergleichsportals Verivox lohnt es sich, Haftpflichtschäden bis zu einer Höhe von 2.555 Euro und Vollkasko-Schäden bis 3.408 Euro selbst zu zahlen.
- Fahrleistung: Weniger gefahrene Kilometer bedeuten ein geringeres Schadensrisiko und damit niedrigere Prämien. In einer Verivox-Auswertung bringt eine Anpassung der Fahrleistung von 10.000 auf 5.000 Kilometer für einen 45-jährigen Golf-Fahrer aus Berlin pro Jahr einen durchschnittlichen Kostenvorteil von 16 Prozent
- Werkstattbindung: Wählen Versicherte einen Tarif mit Werkstattbindung, zahlen sie im Schnitt zwölf Prozent weniger für ihre Kfz-Versicherung. An eine Partnerwerkstatt ihrer Versicherung müssen Autofahrer sich dabei nur bei Kaskofällen wenden. Jährliche Inspektionen oder Reparaturen abseits von Schadensfällen können sie weiterhin in einer selbstgewählten Werkstatt durchführen lassen.
- Selbstbeteiligung: Durch eine Selbstbeteiligung sinken die Versicherungsprämien. 28 Prozent weniger zahlen Versicherte im Schnitt, wenn sie sich für eine Selbstbeteiligung von 300 Euro in der Vollkasko und 150 Euro in der Teilkasko entscheiden.
- Jährliche Zahlweise: Wer seine Kfz-Versicherung jährlich statt monatlich bezahlt, spart durchschnittlich sechs Prozent im Jahr.
- „Elterntrick“: Fahranfänger werden kräftig zur Kasse gebeten. Sparen können sie bei der Kfz-Versicherung, wenn sie ihr Fahrzeug zunächst für einige Jahre über ein Elternteil versichern und sich als weiteren Fahrer eintragen lassen. Die erworbenen Schadenfreiheitsklassen können später von den Eltern auf das Kind übertragen werden.
- Altersaufschlag umgehen: Seniorinnen und Senioren haben ein höheres Unfallrisiko – und Kfz-Versicherer berücksichtigen dies mit höheren Prämien. Ältere Fahrer können bei der Kfz-Versicherung sparen, indem sie ihr Fahrzeug über jüngere Familienangehörige versichern und zulassen. In einer Verivox-Modellrechnung spart ein 85-jähriger Golf-Fahrer aus Hamburg 54 Prozent (365 Euro), wenn er sein Fahrzeug und seine Schadenfreiheitsklassen an sein 30 Jahre jüngeres Kind überträgt.
- Fahrerkreis überprüfen: Haben die Kinder inzwischen das Nest verlassen und nutzen das Auto nicht mehr? Dann sollte das auch bei der Kfz-Versicherung angepasst werden. So spart ein Golf-Fahrer beispielsweise durchschnittlich 38 Prozent, wenn er sein 20-jähriges Kind aus dem Versicherungsvertrag nimmt.
- Saisonkennzeichen nutzen: Wer sein Auto nur saisonal fährt, für den lohnt sich ein Saisonkennzeichen, um in der nicht genutzten Zeit Versicherungsbeiträge zu sparen.
Versicherungskunde Michael C. hat sich hingegen für den Wechsel entschieden: „Ich gehe jetzt zur Allianz direkt. Dort zahle ich 352 Euro. Es wäre sogar noch ein paar Euro günstiger gegangen. Aber so habe ich etwas bessere Leistungen“, sagt er. Der Wechsel hat ihn 10 Minuten gekostet - und zumindest im nächsten Jahr zahlt C. damit nur die Hälfte. „Also jetzt lohnt sich wechseln richtig.“
*Name ist der Redaktion bekannt