Urlaubs-Irrsinn bei Mallorca-Flug nach München: Passagiere landen fassungslos in Köln, Dortmund und Nürnberg

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Ein entspannter Heimflug von Mallorca nach München wurde stattdessen für eine Zerreißprobe der Nerven etlicher Urlauber.

München – Eine sanfte Landung um kurz nach 10 Uhr morgens am Münchner Flughafen, glückliche Passagiere, die ihren Urlaub auf der spanischen Insel Mallorca noch im Kopf haben – es wäre alles so einfach gewesen. Stattdessen wurden die Touristen vor eine Zerreißprobe gestellt, die sie so schnell nicht vergessen werden. Eine Odyssee von teils 15 Stunden oder noch länger war für das Nervenkostüm eine Grausamkeit, ähnlich wie die eines Ryanair-Nutzers.

Mallorca-Flug nach München fällt plötzlich aus – Passagiere werden alleine gelassen, dann beginnt Odyssee

Verschlafen um 6 Uhr morgens startete für die meisten Passagiere der Weg vom Hotel zum Flughafen. Ziel war der Eurowings-Flug um 8.15 Uhr EW1997. Teils noch mit halben Gedanken im Mega-Park, Bierkönig oder in der Urlaubs-Finca musste jetzt die Konzentration auf die Heimreise umgestellt werden. Eingecheckt und am Gate wartend, flatterte plötzlich eine Push-Nachricht über das Smartphone aller: „Flug gecancelt“. Eurowings-Mitarbeiter dementierten das erst, es gäbe nur einen Gate-Wechsel.

Pustekuchen! Um 8.20 Uhr wurde der wartenden Meute mitgeteilt, dass der Flug gestrichen sei. Ohne Angabe von richtigen Gründen und ohne Informationen, wie es jetzt für die Passagiere weitergeht. Das Gestöhne war groß. „Unglaublich, was die mit uns machen“, hieß es aus der Menge, oder „so eine Frechheit, die lassen uns hier einfach zurück“, auch „das geht doch nicht, was für eine Sauerei“, hallte es durch den Wartebereich.

Ein kleiner Mann mit lichtem Haupthaar, sichtlich von den letzten Tagen des Aufenthalts gekennzeichnet, machte erst noch Witze und schimpfte dann von einem „Skandal!“ „Und das Zehn-Euro-Sandwich schmeckt auch noch widerlich“. Der lange Weg zurück zum Informationsschalter von Eurowings, von den meisten Passagieren fluchend, mit Worten, die keine Jugendfreigabe bekämen, war der Anfang einer Odyssee, die so kaum einer bisher mitgemacht hat. Stundenlanges Anstehen am Info-Schalter, um dann mit enttäuschenden Alternativen abgespeist zu werden.

Tourismus Urlaub Flug Mallorca München
München-Flug nach Mallorca fällt aus, Touristen erfahren es erst am Gate. © Fotos Merkur/tz

Nürnberg, Dortmund oder Köln: Mallorca-Urlauber werden in ganz Deutschland verteilt

Eine Gruppe junger Menschen wurde auf den 23-Uhr-Flug nach Nürnberg umgebucht. 15 Stunden nach dem eigentlichen Abflug. Ein junges Paar mit Kind wurde automatisch umgebucht, erfuhr aber vom Ersatzflieger erst, als dieser schon in der Luft war. Nach langer Diskussion erreichte eine sehr geduldige, aber durchaus angespannte Gruppe von 13 Leuten nach mehrfachen Fehlversuchen und falschen Hoffnungen von der Angestellten hinterm Schalter einen Teil-Erfolg.

Ein paar Leute mussten über Dortmund nach München. Start 15.55 Uhr, Zeit zum Umstieg 20 Minuten – und um 19.10 Uhr dann nach München. Einige Personen, auch aus anderen Reisegruppen, flogen über Köln. Ähnlich wie die Dortmund-Truppe. Start 14.55 Uhr, Umstieg 1,5 Stunden, 19.10 Uhr nach München – hier verspätete sich der München-Flug um eine Stunde auf 20 Uhr. Der dritte Teil durfte nach Nürnberg, um dann von dort aus den ICE um 19.55 Uhr zum Hauptbahnhof München zu nehmen – mit Ankunft um 21.12 Uhr. Die Bahn enttäuschte hier – es hätte zum Tag gepasst – übrigens nicht, es lief alles reibungslos.

Elf Stunden später nimmt Urlaubs-Odyssee ein Ende - Mallorca-Reise endet spät abends

Die Reise, die für viele frühmorgens begann, endete statt vormittags, also erst spätabends gegen 21 bis 22 Uhr. Für die Dortmunder Gruppe wurde der Umstieg in Deutschland zur Farce, da sie einmal aus dem Flugzeug heraus, wieder über den Check-in rein ins Gate mussten, um dann wieder im selben Flieger zu sitzen. Eine Anfrage von IPPEN.MEDIA bei Eurowings ist gestellt, aber noch nicht beantwortet worden. Warum wurde der Flug gecancelt? Wie hätten die Passagiere handeln müssen? Hätten die Mitarbeiter anders reagieren müssen? Welche Optionen gibt es? Es erinnert auf jeden Fall auch an eine Situation, als Passagiere erst im Flieger erfuhren, dass der Flug gar nicht nach Mallorca ginge.

Elf Stunden nach der eigentlichen Ankunft, und für manche noch viel später, war der Spuk also beendet. Wahrscheinlich hatten einige Reisende Glück, überhaupt noch Mitte Juni am Tag selbst untergebracht zu werden. Ein junges, deutsches Paar erlebte einen anderen Irrsinn, als sie aus Fuerteventura mit Marabu in München landeten und auf ihr Gepäck warteten. (ank)

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