Traditionsunternehmen aus Österreich rutscht in die Insolvenz – Bittere Millionenpleite trifft Mitarbeiter
Ein Traditionskonzern aus Österreich ist insolvent. Grund dafür sind hohe Schulden. Der Betrieb soll zunächst normal weiterlaufen.
Natternbach – Die Unternehmensinsolvenzen reißen nicht ab. Auch im Nachbarland Österreich steht eine Vielzahl von Unternehmen unter hohem finanziellen Druck. Zuletzt hatten ein großer Unterwäschehändler und ein Möbelhersteller Insolvenz angemeldet, ein Motorradhändler befindet sich nach der Insolvenz in einer angespannten Lage. Jetzt trifft es einen weiteren Traditionskonzern aus Österreich.
Traditionskonzern rutscht in die Insolvenz – wegen Millionen-Schulden
Konkret ist die Sageder Fenster- und Türenwerk GmbH betroffen. Am Montag (24. März) hatte das Unternehmen aufgrund eines Eigenantrags ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das hatte die Kronen-Zeitung aus Österreich unter Berufung auf den Verband Creditreform berichtet. Die Ursache sollen Verluste in Millionenhöhe sein. Im Jahr 2023 sollen diese bei 1,5 Millionen Euro gelegen haben, im Jahr 2024 noch einmal 1,49 Millionen Euro. Der Sanierungsantrag sei auf Rat eines externen Beraters erfolgt.

Insgesamt sollen die Schulden des Unternehmens jetzt bei rund 8,8 Millionen Euro liegen, verteilt auf etwa 120 Gläubiger. Ein Sanierungsplan sieht für die Gläubiger eine Quote von 20 Prozent vor. Der Betrieb soll normal weiterlaufen – 57 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Auf Anfrage von IPPEN.MEDIA hatte die Sageder Fenster- und Türenwerk GmbH noch nicht reagiert.
Sageder-Insolvenz – Unternehmen existiert seit 1926
Die Anfänge des Unternehmens lassen sich bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückverfolgen. Damals hatte der Gründer Anton Sageder ein Tischlerhandwerksgewerbe angemeldet. 1926 kaufte er laut Unternehmenschronik ein Anwesen bei Natternbach, das den Grundstein der Sageder Fenster- und Türenwerk GmbH legte. Bis 1984 hatte das Unternehmen 15 Mitarbeiter, 2006 erfolgte eine Umgründung der Einzelfirma Josef Sageder in die heute bekannte Fenster- und Türenwerk GmbH.
„Sageder ist keine Massenproduktion“, sagt das Unternehmen selbst von sich, sondern „ein Meisterbetrieb mit hoch qualifizierten Arbeitskräften“.
Unternehmensinsolvenzen steigen auch im Jahr 2025 – schwaches Wirtschaftswachstum als Auslöser
Das aber reicht nicht, um Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren. Auch in Deutschland grassieren die Unternehmenspleiten. Der Unternehmensberatung Falkensteg zufolge betrifft das vor allem die Großunternehmen: Im Jahr 2024 waren die Fälle von Großinsolvenzen (von Unternehmen mit einem Umsatz über zehn Millionen Euro) von 279 auf 365 Fälle gestiegen. Vor allem Autozulieferer, Metallwarenhersteller, Immobilien- und Bauunternehmen sind davon betroffen.
Meine News
Eine aktuelle Untersuchung von Allianz Trade zeigte, dass die zunehmenden Insolvenzen ein weltweites Problem sind. Allein in Deutschland soll es 2025 zu einem Anstieg der Insolvenzen um zehn Prozent kommen (auf rund 24.300). Die Risiken sind generell hoch, hatte Milo Bogaerts, Deutschlandchef von Allianz Trade, dazu gesagt. Gründe dafür sind unter anderem das schwache Wirtschaftswachstum Deutschlands, der Zollstreit mit den USA und kommende Strukturherausforderungen der Energiewende.