Usyk krönt sich gegen Fury zum Box-Champion – Wartet jetzt ein deutscher Herausforderer?
Oleksandr Uysk bezwingt Tyson Fury nach Punkten. Der Ukrainer ringt anschließend um Worte. Ein Rückkampf folgt steht bereits in Aussicht.
Riad – Oleksandr Usyk ist vierfacher Box-Weltmeister! Der ukrainische Superstar schrieb beim Showdown der besten Schwergewichtler ihrer Generation Geschichte und schlug den Briten Tyson Fury am Samstag (18. Mai) in Riad nach Punkten. Damit hievte sich Usyk auf eine Stufe mit den Größten der Sportart. Bald steht ihm mit Agit Kabayel wohl ein deutscher Herausforderer gegenüber.
Usyk krönt sich gegen Fury zum Box-Champion – emotionale Worte nach Punktsieg
In der saudi-arabischen Hauptstadt besiegte der 37-Jährige seinen britischen Rivalen Fury am Samstagabend in einem so spektakulären wie engen Kampf nach geteilter Punktentscheidung. Damit krönte er sich zum unumstrittenen Weltmeister der Königsklasse. Durch die Vereinigung der WM-Gürtel der vier großen Verbände (WBA, WBC, WBO, IBF) erkämpfte zum ersten Mal seit Lennox Lewis vor 25 Jahren ein Boxer den Titel des unangefochtenen Champions bei den ganz schweren Jungs.
„Danke an mein Team, danke an meinen Gott Jesus. Es ist eine große Gelegenheit für mich, meine Familie und mein Land“, sagte ein in Tränen aufgelöster Usyk: „Es ist eine großartige Zeit, ein großer Tag. Ich habe keine Worte.“ Im Moment seines größten Triumphes gedachte der Ukrainer aber vor allem seinem 2012 verstorbenen Vater: „Ich glaube, mein Vater schaut auf mich herab und ist sehr glücklich“, fand Usyk bei Sky emotionale Worte. „Papa, ich liebe dich. Ich kann es, und du hast es mir gesagt.“

Usyk steigt in Box-Olymp auf – Wartet jetzt ein deutscher Herausforderer?
Durch den 22. Sieg im 22. Profikampf entriss der bisherige WBA-, WBO- und IBF-Weltmeister Usyk seinem Gegner den Titel des Verbandes WBC. Der 37-Jährige steht nun in einer Reihe mit Muhammad Ali, Mike Tyson oder Max Schmeling, die sich ebenfalls unumstrittene Schwergewichts-Champions hatten nennen dürfen. Diesen Status hatte Usyk, der für seine vom russischen Angriffskrieg gebeutelte Heimat kämpft, zuvor bereits im Cruisergewicht errungen.
Usyks Zukunft heißt derweil wohl erneut Fury, schließlich beinhaltet der Kampfvertrag eine Rückkampf-Klausel. Noch im Ring vereinbarten beide einen neuerlichen Fight, der wohl im Herbst steigen wird. Doch 2025 könnte dann Agit Kabayels Stunde schlagen. Der 31 Jahre alte Bochumer gewann vor dem Mega-Fight seinen Ausscheidungskampf gegen den bis dato ungeschlagenen Kubaner Frank Sanchez durch K.o. in der siebten Runde. Durch seinen 25. Sieg im 25. Kampf stieg die deutsche Box-Hoffnung zum Pflichtherausforderer für den WBC-Champ auf.
Vor den Augen von Ronaldo und Neymar: Fury verliert gegen Usyk
Für Fury war es die erste Niederlage im 36. Profifight und ein Rückschlag in seiner bewegten Karriere. Bereits 2015 hatte der heute 35-Jährige den langjährigen Champion Wladimir Klitschko entthront, ehe er die Titel der WBA, WBO und IBF im Jahr darauf nach mentalen Problemen sowie Doping- und Drogeneklats zurückgab. Nach zweieinhalb Jahren Pause feierte Fury 2018 sein Comeback und gewann schließlich 2020 gegen Deontay Wilder den WBC-Titel.
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Vor den Augen zahlreicher Superstars wie Ex-Weltmeister Anthony Joshua, Cristiano Ronaldo oder Neymar legten Fury und Usyk schon vor dem ersten Gong eine Show hin. Der Ukrainer lief in landestypischer Tracht inklusive Fellmütze ein, Fury tanzte zu „Holding Out for a Hero“ von Bonnie Tyler zum Ring und sang kräftig mit.

Packender Schlagabtausch: Usyk und Fury lieferten sich engen Box-Fight
Nach anfänglichen Problemen in den ersten beiden Runden, in denen Usyk aggressiv startete und Fury eher durch Mätzchen auffiel, fand der Engländer besser in den Kampf. Der WBC-Champ entzog sich dem Infight, dominierte aus der Distanz und brachte immer wieder seine Rechte unter. In der sechsten Runde landete Fury erstmals schwere Treffer.
Doch Usyk wachte in der zweiten Kampfhälfte auf und schaffte in eindrucksvoller Manier das Comeback. In der achten Runde traf er Fury mehrfach mit seiner starken Linken, das Blut floss. Eine Runde später drehte der 15 Zentimeter kleinere Edeltechniker auf und brachte Fury mit einem Schlaghagel an den Rand des Knockouts. Fury taumelte und wurde letztlich angezählt, rettete sich jedoch in die Ringpause. Auch in den Schlussrunden setzte Usyk seinen Gegner unter Druck. Schließlich siegte er nach Punkten. (SID/wuc)
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