Zehn Jahre unterwegs zwischen Himmel und Ammersee
Landtagspräsidentin und Schirmherrin Ilse Aigner bringt es auf den Punkt: „Der Tag der offenen Haus- und Hofkapellen verspricht eine einzigartige Verbindung von kultureller Vielfalt und der malerischen Naturlandschaft des Ammersees.“ Zum zehnten Mal findet der Kapellentag am 25. August statt – wie immer am letzten August-Sonntag.
Dießen - Rund um den Ammersee öfffnen sich 24 meist private Kapellen und Kirchlein für Musikdarbietungen alle Genres, von Stuben- und Blasmusik über A-capella-Gesang, Pop und Soul bis hin zur Klassik. Unter dem Motto „Unterwegs zwischen Himmel & See“ sorgen etablierte Künstler und junge Talente bei freiem Eintritt für eine Symbiose aus Kultur, Kirche und Natur. „Erfunden“ haben dieses einzigartige Spektakel für Jung und Alt Doris M. Pospischil und Hans-Joachim Scholz, die auch Veranstalter des Klassikfestivals AMMERSEErenade mit dem inzwischen international bekannten „Liberation Concert“ in der Erzabtei St. Ottilien sind.
Weil bei der Organisation und Durchführung des Kapellentags unzählige helfende Hände von den Höfen und Kirchen, aus den Gemeinden und vom Verein „Kultur am Ammersee“ am Werk sind, haben Pospischil und Scholz anlässlich des zehnjährigen Jubiläums zu einer internen Dankesfeier als Familienfest eingeladen. Sie fand auf dem Gelände von Gut Romenthal in Dießen statt, wo die Rokoko-Kapelle St. Anna auch heuer wieder eine Hauptrolle beim Kapellentag spielt. Wie vielschichtig das Musikprogramm 2024 ist, bekamen sie Gäste in den ehrwürdigen Mauern aus dem Baujahr 1757 zu hören: Projektleiter Rudolf Wastl-Mayrhofer aus Schwabing rockte mit der E-Gitarre und Opernsängerin Christiane Vetter aus Seefeld übte mit den Besuchern einen Kanon ein.
Lob vom Ex-Minister
Ehrengast war das politische Urgestein Dr. Thomas Goppel. Der kunstsinnige ehemalige bayerische Minister kennt die nimmermüden Macher Pospischil und Scholz schon ewige Zeiten und lobte vor allem ihre Bescheidenheit, die sie trotz ihrer Mega-Erfolge an den Tag legen. So fuhren sie vor Beginn der Feier schnell noch selbst zum Bäcker, weil angeblich zu wenig Brezen da waren. Beifall dafür gab es auch von Landsbergs Vize-Landrätin Margit Horner-Spindler. Sie tauschte sich viel mit Uttings Bürgermeister Florian Hoffmann aus, war sie doch selbst zwölf Jahre lang Rathaus-Chefin im Reichling.
Für Unterhaltung und „Pianowahnsinn“ (Münchner Merkur) sorgte Charlie Glass aus Fischen, der „Elton John vom Ammersee“ (Süddeutsche Zeitung). Der mit Platin und Gold ausgezeichnete Sänger, Komponist und Arrangeur, unter anderem für Udo Jürgens, kann auf 200 Millionen Streams verweisen. Simone Egger von der Vorstandschaft des Fördervereins Schacky-Park war so angetan, dass sie ihn gleich für ein Konzert im Monopteros des Parks verpflichten wollte.
Individuelle Routen
Der diesjährige Kapellentag führt über eine Nord-, Ost-, Süd- und Westroute rund um den Ammersee zu 24 Kapellen und kleinen Filialkirchen. Darunter die Kapelle im Greifenberger Schloss (Baujahr 1760), „Maria Schnee“ in Aidenried (1877) mit grandiosem Blick über den Ammersee, „St. Michael“ in Schlagenhofen (1680), „St. Johannes der Täufer“ in Raisting (1428), „Hl. Dreifaltigkeit“ in Buch (1742) oder „Maria Hilf“ am Stohrerhof in Riederau (1796), wo vor zehn Jahren die Idee zur musikalischen Kapellen-Tour geboren wurde. Die meisten Spielorte liegen etwa fünf Kilometer auseinander, wobei die Konzerte im Abstand von ein bis eineinhalb Stunden stattfinden.
Mit dem exakten Programm kann man sich seine individuelle Route zusammenstellen.