Nach jahrelangem Streit: TSV Schliersee einigt sich mit Vermietern auf neue Pachtverträge

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Erleichtert und zufrieden: (v.l.) Hubert Strobl (Spartenleiter Fußball), Wolfgang Schauer (Vorsitzender) und Stefan Hornfeck vom TSV Schliersee mit Markus Hofberger, Vetreter der Eigentümer des alten Sportheims und des Natureisstadions. © Thomas Plettenberg

Der Durchbruch ist geschafft: Der TSV Schliersee hat den jahrelangen Konflikt mit seinen früheren Vermietern beigelegt und gleich zwei neue, langjährige Pachtverträge mit ihnen abgeschlossen.

Schliersee – Sie mussten ihre 100 Meter-Tartanbahn um zehn Meter kürzen, weil sie ins Nachbargrundstück hineinragte. Auch einen Flutlichtmast mussten sie deshalb umlegen. Die Sportler des TSV Schliersee bekamen gleich in mehrerlei Hinsicht die Folgen des Streits mit den Vermietern ihres früheren Vereinsheims zu spüren. Da mochte der eine oder andere seinen Augen kaum getraut haben, als er neulich den Vorsitzenden der Fußballer, Hubert Strobl, beim Rasenmähen auf der anderen Seite erblickte. Seit der Hauptversammlung aber wissen alle Mitglieder, dass Strobl sich nicht verfahren hatte. Die seit Jahren ersehnte Einigung mit der Eigentümerfamilie Hofberger ist geglückt. „Alle Konfliktpunkte sind beigelegt“, teilte TSV-Vorsitzender Wolfgang Schauer den anwesenden Mitgliedern mit. Deren Reaktion: „Begeisterter Applaus.“ Und nicht wenige hätten wissen wollen: „Wie habt ihr das nur geschafft?“

Angesichts der Vorgeschichte eine durchaus berechtigte Frage. Wie berichtet, mündete der Disput ums alte Vereinsheim sogar in einem Rechtsstreit, in dem die Eigentümer auch gegen das Landratsamt klagten. Schon damals schlugen die Richter eine Einigung am Verhandlungstisch vor, doch die blieb zunächst aus. Umso größer nun die Überraschung, dass jetzt der Durchbruch erfolgt ist.

Gespräche mit gutem Ergebnis

„Steter Tropfen höhlt den Stein“, schildert Schauer die vergangenen Monate. Anfang Februar habe er sich mit Vorstandsmitglied Stefan Hornfeck erstmals mit Vater und Sohn Hofberger zusammengesetzt und die Eckpfeiler für eine Beilegung des Streits gesetzt. Nach drei bis vier weiteren Gesprächen sei man sich einig gewesen. Nicht nur die konstruktive Atmosphäre hebt Schauer positiv hervor, sondern auch die Bereitschaft der Hofbergers, die Anwältin des TSV, Birgit Baudisch, als gemeinsame juristische Vermittlerin zu engagieren. „Jeder hat die Anliegen des anderen ernst genommen“, bestätigt Markus Hofberger Schauers Einschätzung. Man habe sich verstanden gefühlt und in respektvoller Art und Weise zu einem Kompromiss gefunden, „in dem jegliche Interessen Beachtung finden“. Für Hofberger der Startpunkt für eine neue Entwicklung eines von Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung geprägten Verhältnisses.

Das lässt sich schon in der Einigung ablesen: Der TSV pachtet das alte Vereinsheim für 30 Jahre und nutzt es als Lager. Letzteres werde auch dringend benötigt, betont Schauer. Nicht nur wegen der sportlichen Aktivitäten der vier Sparten Fußball, Eishockey, Turnen und Handball, sondern auch wegen deren vielfältigen gesellschaftlichen Engagements etwa bei Festen und Märkten. „Eine Bar stellst du nicht mal einfach wo unter.“ Auch wenn man baulich quasi frei über das Vereinsheim verfügen könne, wolle man zunächst nur die alten Duschen und Toiletten ausbauen. Eine Holzverschalung der Fassade könnte einen optischen Bezug zum Neubau herstellen, erklärt der Vorsitzende. Die 1500 Quadratmeter Grünfläche werde man vorerst als zusätzliche Trainingsfläche nutzen – und die Laufbahn wieder auf 100 Meter verlängern sowie den Flutlichtmast wieder aufbauen.

Neuer Vertrag auch fürs Natureisstadion

Zweiter Meilenstein der Einigung ist laut Schauer einer Verlängerung des Erbpachtvertrags für den Natureisstadion samt Hütte um ebenfalls 30 Jahre. Damit habe man nun die nötige Planungssicherheit, um die dringend gebotene Dachsanierung für Kosten von 25 000 bis 30 000 Euro angehen zu können. Sowohl beim Eisplatz, als auch beim alten Vereinsheim samt Umgriff sei die beschlossene Pachthöhe überdies „absolut erschwinglich“, fügt der Vorsitzende erfreut hinzu. Alles in allem eine sehr positive Entwicklung für den TSV, der seit dem Neubau des Vereinsheims um 200 auf rund 1650 Mitglieder angewachsenen ist.

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