Trumps „Liberation Day“ kann sich noch zum Desaster entwickeln
Donald Trump hat den 2. April zum „Liberation Day“ erklärt. Die Idee einer Befreiung von „wirtschaftlicher Ausbeutung durch andere Staaten“ dürfte vor allem bei seinen Anhängern Anklang finden. Anleger sehen sie skeptisch.
Von FOCUS MONEY-Redkateur Jens Masuhr
Der US-Präsident nutzt Zölle als Instrument seiner Wirtschaftspolitik. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland zitiert ihn mit den Worten: „Zoll ist das schönste Wort im Wörterbuch“. In diesem Satz steckt mehr Sprengstoff, als man sich vorstellen kann. Es ist eine Kampfansage an die Globalisierung.
Trump setzt auf Merkantilismus – löst aber nicht die Probleme der US-Wirtschaft
Donald Trumps Politik erinnert an den Merkantilismus des 16. bis 18. Jahrhunderts, als die europäischen Staaten versuchten, durch Zölle und Exportförderung einen positiven Handelsbilanzüberschuss zu erzielen.
Doch ein Blick auf die US-Wirtschaft zeigt: Die Probleme liegen tiefer. Die Handelsbilanz weist ein wachsendes Defizit auf, und die Zinszahlungen für die Staatsverschuldung steigen. Wer erahnen will, warum Trump so handelt, schaue sich diese Grafiken an.


Zölle verteuern Importe für Millionen US-Konsumenten
Zölle mögen kurzfristig heimische Industrien schützen und Arbeitsplätze sichern. Sie verteuern aber auch Importe, was Konsumenten und Unternehmen belastet. Zudem fördern sie das Konfliktpotenzial zwischen Staaten.
Die Finanzmärkte zeigen bereits Auflösungserscheinungen: Aktienkurse sinken, der Dollar verliert an Wert.
Trumps Zollpolitik mag seinen Wählern gefallen. Langfristig aber drohen Handelskriege, steigende Preise und eine Schwächung der US-Wirtschaft Ironischerweise könnte der „Liberation Day“ so eher den Beginn wirtschaftlicher Probleme für viele und eine Befreiung für wenige markieren.