Keine Sonnenfinsternis 2024 – Was der Himmel stattdessen zu bieten hat

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Der Himmel hat auch im Jahr 2024 viel zu bieten. Von unspektakulären Mondfinsternissen bis hin zu spektakulären Kometen – der Blick nach oben lohnt sich.

München – Blickt man nur grob auf das, was das astronomische Jahr 2024 zu bieten hat, dann könnte man enttäuscht werden: Keine Sonnenfinsternis im deutschsprachigen Raum, nur zwei sehr unspektakuläre Mondfinsternisse stehen auf dem Plan. Doch wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass das Jahr 2024 neben den alljährlichen Himmelsereignissen wie Sternschnuppen-Strömen einiges zu bieten hat. Und wenn man willens ist, Reisen zu unternehmen, kann man sogar zwei faszinierende Sonnenfinsternisse beobachten.

Am 8. April ist in Teilen der USA und Mexikos eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. Im Herbst hat die Himmelsmechanik außerdem noch eine äußerst beeindruckende ringförmige Sonnenfinsternis auf Lager – dafür muss man dann allerdings am 2. Oktober nach Südamerika reisen.

Zwei eher unspektakuläre Mondfinsternisse im Jahr 2024

Im deutschsprachigen Raum hingegen werden wir uns mit zwei eher unspektakulären Mondfinsternissen begnügen müssen. Die Erste, eine Halbschatten-Finsternis, tritt am Morgen des 25. März 2024 auf, ist jedoch mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Die Zweite, eine partielle Mondfinsternis, findet am 18. September 2024 zu einer ungünstigen Uhrzeit statt. Der Höhepunkt der Bedeckung wird um 4.44 Uhr MESZ erreicht, wobei der Mond nur minimal bedeckt ist.

„Partiell heißt, der Mond tritt nur ein Stück (diesmal ein wirklich kleines Stück) in den Kernschatten der Erde ein“, betont Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) im Gespräch mit merkur.de von IPPEN.MEDIA. Wer sich dennoch die Mühe macht, die Mondfinsternis zu beobachten, wird den Mond hoch am Südwesthimmel sehen können.

Der Mond bedeckt 2024 den Saturn und den Mars

Der Mond spielt eine zentrale Rolle bei den wichtigsten astronomischen Ereignissen des Jahres 2024. Wie Uwe Pilz erläutert, kann man am Morgen des 21. August beobachten, wie der Mond den Planeten Saturn verdeckt. Dieses Phänomen beginnt um 5.30 Uhr, wenn es noch ausreichend dunkel ist, und ist auch für Amateure am Himmel sichtbar. „Man kann schon die Nacht über die Annäherung des Mondes an den Planeten verfolgen. Der Saturn ist nicht sonderlich hell, sodass ein kleines Fernglas helfen kann.“, so Pilz. „Beim Wiederauftauchen von Saturn ist schon heller Tag, für diese Beobachtung benötigt man ein Fernrohr“, fügt er hinzu.

Die zweite Planetenbedeckung des Jahres 2024 ist nur am Taghimmel sichtbar und erfordert daher ein Teleskop zur Beobachtung. Am 18. Dezember verdeckt der Mond den roten Planeten Mars. „Schon in der ausgehenden Nacht, um 6.30 Uhr, sieht man die beiden Gestirne hoch am Südwesthimmel stehen“, so Pilz.

Planeten am Nachthimmel: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sind zu sehen

Im Laufe des Jahres 2024 sind viele Planeten am Himmel sichtbar. Das Jahr beginnt mit der Venus, dem hellsten Planeten, der bis März als Morgenstern zu sehen ist. Nach ihrem Verschwinden im März kehrt sie im August als Abendstern zurück und bleibt bis zum Jahresende in dieser Rolle. Der sonnennächste Planet Merkur ist aufgrund seiner Nähe zur Sonne nur schwer zu beobachten, aber an einigen Tagen im Jahr 2024 ist es machbar:

  • Mitte Januar am Morgenhimmel
  • Mitte bis Ende März am Abendhimmel
  • Anfang und Ende Dezember am Morgenhimmel

Zu Jahresbeginn bleibt der Mars zunächst unsichtbar am Firmament. Erst mit dem Eintritt des Monats Mai erscheint der rote Planet im Osten und erhöht kontinuierlich seine Sichtbarkeit im Verlauf des Jahres. Bis zum Jahresende ist er die gesamte Nacht sichtbar und wird stetig heller. Jupiter, sein planetarer Nachbar, dominiert den Abendhimmel bis Ende April. Im Mai nimmt er Abschied, um Mitte Juni am Morgenhimmel wieder in Erscheinung zu treten. Am 7. Dezember steht er in Opposition zur Sonne und ist somit die ganze Nacht über sichtbar.

Saturn-Ringe sind immer schlechter zu sehen

Saturn zeigt sich noch zu Beginn des Jahres 2024 am Abendhimmel, verschwindet aber bald, um Ende März am Morgenhimmel wieder zu erscheinen. Am 8. September erreicht er seine Oppositionsstellung. Mit einem Teleskop lässt sich erkennen, dass sein Ringsystem nur noch wenig zur Erde geneigt ist – im Jahr 2025 wird es für eine Weile gänzlich unsichtbar sein. Saturn bis zum Ende des Jahres 2024 sichtbar. Die Planeten Neptun und Uranus sind hingegen mit bloßem Auge nicht zu erkennen.

Die Ringe des Planeten Saturn sind sein prominentestes Merkmal. Doch bald werden sie für einige Zeit nicht mehr zu sehen sein. (Archivbild)
Die Ringe des Planeten Saturn sind sein prominentestes Merkmal. Doch bald werden sie für einige Zeit nicht mehr zu sehen sein. (Archivbild) © dpa/NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

In der Astronomie können viele Phänomene vorausberechnet werden – leider gehören Kometen nicht dazu. Obwohl Wissenschaftler die Flugbahn eines Kometen genau bestimmen können, ist die Vorhersage seiner Helligkeit auf dieser Bahn nahezu unmöglich. Dennoch werden im Jahr 2024 zwei Kometen erwartet, die für Aufsehen sorgen dürften.

Komet 23P/Pons-Brooks nähert sich der Sonne und kann beobachtet werden

Der Komet 12P/Pons-Brooks, der in der Vergangenheit durch starke Ausbrüche und die Entwicklung von „Hörnern“ aufgefallen ist, nähert sich der Erde und der Sonne. Am 21. April erreicht er seinen sonnennächsten Punkt und kommt der Erde am 2. Juni 2024 am nächsten.

Allerdings wird er von der Nordhalbkugel aus nicht mehr sichtbar sein, bevor er der Erde nahekommt. Dennoch kann man den Kometen noch im April beobachten, wie der Experte Uwe Pilz erläutert: „12P/Pons-Brooks bewegt sich quer durch das Sternbild Andromeda in den Widder. Er steht flach am Abendhimmel und ist ein leichtes Ziel für Ferngläser.“ Der Komet könnte bei sehr klarer Horizontsicht sogar mit dem bloßen Auge sichtbar sein, vermutet der Kometenfachmann. „Er neigt zu Ausbrüchen, seine Helligkeit kann auch höher werden. Für die Sicht mit dem freien Auge ist auf jeden Fall ein dunkler Landhimmel erforderlich“, so Pilz.

Der Komet C/2020 F3 (Neowise) war im Sommer 2020 besonders gut zu sehen. (Archivbild)
Der Komet C/2020 F3 (Neowise) war im Sommer 2020 besonders gut zu sehen. (Archivbild) © imago/7aktuell

Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) könnte eine „wirklich spektakuläre Erscheinung“ werden

Im Jahr 2024 wird der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) erwartet, der sich laut Uwe Pilz „zu einer wirklich spektakulären Erscheinung entwickeln könnte“. Es wird erwartet, dass dieser Himmelskörper Ende September oder Anfang Oktober eine Helligkeit erreichen könnte, die mit den hellen Sternen Wega und Arktur vergleichbar ist. „Für eine seriöse Prognose ist es zu früh, aber etwas für das freie Auge wird er bestimmt“, äußert Pilz. „C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) steht flach am Morgenhimmel, unterhalb des Sternbilds Löwe.“

Neben diesen schwer vorhersehbaren Kometen bietet das Jahr 2024 auch einige astronomische Konstanten. Dazu gehören die jährlichen Meteorströme, die regelmäßig am Himmel zu sehen sind. Sie umfassen unter anderem die Perseiden im August, die Geminiden im Dezember und die Quandrantiden/Bootiden, die um den Jahreswechsel auftreten.

Zusätzlich zu den Meteorströmen ist auch der Vollmond ein regelmäßiges Himmelsereignis. Zwischen zwei Vollmonden vergehen 29 Tage, 12 Stunden und 43 Minuten, und im Jahr 2024 wird es genau zwölf Vollmonde geben – jeden Monat einen. Im Gegensatz zu 2023 wird es 2024 keinen „blue moon“ geben, der als zweiter Vollmond innerhalb eines Monats definiert wird. Stattdessen wird es 2024 einen „black moon“ geben – den zweiten Neumond innerhalb eines Monats.

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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