Erbschaftssteuer sparen - Vermögen vererben und verschenken? So vermeiden Sie Fallstricke
Welche Möglichkeiten gibt es die Erbschaftssteuer zu minimieren?
Da wären zum einen die bereits angesprochenen Schenkungen zu Lebzeiten. Bei der Testamentsgestaltung hat man darüber hinaus eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten: Die selbst genutzte Immobilie etwa kann vergünstigt und unter bestimmten Umständen bei weiterer Nutzung sogar gänzlich steuerfrei vererbt werden. Bei Betriebsvermögen gibt es spezielle Regelungen, die erhebliche Vergünstigungen ermöglichen können, insbesondere wenn es um die Fortführung des Unternehmens geht. Bei signifikantem Vermögen kann es deshalb unter Umständen sinnvoll sein, über vermögensverwaltende Unternehmensformen nachzudenken, um Vermögen generationenübergreifend zu strukturieren und zu erhalten.
Aber Vorsicht: Die beste steuerlich und juristisch optimierte Struktur bringt mir nichts, wenn ich oder meine Erben damit später einen zu hohen Verwaltungsaufwand haben und man nicht mehr vernünftig handlungsfähig ist, sprich: ans Vermögen kommt. Ist die Vermögenssubstanz von beiden Ehepartnern sehr ungleich verteilt, kann es sinnvoll sein, dieses Ungleichgewicht anzupassen und dadurch die Ballung von Vermögen bei einem Ehepartner zu reduzieren. Dies kann durch lebzeitige Schenkungen oder bei hohen Vermögen und entsprechendem Güterstand durch eine sogenannte Güterstandsschaukel umgesetzt werden. Dabei ist es aufgrund der Komplexität unerlässlich, sich von Spezialisten zu den steuerlichen und rechtlichen Konsequenzen beraten und bei der Umsetzung unterstützen zu lassen.
Was sind weitere wichtige Fragen, die ich mir beim Verschenken und Vererben stellen sollte?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man sehr genau überlegen sollte, wann und in welcher Form man der (über-)nächsten Generation Vermögen überträgt. Die steuerliche Optimierung in Form der Ausnutzung von Freibeträgen ist nur einer von mehreren wichtigen Aspekten.
Überlegen Sie gut, zu welchem Zeitpunkt Sie die eigenen Vermögensverhältnisse Ihren Kindern gegenüber transparent machen. Der Übertrag von Vermögen kann auf der einen Seite ein großer Vertrauensbeweis sein und beim Beschenkten dazu führen, früh Verantwortung zu übernehmen. Auf der anderen Seite kann eine hohe Schenkung oder die Aussicht auf ein späteres Erbe regelrecht erdrückend sein oder auch die Motivation, etwas Eigenes aufzubauen, reduzieren und damit im schlimmsten Fall sogar kontraproduktiv sein. Im optimalen Fall bereiten Sie Ihre Kinder behutsam darauf vor.
Das Alter und die Reife der Beschenkten müssen ebenfalls bedacht werden, um diese damit mental nicht zu belasten und potenziell mit der Verwaltung zu überfordern.
Dabei könnten eingeschränkte Zugriffsrechte oder die Wahl der Anlageklasse eine Rolle spielen. Liquidität oder ein Wertpapierdepot ist mit wenigen Klicks verfügbar – eine Immobilie zu verkaufen, dauert hingegen Monate und ist mit hohem Aufwand verbunden. Für bestimmte Fälle kann es auch sinnvoll sein, sich vertraglich Rückholklauseln einzuräumen.
Ein guter Berater kann bei diesem gesamten Prozess ein Sparringspartner sein, mit dem Sie sich immer wieder austauschen können.
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