TSV Iffeldorf stellt zwei Anträge an Gemeinderat – und überzeugt mit guter Vorbereitung

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Stolpergefahr: Auf den Sandplätzen müssen die Markierungen immer wieder neu befestigt werden, wenn der Regen den Untergrund wegspült. © Anne Rossa

Ein neuer Belag für die Tennisplätze und die Umrüstung der Beleuchtung auf LED: Der TSV Iffeldorf war gleich zweimal Thema in der Iffeldorfer Gemeinderatsitzung.

Iffeldorf - Wer Sport macht, hat sicher unterschiedliche Gründe dafür. Manche wollen sich fit halten, andere haben Spaß an der Bewegung oder wollen Kontakte knüpfen. Dass Sport auch immer ein gewisses Verletzungsrisiko birgt, ist dabei den meisten bewusst. Wenn aber der Sportplatz selbst für Verletzungen sorgen kann, ist das denkbar ungünstig.

Der Antrag des TSV Iffeldorf kam vielleicht deswegen für Bürgermeister Hans Lang (SPD) „zur rechten Zeit“, wie er in der jüngsten Gemeinderatsitzung sagte. Die Tennisplätze des Vereins sollen von Sand- auf Allwetterplätze umgebaut werden.

Lichter und Plätze: Der TSV Iffeldorf war gleich zweimal Thema in der Gemeinderatssitzung

Eine gut ausgearbeitete Präsentation hatte der Verein eingereicht, die den Gemeinderäten ausführlich zeigen sollte, warum dieser Umbau nötig ist. Die gute Vorbereitung brachte Tennis-Abteilungsleiter Stefan Fuchs und André Anderl, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, ein Lob des Rathauschefs ein. Mit Bildern, vielen Daten und Zahlen zeigte die Präsentation die Problematik der Tennisplätze – und stellte auch die „hohe Verletzungsgefahr“ dar, die von ihnen ausgeht.

Die Plätze seien mittlerweile 53 Jahre alt. Der Sand nehme kein Wasser mehr auf. Die Drainage sei nicht mehr zeitgemäß und bei Regen fließe der Belag den neben dem Platz gelegenen Abhang hinunter. Da die Spielfeld-Markierungen mit Nägeln auf dem Belag angebracht werden, bestehe Stolpergefahr, wenn der Sand unter den Leisten weggeschwemmt werde.

Eine Sanierung und die Instandhaltung der Sandplätze kosten laut TSV mehr als 170.000 Euro auf zehn Jahre gerechnet. Lang rechnete sogar mit „Kosten jenseits der Viertelmillionen“, wenn es bei dem Belag bleibe.

Die Alternative, die der Verein vorschlug, war ein Allwetterplatz. Die Vorteile seien, dass die Bewässerung wegfallen würde. Die Pflege und Instandhaltung seien weniger aufwendig. Außerdem wären die Plätze ganzjährig bespielbar und die Markierungen müssten nicht immer neu angebracht werden. Dadurch sinke auch die Verletzungsgefahr, war zu lesen.

Foto soll überzeugen: TSV Iffeldorf zeigt sich mit Tennis-Nachwuchs

Um das Gremium vollends von dem Antrag zu überzeugen, hatte der Verein ein Foto mit dem Tennis-Nachwuchs in eine der Folien eingebaut. Einen „deutlichen Aufschwung“ hätte die Tennisabteilung verzeichnet. 71 Kinder seien derzeit im Training. Ziel der Abteilung sei es, in ein bis zwei Jahren wieder eine Herrenmannschaft und drei Jugendmannschaften im Wettspielbetrieb zu stellen.

Auch die Kosten sprachen für sich: Die Anschaffung der Allwetterplätze würde im Vergleich zu den mehr als 170.000 Euro für die Sanierung und Instandhaltung der Sandplätze auf zehn Jahre gerechnet 154.000 Euro kosten. Für drei Plätze würden zwar 193.000 Euro anfallen, aber der TSV rechnete mit einem Zuschuss vom BLSV (Bayerischer Landes-Sportverband) von 38.600 Euro. Einen Eigenanteil von 20.000 Euro sowie eine Eigenleistung von 18.400 Euro – für die Abtragung der Sandplätze – rechnete der Verein ebenfalls mit ein. Bleiben Kosten für die Gemeinde von 116.000 Euro.

Ria Markowski (PWG) war „absolut überzeugt davon, dass das notwendig ist“. Sie schlug ein Sponsoring für den TSV vor, um die Kosten für die Gemeinde zu senken. Zweiter Bürgermeister Andreas Michl (CSU) hielt die Allwetterplätze für „eine Lösung, mit der alle gut leben können“. Er fand die Eigenleistung des Vereins hoch.

Martina Ott (SPD) erschien der Anteil für die Gemeinde „zunächst hoch“, aber es handle sich um eine „Investition für die Zukunft“. Sie fand es gut, die Verletzungsgefahr so zu minimieren. Fraktionskollege Stefan Gleiter ging noch einen Schritt weiter: „Ziemlich grandios“ fand er das Vorhaben. Die Kosten seien „für die Gemeinde tragbar“.

„Ja“ zu Allwetterplätzen: Gemeinderat gibt Antrag statt

Bürgermeister Hans Lang – er ist der Vorsitzende des Sportvereins – vermutete, dass die Finanzierung erst im kommenden Jahr im Haushalt dargestellt werde. Für 2024 seien die neuen Plätze nicht eingeplant. Der Gemeinderat stimmte geschlossen für die Allwetterplätze.

Kurze Zeit später wurde es wieder einstimmig – wieder bei einem Antrag des örtlichen Sportvereins. In einer ebenso gut vorbereiteten Präsentation ging es darum, eine Umrüstung der Flutlichter auf LED zu beantragen.

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Die Flutlichter werden auf LED umgerüstet, was weniger Streulicht bedeutet. © Anne Rossa

Bei Wartungskosten von 0 Euro, einer Garantie von zehn Jahren, hellerem Licht bei weniger Streulicht und einer Nutzungsdauer von mehr als 75.000 Stunden (bei den jetzigen Röhrenlampen liegt die Nutzungsdauer der Leuchtmittel im Vergleich bei maximal 5000 Stunden), war das Gremium schnell an Bord.

Auch die Finanzierung überzeugte: Bei Gesamtkosten von 100.000 Euro und einer Förderung von 45.000 Euro bleiben 55.000 Euro für die Gemeinde. Für die Umrüstung sei bereits ein Betrag von 105.000 Euro im Haushalt eingeplant, sagte Rathauschef Lang. Dem Antrag wurde stattgegeben.

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