Ungewöhnlicher Einsatz für die Wolfratshauser Wasserwacht: 102-Tonnen-Schiff in Not

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Klein schleppt Groß: Die Wolfratshauser Wasserwacht sorgte dafür, dass das manövrierunfähige MS „Bernried“ nicht aufs Ufer zutrieb. © Wasserwacht wolfratshausen

Die Wasserwacht Wolfratshausen rückte am Wochenende zu einem außergewöhnlichen Einsatz aus: Sie musste ein havariertes Schiff bergen. „Das Gewichtsverhältnis 102 Tonnen zu 1,5 Tonnen ist normalerweise nicht üblich“, sagt Ingo Roeske von der Wasserwacht.

Wolfratshausen – Dieser Einsatz war auch für die Wasserwacht Wolfratshausen alles andere als alltäglich: „Während einer Streifenfahrt am Samstag auf dem Südteil des Sees fiel der Bootsbesatzung das MS Bernried vor dessen Anlegestelle auf“, berichtet Ingo Roeske, der an diesem Wochenende an der Rettungsstation Schwaiblbach als Bootsführer Dienst hatte. „Als wir näherkamen, sahen wir, dass das Schiff nicht mehr manövrieren konnte und in Richtung Land trieb.“ Die Wasserwachtler boten umgehend ihre Hilfe an. „Die Besatzung hat uns dann gebeten, die Bernried durch Schleppen vom Ufer fern und im Wind zu halten“, so Roeske weiter. Der Katamaran „Starnberg“ sei bereits angefordert.

Mittlerweile trieb die Bernried keine 50 Meter mehr vom Ufer entfernt. Das Wasserrettungsboot der Wasserwacht verband sich mit dem Motorschiff und schaffte es, es rund 20 Minuten lang in dieser Position zu halten und, als die „Starnberg“ eintraf, an deren Besatzung zu übergeben. „Dennoch blieben wir so lange im Einsatzgebiet, bis alle Passagiere der ,Bernried´auf die ,Starnberg´ umgestiegen waren und sie sich anschließend in Richtung Starnberger Hafen auf den Weg machen konnten“, berichtet Roeske weiter und betont, dass „zu keiner Zeit Gefahr für die Fahrgäste oder seine Kameraden Gefahr“.

„Gewichtsverhältnis normalerweise nicht üblich“

Die Wasserwacht ist dafür ausgebildet, havarierte Wasserfahrzeuge zu bergen und zu schleppen, aber „das Gewichtsverhältnis 102 Tonnen zu 1,5 Tonnen ist normalerweise nicht üblich“, sagt Roeske rückblickend über das ungewöhnliche Manöver. „Allerdings wussten wir nach einigen Übungen, dass es möglich ist.“ 

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Dieser Einsatz sollte nicht der einzige bleiben: Die Retter wurden zudem zu einem losgerissenen Segelboot gerufen, das im Südteil des Starnberger Sees trieb. Nach einer kurzen Zwangspause wegen eines Gewitters brachte die Wasserwacht es zurück an seinen Liegeplatz. Die an Land gebliebenen Helfer waren ihrerseits im gleichen Zeitraum gefordert: Sie wurden zu einem Unfall bei Degerndorf gerufen, um die Patienten-Erstversorgung zu übernehmen.

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