Einzigartige Erfolgsgeschichte - Forscher lüften Geheimnis um die Gegend, die trotz Klimawandel kühler wurde
Bäume sind cool
Was parallel geschah: Im Zuge der globalen Erwärmung durch den Klimawandel stiegen die Temperaturen in Nordamerika im Durchschnitt um 0,7 Grad Celsius. Nur nicht an der US-Ostküste: Die kühlte sich zwischen 1900 und 2000 um etwa 0,3 Grad Celsius ab, von einem „Erwärmungsloch“ spricht die Wissenschaft. Hat das etwas mit den Bäumen zu tun?
Ja, sagt eine neue Studie US-amerikanischer und chinesischer Forscherinnen und Forscher, die jetzt in der Fachzeitschrift „Earth's Future“ veröffentlicht wurde. Das Forschungsteam nutzte die Daten von Satelliten und 58 Wetterstationen, um Wälder mit benachbarten Gras- und Ackerflächen zu vergleichen. Das Ergebnis: Die Wälder an der US-Ostküste kühlten die Oberflächentemperaturen des Bodens jährlich um 1 bis 2 Grad Celsius ab. Wetterstationen, die von Wäldern umgeben sind, waren um bis zu 1 Grad kühler als Standorte, die nicht wieder aufgeforstet wurden. Das Aufforstungsprogramm aus dem 20. Jahrhundert war also eine gigantische Erfolgsgeschichte fürs Klima.
„Die Konsequenzen waren schwerwiegend“
„Die Ausmaße der Abholzung im Osten der Vereinigten Staaten waren bemerkenswert, und die Konsequenzen waren schwerwiegend“, sagte Co-Autorin Kim Novick, Umweltforscherin an der Indiana University in Bloomington, in einer Mitteilung. Die Studie gebe nun Aufschluss darüber, wie wirksam Aufforstung im Kampf gegen den Klimawandel sein kann, auch in urbanen Räumen.
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Das Forschungsteam hob allerdings heraus, dass auch weitere Faktoren für Abkühlung gesorgt haben könnten - zumindest lokal betrachtet. Verschiedene Methoden der Bewässerung in der Landwirtschaft könnten sich zum Beispiel ebenfalls unterschiedlich auf die Temperaturen auswirken. „Wir können nicht alles an der Abkühlung erklären“, sagt Novicks Kollegin Mallory Barnes, ebenfalls Umweltforscherin an der Indiana University. „Aber wir gehen davon aus, dass Aufforstung ein wichtiger Teil der ganzen Geschichte ist.“