Etting künftig Teil von Ingolstadt?
Große Augen machten am 1. Mai die Bürger in Etting, als sie am Morgen einen Blick auf ihr gelbes Ortsschild warfen. Offenbar war ihr Heimatdorf über Nacht eingemeindet worden – von der zweitgrößten Stadt in Oberbayern.
Dieser Freinachts-Scherz war richtig aufwändig: Im Pollinger Ortsteil Etting wurde das Ortsschild des gleichnamigen Ingolstädter Stadtteils aufgehängt, dafür wurde in Oberbayerns zweitgrößter Stadt das hiesige Schild gesichtet. Der Unbekannte muss also die rund 140 Kilometer mit dem einen abmontierten Schild hingefahren sein und dem anderen wieder zurück.
Beim Donaukurier, der Ingolstädter Tageszeitung, hatten sich übers Wochenende gleich mehrere Leser gemeldet und Bilder vom falschen Etting-Schild geschickt. Eine Leserin schrieb dazu: „Mich würde interessieren, was in Weilheim-Schongau hängt.“ Dort hing tatsächlich das Ingolstädter Schild, wie ein Leser am Wochenende bestätigte. Als die Heimatzeitung am gestrigen Montag aber einen Fotografen rausschickte, war das Staatliche Bauamt schneller gewesen – sie hatten es bereits abmontiert, es stand nur noch der leere Rahmen. Doch auf der Facebook-Seite „Du kommst aus Polling...“ hatte jemand das Foto mit dem Ingolstädter Etting-Schild eingestellt mit dem Kommentar: „ ...wenn plötzlich ein anderer Landkreis für dich zuständig ist“.

Witzig ist dabei die Tatsache, dass das Pollinger Etting schon eine Partnerschaft mit dem Etting aus Lothringen/Frankreich eingegangen ist, wie unter dem Ortsschild vermerkt ist. Ob der Unbekannte mit seiner Aktion eine Ausweitung der Städtepartnerschaft anregen wollte?
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Erst zum 1. April hatten Unbekannte die Ortsschilder von Huglfing ausgetauscht und daraus Bad Huglfing gemacht sowie als nächsten Ort „Europa“ angegeben, was auf die Teilnahme Huglfings am „Entente Florale“ anspielt, der Fortsetzung des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Europa-Ebene.
Auch in Ingolstadt wurde das falsche Etting-Schild mittlerweile abgenommen, die zuständigen Bauämter wollen sich die Etting-Schilder gegenseitig zuschicken. Wer für den Scherz verantwortlich ist, wird vermutlich im Dunkeln bleiben.