„Wohlstandsverlust für alle“: Italiens Notenbankchef warnt mit deutlichen Worten vor Handelskonflikt mit Trump
Der Erdrutschsieg Donald Trumps bei den Wahlen in den USA hat für große Verunsicherung in der europäischen Wirtschaft gesorgt. Ein hoher Funktionär der EZB warnt deutlich vor einem Handelskonflikt.
Frankfurt - Italiens Notenbankchef Fabio Panetta warnt angesichts der Zollpläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump vor Einschränkungen des Handels. Trump hatte im Wahlkampf hohe Zölle auf Importe aus der Europäischen Union (EU) angekündigt. „Wir müssen die Illusion vermeiden, dass pauschale Maßnahmen zur Errichtung protektionistischer Barrieren die Lösung unserer Probleme sind“, sagte der Chef der Banca d‘Italia am Freitag auf einer Veranstaltung in Rom. „Eine pauschale Maßnahme ist wie ein Küchenmesser: Es ist nicht das richtige Instrument für komplexe Operationen.“
„Wohlstandsverlust für alle“: Notenbankchef warnt vor Handelskonflikt
„Eine Eskalation der Handelshemmnisse zwischen den Blöcken würde zu erheblichen Effizienz- und Wohlstandsverlusten für alle führen“, führte Panetta aus. Volkswirtschaften wären dann künftig weniger breit aufgestellt und Schwankungen in der Wirtschaftsleistung und bei der Inflation würden zunehmen.

Auch andere Mitglieder des EZB-Rats, der über die Zinsen im Euroraum entscheidet, hatten sich bereits kritisch geäußert. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel rechnet mit milliardenschweren Einbußen in Deutschland, sollte Trump seine Zollpläne umsetzen. Dies könne in Deutschland ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten, sagte er kürzlich. (reuters, lf)