Weilheim: Ab Herbst müssen Eltern mehr für Kita & Co bezahlen

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Weilheim: Ab Herbst müssen Eltern mehr für Kita & Co bezahlen

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Kindergarten „Nepomuk“: Auch hier müssen Eltern mit höheren Gebühren rechnen. © Holly

Leicht gefallen ist diese Entscheidung keinem der Stadtratsmitglieder: Ab dem 1. September werden die Kita- und Kinderbetreuungsgebühren in Weilheim erneut steigen.

Weilheim - Während der jüngsten Stadtratssitzung stellte Sachbearbeiter Stefan Popp die Details der geplanten Anpassungen vor. In den Kindergärten erhöhen sich die monatlichen Beiträge je nach täglicher Betreuungszeit im Schnitt um elf bis vierzehn Prozent, was einem Mittelwert von rund 28 Euro entspricht. Für die Krippenbetreuung zahlen Eltern ab Herbst bis zu neun Prozent mehr. Bereits beschlossen ist zudem eine weitere Anhebung im Herbst 2026: Dann sollen die Kindergarten-Gebühren um bis zu acht Prozent und die Krippen-Gebühren um bis zu fünf Prozent steigen.

Höhere Gebühren für Weilheims Kinderbetreuung: Erhöhung sei ein Kompromiss

„Bei dem Vorschlag, die Gebühren sowohl dieses als auch nächstes Jahr zu erhöhen, handelt es sich um einen Kompromiss“, erklärte Popp. Denn trotz der geplanten Anhebungen sei die Kita- und Kinderbetreuungsfinanzierung weiterhin deutlich unterfinanziert.

Die zweite Bürgermeisterin Angelika Flock (CSU) zeigte Verständnis für den steigenden Finanzbedarf: „Wir wollen den Kindern eine liebevolle, qualitativ hochwertige und verlässliche Betreuung trotz wachsender Kosten ermöglichen“, betonte sie. Nicht alle Stadtratsmitglieder waren jedoch bereit, den Erhöhungen zuzustimmen.

Manuel Neulinger (Grüne) äußerte Zweifel daran, dass die Anpassung das Finanzierungsproblem entscheidend entschärfen werde. „Für die Eltern aber hat es große Bedeutung“, warnte er. „Eine Erhöhung von zehn Prozent kann dazu führen, dass Familien mit mittlerem oder geringem Einkommen ernsthaft überlegen, ob sie sich die Betreuung noch leisten können.“ Dann käme für Eltern die Frage auf, ob sie die Kinder überhaupt extern betreuen lassen würden. Neulinger meinte, Alternativen, wie beispielsweise eine Staffelung der unterschiedlichen Einkommen der Eltern bei der Gebührenermessung, müssten gefunden werden.

Bürgermeister Markus Loth (BfW) hielt dagegen: Bedürftige Familien könnten auf umfangreiche Zuschüsse vom Landratsamt zurückgreifen. Flock unterstrich nochmals, dass mit der anstehenden Gebührenerhöhung eine moderate, ausgewogene und familienverträgliche Lösung gefunden worden sei. „Die Kinderbetreuung kostet der Stadt immerhin sieben Millionen Euro pro Jahr“, so Flock.

Mit nur zwei Gegenstimmen verabschiedete der Stadtrat schließlich die neuen Beiträge für Kindergärten und Kitas. Diese treten ab dem 1. September in Kraft. Der zweite Schwung der Erhöhungen trifft Eltern dann ab 1. September 2026.

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