Pannen-Start für Freisings neue E-Busse – „Das führt zu erheblicher Verwirrung“

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising
  4. Freising

Kommentare

Stimmt die Aufschrift? Zeitweise fuhren die neuen Stadtbusse am Dienstag, ohne an der Fahrzeugfront die Liniennummer anzuzeigen. Das sorgte bei den Bürgern für Verwirrung. © Kohr

Große Anlaufschwierigkeiten bei den neuen E-Stadtbussen in Freising: Mehrere Verstärkerbusse sind am Dienstag ausgefallen. Und das ist nicht das einzige Problem.

Freising – Sie sind noch ganz neu in Betrieb: Seit Sonntag fahren die E-Busse in Freising, und haben offenbar mit großen Anlaufproblemen zu kämpfen. Wie die Freisinger Stadtwerke als Betreiber meldeten, kam es am Dienstag gleich zu mehreren Ausfällen. „Grund sind Anlaufprobleme mit der Ladeinfrastruktur der Elektrobusse, die noch nicht im notwendigen Umfang zur Verfügung steht“, berichtet Stadtwerke-Sprecherin Nina Reitz. „Durch Lieferprobleme konnten noch nicht alle Lademöglichkeiten am temporären Busbetriebshof in der Luitpoldanlage in Betrieb genommen werden.“ Dadurch sei es zu Verzögerungen gekommen. Vor allem habe es Probleme gegeben, die Elektrobusse vollständig zu laden. Die Folge: Ausfälle bei den Verstärkerfahrten und im gesamten Linienverkehr.

Die Freisinger Stadtwerke seien dabei, die Probleme umgehend zu lösen, betonte Reitz. Dafür setzt der Betreiber übergangsweise wieder auf zusätzliche Fahrzeuge mit „konventionellem Antrieb“, wie es die Sprecherin formulierte. „Ziel ist es, die Verstärkerfahrten bereits morgen und das neue und erweiterte Fahrplanangebot im Laufe der Woche vollständig bedienen zu können. Bis dahin werden die Fahrgäste um Verständnis gebeten.“

Doch von Seiten der Kunden gibt es noch weiteren Ärger. Wie CSU-Stadtrat Jürgen Mieskes dem Tagblatt mitteilte, hätten ihn vermehrt Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern erreicht. „Insbesondere von Schülerinnen und Schülern sowie älteren Fahrgästen“, berichtet er. Konkret werde bemängelt, dass die neuen Busse zwar die jeweilige Route, jedoch nicht die Busliniennummer anzeigen würden. „Dies führt im täglichen Betrieb zu erheblicher Verwirrung, da sich viele Fahrgäste primär an den Liniennummern orientieren. Gerade für Schülerinnen und Schüler sowie für ältere Menschen stellt dies eine unnötige Erschwernis dar und führt wiederholt zu Fehlfahrten.“

Darüber hinaus sei Mieskes mehrfach geschildert worden, dass es in einzelnen Fällen nicht möglich gewesen sei, Fahrkarten direkt beim Fahrpersonal zu erwerben. „Als Grund wurde genannt, dass einige Busfahrerinnen und Busfahrer der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig seien, um die Anliegen der Fahrgäste zu verstehen oder entsprechende Auskünfte zu geben“, berichtet Mieskes.

Der CSU-Stadtrat bittet die Stadtwerke um eine Stellungnahme, wie kurzfristig Abhilfe geschaffen werden könne mit Blick auf eine klare Linienanzeige, eine reibungslose Kommunikation und Fahrkartenabwicklung im Busbetrieb. Dem Tagblatt teilte Sprecherin Reitz mit, auch hier mit dem neuen Busunternehmen Omny im Austausch zu stehen. Grundsätzlich hätten die Fahrer für den Verkauf der Tickets eine Einweisung erhalten. Lediglich in den ersatzweise fahrenden Bussen gebe es aktuell nicht die Möglichkeit, sich einen Fahrschein zu kaufen.

„Alle sind noch neu im System“, betont Nina Reitz. „Aber es wird jeden Tag besser werden.“ Wie berichtet hat mit dem Startschuss der neuen Flotte und mit dem Umstieg auf E-Mobilität die Firma Omny das Busunternehmen Hadersdorfer ersetzt, das zuvor 45 Jahre lang für den Betrieb der Stadtbusse verantwortlich war.