Putin droht Pyrrhus-Sieg in Awdijiwka: Russland hat wohl eine hohe Zahl seiner Panzer verloren

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Russland nähert sich der Eroberung von Awdijiwka an. Doch selbst falls diese gelingen sollte, war der Sieg für Moskau dort ein extrem verlustreicher.

Awdijiwka – Dass Russlands Streitkräfte sich an Awdijiwka die Zähne ausbeißen, ist kein Geheimnis. Doch die Ausmaße dessen, wie hoch die Verluste von Wladimir Putins Armee dort wirklich sind, kommen nun immer mehr ans Tageslicht. Russland wird die Stadt zwar wohl einnehmen, doch es könnte ein Pyrrhus-Sieg sein. Laut eines Berichts des Magazins Forbes hat der Kreml dort zehn Prozent seiner in die Ukraine entsandten Panzer verloren.

Vier Monate schon versucht Russland, die Stadt nordwestlich des russisch besetzten Donezk in der Ostukraine einzunehmen. Die Nachschublinien der Ukrainer werden durch die russische Infanterie bedroht. Den ukrainischen Truppen droht eine Einkesselung. Zuletzt schickte Kiew auch Elitetruppen in die Kleinstadt. Der strategische Wert des Ortes ist enorm hoch, zumal er nur unweit von Donezk liegt.

Russland verliert 214 Panzer in Awdijiwka

Beide Seiten kämpfen verbissen um Awdijiwka – doch viele Panzer der Russen haben die andauernden Sturmangriffe nicht überstanden. Laut des Berichts handelt es sich um ziemlich genau eine ganze mechanisierte Division. So schmerzlich der drohende Verlust der Stadt also für Kiew ist – Moskau trifft er ebenfalls hart.

Ein Analyst berechnete dem Bericht zufolge, dass Moskau seit dem Beginn des Angriffs in der 2. und 41. kombinierten Waffenarmee 214 Panzer verloren hat. Darunter befanden sich T-72, T-80 und T-90. Demgegenüber stehen die ukrainischen Panzerverluste bei nur 18 Maschinen. Der Berechnung nach sind mehr als zehn Prozent aller russischen Panzer in der Schlacht um Awdijiwka zerstört worden. Im Verlauf des Krieges hatte es bereits Berichte von Verlusten von 400 russischen Panzern in einer anderen Stadt gegeben.

Lage für Ukraine wird schwerer: Russland rückt in Awdijiwka weiter vor

Die Lage an der Front ist nach Angaben der ukrainischen Militärführung schwer. Insgesamt seien im Tagesverlauf 87 russische Sturmversuche abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht am Samstagabend (10. Februar 2024) mit. Besonders schwere Kämpfe gibt es demnach an zwei Frontabschnitten nahe der bereits seit 2014 von russischen Kräften kontrollierten Großstadt Donezk. Dort hätten russische Truppen im Tagesverlauf gut zwei Drittel ihrer Angriffe gestartet, hieß es.

Einmal mehr stand dabei Awdijiwka unter Feuer. Nach ukrainischen Angaben haben russische Truppen rund um die Stadt 32 Attacken lanciert. 22 Angriffe seien dabei nördlich der Stadt, zehn weitere im Süden abgewehrt worden, heißt es im Lagebericht.

Das US-amerikanische Institute for the Study of War (ISW) meldete weitere Erfolge, die russische Truppen am vergangenen Wochenende rund um die stadt erzielt haben. Videomaterial zeigt das rasante Vorrücken der Kreml-Truppen sowohl im südlichen Teil der Stadt als auch in den noch von der Ukraine gehaltenen nördlichen Regionen. Die Ukrainer bekämpfen die angreifenden Russen nicht ebenfalls mit Panzern, sondern mit Minen, Artillerie, Drohnen, Raketen und Gewehrfeuer aus verschanzten Stellungen. (cgsc mit Material der dpa)

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