Aßlinger entscheiden sich für 32-Meter-Kreisel
Der Aßlinger Gemeinderat hat eine Verkehrslösung für das geplante Neubaugebiet „Nördlich der Glonner Straße“ diskutiert und sich auf einen 32-Meter-Kreisel geeinigt.
Aßling – So klein wie möglich soll der Kreisverkehr im geplanten Neubaugebiet „Nördlich der Glonner Straße“ werden, da war sich der Aßlinger Gemeinderat bereits in vorangegangener Sitzung einig. So klein wie gehofft geht es allerdings nicht. Dann fehle es nämlich an der Ablenkung durch den Innenring, erklärte Elfriede Schreiber vom zuständigen Ingenieurbüro den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung.
Diese Ablenkung des Autofahrers, also die erzwungene Richtungsänderung beim Durchfahren des Kreisverkehrs, sei ungemein wichtig für die Verkehrssicherheit. Um die Sicherheit der Fußgänger zu gewährleisten, müsse sie so deutlich sein, dass Autofahrer nicht mittig über den Kreisel fahren könnten. 28 Meter Kreisel hatte das Ingenieurbüro zuletzt geprüft, damit wäre ein Kreisel allerdings nur mit Innenring möglich. Und denn gilt es zu vermeiden, denn: Durch die unterschiedlichen Materialien eines aufgepflasterten Innenrings wären die Taupunkte unterschiedlich. Das bedeutet, dass Schnee im Bereich der Granitfläche länger liegen bleibt – für die Verkehrssicherheit im Winter nicht optimal. Die Aufkantung der Pflasterung würde außerdem Probleme beim Schneeräumen verursachen; an den Kanten bliebe der Schnee meist liegen, der Übergang von Innenring zu Asphalt wäre im Winter daher deutlich rutschiger. Darüber hinaus werden Pflasterflächen von Lkw sehr stark beansprucht, die Instandhaltung wäre deutlich höher.
Und ein weiterer Punkt, der für die schuldengeplagte Gemeinde nicht unerheblich ist: Die Ablösekosten zwischen Gemeinde und Straßenbauamt sind bei einem Kreisel mit Innenring höher als bei einem rein asphaltierten Kreisverkehr. An Staats- und Bundesstraßen seien gepflasterte Kreisverkehre aus diesen Gründen auch gar nicht mehr genehmigungsfähig, fügte Schreibers Kollege Reinhard Reim hinzu. 32 Meter Kreisel bedeutet das für die Aßlinger an der geplanten Stelle, so Schreiber. Das sei die kleinste Größe, die ohne Innenring möglich wäre.
Zum Vergleich: Der Grafinger Kreisel misst 40 Meter
Zum Vergleich: Der Kreisverkehr aus Grafing raus misst 40 Meter. „Das ist schon wirklich ein kleiner Kreisverkehr“, betont Reim im Bezug auf den geplanten Kreisel in Aßling. „Ich kenne keinen im näheren Umfeld, der 32 Meter hätte.“
Ob es nicht doch eine Nummer kleiner ginge, wollte es Konrad Eibl (Grüne) doch noch mal genau wissen. Die klare Antwort der Ingenieure: Nein. „Bei einem kleineren Kreisel als 32 Meter, zum Beispiel bei 28 Metern, wäre die Ablenkung nicht groß genug“, erklärte Reim. „Da könnte man mit 50 km/h einfach drüber heizen.“ Und ein betonierter Kreisel wie in Bad Aibling?, hakte Eibl nach. Das müsse mit dem Bauamt geklärt werden, so Reim. Der Ingenieur sehe allerdings keine Vorteile darin: „Bei einem betonierten Kreisverkehr haben wir keinen Qualitätsverlust im Fahrgefühl, wenn man drüberfährt, wie bei einer Pflasterung zum Beispiel. Das höre ich und fahre langsamer.“
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Man habe sich eigentlich bereits darauf verständigt, den kleinstmöglichen, zulässigen Kreisel zu beschließen, beendete 2. Bürgermeister Ernst Sporer-Fischbacher (UNL) schließlich die Diskussion. „Wir brauchen doch nix diskutierten, was nicht geht.“ 32 Meter sei das Minimum, mit 7,5 Meter Ausfahrt aus dem Kreisel – „die braucht’s für die Lkw, und das ist dann immer noch kein gemütlicher Kreisverkehr für Lkw“, betonte Schreiber zum Abschluss. Der Aßlinger Gemeinderat beschloss schließlich mit einer Gegenstimme, dass die Planungen für einen 32-Meter-Kreisel fortgesetzt werden sollen.
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