Gartenbau-Wucher: Unseriöse Firma aus dem Landkreis Weilheim-Schongau will Kunden abzocken

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Ein Ehepaar aus dem Raum Weilheim wurde beinahe Opfer eines unseriösen Gartenbau-Unternehmens. Jetzt ermittelt die Polizei. © Symbolfoto: Julia Boecken

Ein älteres Ehepaar aus dem Raum Weilheim ist beinahe Opfer eines mutmaßlich unseriösen Gartenbau-Unternehmens geworden, das mit überhöhten Preisen arbeitete. Jetzt ermittelt die Polizei.

Weilheim - Das Ehepaar war durch eine Postwurfsendung auf das Unternehmen aufmerksam geworden und beauftragte es mit einer Terrassensanierung. Bereits am ersten Arbeitstag forderte die Firma eine Anzahlung im vierstelligen Bereich in bar. Am folgenden Tag verlangte ein Mitarbeiter erneut eine hohe Bargeldsumme und fuhr die ältere Dame sogar zu einem Geldautomaten. Im weiteren Verlauf sollte das Ehepaar die Restsumme im fünfstelligen Bereich begleichen.

Der Sohn des Ehepaares schaltete sich ein, als er von den Vorgängen erfuhr, und verständigte die Polizei. Nach Angaben dieser handelt es sich bei der angegebenen Adresse der Firma nach ersten Erkenntnissen lediglich um eine Briefkastenfirma. In Zusammenarbeit mit dem Zoll Weilheim wurden Ermittlungen wegen des Verdachts des Betrugs in Verbindung mit Wucher gegen zwei angetroffene Arbeiter und das Unternehmen aufgenommen. Die Ermittlungen dauern an.

Unseriöse Firmen erkennen - die Polizei gibt Tipps.

- Verlangen Sie einen ordentlichen Kostenvoranschlag, aus dem die einzelnen geplanten Arbeiten und der Preis hervorgehen sowie überprüfbare Angaben zur ausführenden Firma.

- Oft treten „Falsche Handwerker“ mit professionellen Flyern und Webseiten auf. Finden Sie darauf Schreibfehler, kann dies ein Indiz für „Falsche Handwerker“ sein.

- Holen Sie weitere Vergleichsangebote von örtlichen Firmen ein.

- Bestehen Sie auf einen ordentlichen, schriftlichen Vertrag. Lassen Sie sich nicht zu einer Vertragsunterzeichnung drängen, auch nicht durch möglicherweise schon begonnene Arbeiten, die nicht abgesprochen waren.

- Prüfen Sie alle Angebote und die Vertragsbedingungen in Ruhe und ob diese mit den Absprachen übereinstimmen.

- Ziehen Sie den Rat von Vertrauenspersonen (z.B. Nachbarn oder Angehörige) hinzu, wenn Sie sich unsicher sind und verschieben Sie eine Vertragsunterzeichnung auf einen anderen Termin.

- Konsultieren Sie bei Vertragsunstimmigkeiten die Verbraucherzentrale oder einen Rechtsanwalt.

- Leisten Sie keine (Bar-)Zahlungen im Voraus und lassen Sie sich auch nicht auf nachträglich erhöhte Preise ein.

- Verständigen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter der Rufnummer 110.

Zeugen, die den Verdacht haben, ein unseriöses Angebot erhalten zu haben, werden gebeten, sich bei der Polizei Weilheim zu melden.

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