In nur zwei Tagen: Sofies Sohn verspielte 5500 Euro in Roblox-Spiel – "Es ist schrecklich"

Als Sofie ihr Bankkonto prüfte, fehlten plötzlich mehr als 60.000 schwedische Kronen (circa 5500 Euro). Erst nach genauerer Kontrolle stellte die Mutter fest, dass ihr elfjähriger Sohn insgesamt 265 Käufe im beliebten Online-Spiel Roblox getätigt hatte – innerhalb von nur zwei Tagen. Das berichtet der schwedische TV-Sender TV4.

Mutter verzweifelt: 11-jähriger Sohn gibt 5500 Euro in Roblox aus

Sofie wandte sich sofort an den Apple-Support, doch die Hoffnung auf schnelle Hilfe zerschlug sich. Obwohl es beim Support sogar eine eigene Kategorie für versehentliche Käufe durch Minderjährige gab, erhielt sie kurze Zeit später ausschließlich automatische Ablehnungen, sowohl für die Erstattungsanträge als auch für die anschließende Berufung. Der Versuch, über eine kaum auffindbare E-Mail-Adresse in Irland Unterstützung zu bekommen, blieb ebenfalls erfolglos.

Erst als Sofie den Fall an die schwedische Verbraucherschlichtungsstelle ARN weitergab, kam die Wende. Die Behörde verhalf ihr schließlich zu einer vollständigen Rückerstattung des verlorenen Geldes. Für die Familie war die Übergangsphase jedoch finanziell belastend: Selbst kleine Ausgaben im Urlaub waren kaum möglich, Sofies Sohn musste aus seinen Ersparnissen zum Familienbudget beitragen.

Sohn muss Konsequenzen tragen

Der Vorfall hat in der Familie deutliche Spuren hinterlassen. Sofie berichtet, dass ihr Sohn nicht begriffen hatte, welche Folgen seine In-Game-Käufe hatten, bis er selbst erleben musste, wie viel Geld er tatsächlich ausgegeben hatte.

Kind
Verbraucherschützer kritisieren Online-Spiele, da diese oft zu In-Game-Käufen verführen würden. Der Geldbetrag werde zusätzlich verschleiert. (Symbolbild) Imago

Versteckte Kostenfalle: In-Game-Währungen in der Kritik

Verbraucherschützer warnen schon länger vor den versteckten Kosten in Free-to-Play-Spielen, vor allem wenn es um In-Game-Währungen wie "Juwelen" oder "Coins" geht. Laut dem Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) verlocken viele Spiele Kinder dazu, Geld auszugeben, um Wartezeiten zu überbrücken oder exklusive Items zu erwerben. Die Eltern bemerken das häufig nicht direkt.

Besonders kritisch sei die Intransparenz bei den Preisen digitaler Währungen: Teilweise gebe es keinen klare Euro-Angabe, was solche Käufe für Kinder noch riskanter mache.

Auch auf politischer Ebene gibt es Gegenwind: Der europäische Verbraucherverband BEUC hat bereits eine Beschwerde bei der EU eingereicht. Laut "Gameswirtschaft" fordert die Organisation verbindlichere Regeln, zum Beispiel, dass der reale Preis in Euro direkt angezeigt werden muss.