Swing States bei US-Wahl: Vier Bundesstaaten im Fokus von Trump und Harris

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Vor der US-Wahl werden sieben umkämpfte Swing States genannt. Vier heben sich nach Einwohnerzahl und Wahlleuten ab. Und werden zwischen Harris und Trump entscheiden?

Atlanta – Wer wird der oder die 47. Regierungschef(in) der USA? Der oder die nächste Oberbefehlshaber(in) der gewaltigen Streitkräfte? Das nächste Staatsoberhaupt in Washington? Kamala Harris von den Demokraten oder Donald Trump von den Republikanern? Darüber wird die US-Wahl am 5. November entscheiden.

US-Wahl: Swing States entscheiden zwischen Kamala Harris und Donald Trump

Der Endspurt ist eingeläutet: Während Trump heftig gegen Einwanderer wettert und selbst Nato-Versprechen Amerikas infrage stellt, warnt Harris eindringlich vor ihrem Widersacher aus der Republikanischen Partei. Maßgeblich entscheidend werden am Dienstag sieben Swing States sein. Von Westen nach Osten sind das: Nevada, Arizona, Wisconsin, Michigan, Georgia, North Carolina und Pennsylvania. In diesen US-Bundesstaaten gilt die Präsidentschaftswahl bis zum Urnengang als offen.

In den 43 anderen Bundesstaaten gilt dagegen als gesichert, wer letztlich die jeweiligen Wahlleute auf sich vereinen wird. Nimmt man diese 43 teilsouveräne Einzelstaaten der Vereinigten Staaten, liegt Harris (Stand 1. November) mit 225 zu 219 Wahlleuten denkbar knapp vorne. Aber: In den sieben Swing States werden noch 93 Wahlleute-Stimmen vergeben. Vier Swing States sind nach Einwohnerinnen und Einwohnern besonders groß - und entsprechend bedeutend. IPPEN.MEDIA erklärt, welche.

Kontrahenten bei der US-Wahl: Donald Trump von den Republikanern und Kamala Harris von den Demokraten. © Montage IPPEN.MEDIA IMAGO / Kyodo News / ABACAPRESS

Harris oder Trump? Umfrage zu Swing States sieht Gleichstand in Pennsylvania

Pennsylvania: Es ist der nach Einwohnerinnen und Einwohnern größte Swing State. Knapp 13 Millionen Menschen leben in dem Bundesstaat im Nordosten des riesigen Landes, der für amerikanische Verhältnisse nicht weit weg von der Hauptstadt Washington D.C. und der Weltmetropole New York liegt. Ganze 19 Wahlleute-Stimmen gibt es zwischen Pittsburgh und Philadelphia zu vergeben.

So viele wie in keinem anderen Swing State. Entsprechend fokussiert haben hier sowohl Harris als auch Trump in den vergangenen Wochen Wahlkampf gemacht. 2020 hatte sich Amtsinhaber Joe Biden (50,0 % der Stimmen) von der Demokratischen Partei denkbar knapp gegen Trump (48,8 %) Prozent durchgesetzt. Brisant: Laut einer jüngsten Umfrage von CNN zur US-Wahl herrschte just in Pennsylvania Gleichstand. Es bleibt hier spannend bis zum Schluss.

US-Wahl in Georgia: Wird es wieder hauchdünn zwischen Demokraten und Republikanern?

Georgia: Das „Winner takes all“-Prinzip, von dem der Spiegel schreibt, rückt auch Georgia verstärkt in den Fokus. Biden gewann 2020 hier hauchdünn mit 11.779 Stimmen - bei immerhin rund elf Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. In Prozent kam Biden auf 49,5 % der Stimmen, Trump auf 49,3 %.

Dieser Swing State entsendet immerhin 16 Wahlleute ins Electoral College. Zum Vergleich aus dem dünn besiedelten US-Bundesstaat Wyoming, wo 600.000 Menschen leben, sind es drei Wahlleute. Aus dem riesigen Kalifornien (39 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner), das in etwa die gleiche Bevölkerungszahl wie Spanien hat, kommen dagegen 54 Delegierte. Kalifornien gilt übrigens als absolute Hochburg der Demokraten.

US-Wahl 2024 Einwohnerinnen und Einwohner: Wahlleute: Sieger US-Wahl 2020:
Pennsylvania 12,96 Millionen 19 Joe Biden
Georgia 11,03 Millionen 16 Joe Biden
North Carolina 10,84 Millionen 16 Donald Trump
Michigan 10,0 Millionen 15 Joe Biden

North Carolina bei der US-Wahl: Geht der Swing State auch diesmal an Donald Trump?

North Carolina: Im genannten Electoral College sitzen nach dem Urnengang 538 Wahlleute. Das Volk wählt den Regierungschef und das Staatsoberhaupt in der stark durch den Präsidenten geprägten Demokratie somit zwar nicht direkt. Die Wahlleute sind aber an die Ergebnisse aus ihren Bundesstaaten gebunden, wenn sie schließlich die Präsidentin oder den Präsidenten ernennen. Wer 270 Wahlleute auf sich vereint, hat die US-Wahl gewonnen. Bei der 59. Präsidentschaftswahl vor vier Jahren hatte sich Biden mit 306 zu 232 Wahlleuten recht deutlich gegen Trump durchgesetzt.

Der umstrittene 78-jährige Immobilien- und Medienunternehmer siegte damals jedoch im Swing State North Carolina. Und zwar mit 50,1 zu 48,7 %. Die kleine Differenz von 1,2 % ergibt sich daraus, dass sich auch andere Kandidaten aufstellen lassen, die aber außerhalb der großen Volksparteien keine Chance haben. Der Bundesstaat an der Atlantikküste ist zwischen Charlotte, Durham und Wilmington auch diesmal schwer umkämpft.

Swing State

Swing State heißt aus dem Englischen übersetzt in etwa „Schaukelstaat“. Der Begriff bezeichnet einen amerikanischen Bundesstaat, in dem die beiden großen Parteien der Vereinigten Staaten - Demokraten oder Republikaner - bei der Präsidentschaftswahl eine gute Chance auf den Wahlsieg haben. Das Ergebnis bleibt bis zum Wahltag offen, die Siegerin oder der Sieger setzt sich in der Regel mit weniger als drei Prozent oder sogar nur zwei Prozent der Stimmen durch.

Swing States bei der US-Wahl 2024: Michigan ging 2020 an Joe Biden

Michigan: Laut der Online-Website Fivethirtyeight lag Harris im Schnitt der erhobenen Umfragen am 31. Oktober und damit fünf Tage vor der Wahl mit einem Prozentpunkt recht deutlich vor Trump. Aus dem „Staat der Großen“ sehen werden zwischen Detroit und kanadischer Grenze 15 Wahlleute entsandt. 2020 gingen auch sie an Biden. (pm)

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