DFB-Sportdirektorin Nia Künzer verteidigt Nationalspielerin nach Roter Karte
Bei der Frauen-EM steht Deutschland im Halbfinale. Kathrin Hendrich flog mit Rot vom Platz. DFB-Sportdirektorin Nia Künzer stellt sich hinter die Sünderin.
Basel — Am Ende konnte auch Kathrin Hendrich wieder lachen und ausgelassen feiern. Beim 6:5 n.E. im Viertelfinale der Frauen-EM gegen Frankreich flog die Innenverteidigerin mit Rot vom Platz. Nach Ansicht von DFB-Sportdirektorin Nia Künzer war der Platzverweis, der durch den Video-Schiedsrichter zustande kam, sehr hart.
DFB-Sportdirektorin Künzer sieht bei Roter Karte keine Absicht
Es lief die 13. Spielminute, als Hendrich ihrer Gegenspielerin Griedge Mbock Bathy in den Haarzopf greift, und das bei einem französischen Freistoß. Ohne Not, denn der Ball verfehlt Mbock Barthy weit, sorgt Hendrich dafür, dass sich der Video-Schiedsrichter einschaltet. Da die Aktion auch noch innerhalb des eigenen Strafraums passierte, kassierte Deutschland eine Doppelbestrafung.
Die 33-Jährige, die für die gesperrte Carlotta Wamser (Rot gegen Schweden, ein Spiel Sperre) in die Startelf rückte, muss runter, dazu erhalten die Französinnen einen Elfmeter. Nach der Partie äußerte sich auch DFB-Sportdirektorin Nia Künzer zur unnötigen Aktion. Dabei ergreift sie Partei für Hendrich.
Künzer erkennt in TV-Aufnahmen kein Ziehen
Sie schaut in eine ganz andere Richtung und bleibt mit den Händen in den Haaren hängen. Sie hat nicht in die Haare gegriffen. Wir möchten auf jeden Fall unterstreichen, dass keine Absicht vorliegt“, so Künzer in ihrem Statement. Was aber erkennt Künzer, die 2003 durch ein Golden Goal den WM-Titel für Deutschland sicherte, in den TV-Bildern?
Nach Absprache mit der Rot-Sünderin erklärt Künzer: „Ihr ist es wichtig zu sagen, dass sie nicht an den Haaren gezogen hat. Man sieht in den TV-Aufnahmen, dass sie in eine ganz andere Richtung schaut. Sie war natürlich sehr enttäuscht, aber auch froh, dass das Spiel so ein Ende genommen hat.“

Hendrich raus für restliche EM?
Kathrin Hendrich selbst hatte nach dem Platzverweis keine Einsicht gezeigt, war sichtlich geschockt ob der Entscheidung. Noch weiß sie nicht, welches Strafmaß die UEFA ansetzt. Da Carlotta Wamser aber im Halbfinale gegen Spanien zurück sein wird, dürfte die deutsche Mannschaft die Rote Karte relativ schnell abhaken können. (is)