Kreisjugendring bangt um sein Domizil - Zukunft in Gelbenholzen ungewiss

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Das Haus für Jugendarbeit in Gelbenholzen muss saniert werden. © Peter Weber

Seit vielen Jahren ist das Haus für Jugendarbeit im Fürstenfeldbrucker Stadtteil Gelbenholzen die Heimat des Kreisjugendrings. Doch nun droht er, diese Heimat zu verlieren. Denn der Pachtvertrag läuft im Oktober 2025 aus. Die Zukunft ist ungewiss – aber nicht hoffnungslos.

Fürstenfeldbruck – Vollversammlungen, Seminare, Jugendleiterausbildung, Fortbildungen, Übernachtungen: Das Haus für Jugendarbeit in Gelbenholzen ist meist gut belegt. Gruppen aus dem Landkreis und der Region nutzen das Angebot – und das seit knapp 40 Jahren. Denn damals hatte der Landkreis das Haus vom Landheimverein München gepachtet und dem Kreisjugendring (KJR) für seine sozialen Aktivitäten zur Verfügung gestellt. Doch nun droht das Ende. Denn der Pachtvertrag läuft nach 40 Jahren aus. „Es ist nicht klar, wie es danach weitergeht“, sagt KJR-Geschäftsführer Thomas Boll.

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Das Problem: Das Haus, das vor dem Zweiten Weltkrieg als Landschulheim gebaut wurde, ist in die Jahre gekommen. „Das Objekt weist auch aus Sicht des Landratsamts einen erheblichen Sanierungsbedarf auf“, sagt eine Sprecherin des Landratsamts. Doch der Landheimverein, dem Haus und Grund gehören, hat kein eigenes Vermögen, wie Andreas Meindl, einer der beiden Vorsitzenden und Konrektor des Gisela-Gymnasiums München berichtet. Der Verein unterstützt mit dem Pachterlös das Gymnasium. Er ist sehr klein, und könne die Sanierung nicht leisten. „Der Vertrag wurde so angesetzt, dass der Pächter für die Instandsetzungskosten aufkommt.“

Damit liegt der Ball wieder beim Landkreis, der wohl eine siebenstellige Summe in das Gebäude investieren müsste. Das müssen die Kreisgremien entscheiden, erklärt die Landratsamtssprecherin. Aus diesem Grund sei mit dem Kreisjugendring auch die Alternative einer Anmietung eines anderen, geeigneten Objekts erörtert worden. Auch der KJR richte seinen Blick in den Landkreis und darüber hinaus, sagt Geschäftsführer Thomas Boll.

Am liebsten wäre ihm natürlich eine Verlängerung des Pachtvertrags. Das könnte auch im Sinne des Landheimvereins sein, der derzeit mit dem Landratsamt in Gesprächen ist. „Wir wollen gerne über Jahrzehnte festschreiben, dass der Landkreis das Haus behalten kann“, sagt Andreas Meindl. Der Landkreis denke eher an eine kürzere Laufzeit. „Dazu sind wir auch bereit.“ Man könne dann auch eine weitere Verlängerung zusichern. Wenn das Haus in Schuss gehalten wird. Die Zeit drängt. Denn der Kreisjugendring ist bereits mit der Belegung für das Jahr 2025 beschäftigt. „Wir können nur noch Verträge bis 15. September 2025 annehmen“, sagt Thomas Boll. Daher sei eine zeitnahe Lösung wichtig. Beim Landheimverein ist man mit der Klärung rechtlicher Angelegenheiten befasst. Im Frühjahr sollten die Fragen geklärt sein, sagt Andreas Meindl.

Alle Beteiligten würden eine schnellstmögliche Lösung anstreben, heißt es aus dem Landratsamt. „Auch aus Sicht von Landrat Thomas Karmasin muss eine Perspektive zeitnah erarbeitet werden, damit der Kreisjugendring seiner wichtigen Arbeit auch in Zukunft nachkommen kann“, so die Sprecherin.

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