Verhandlungen über Migrationsabkommen - Kolumbianische Fachkräfte strömen nach Deutschland

Seitdem das deutsche Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft ist, steigen die Migrationszahlen aus Kolumbien stark an. Die „Tagesschau“ berichtet, dass jährlich rund 15.000 Kolumbianer Sprachprüfungen ablegen, um in Deutschland arbeiten zu können. Ein geplantes Migrationsabkommen könnte diesen Prozess weiter erleichtern.

Verhandlungen über ein Migrationsabkommen

Olga Parra vom Goethe-Institut in Bogotá erklärt der „Tagesschau“, dass der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt Schritt für Schritt einfacher werde. Die Bundesregierung und Kolumbien verhandeln derzeit über ein Abkommen zur Erleichterung der Migration von Fachkräften. Deutschland benötigt dringend Fachkräfte, während in Kolumbien viele gut ausgebildete Menschen auf passende Jobs warten.

Falsche Versprechungen an Kolumbianer

Deutschland verzeichnet einen Anstieg von Asylanträgen aus Kolumbien. Im Jahr 2023 beantragen etwa 3.300 Kolumbianer Asyl in Deutschland. Joachim Stamp vom Bundesinnenministerium erklärt, dass diese Menschen oft keine Asylgründe haben und „fehlgeleitet“ würden. Er vermutet, dass kriminelle Strukturen Fehlinformationen verbreiten, um von diesen Reisen zu profitieren.

Stefan Peters vom deutsch-kolumbianischen Friedensforschungsinstitut Capaz bestätigt der „Tagesschau“ ähnliche Beobachtungen. Er berichtet von Videos, die suggerieren, man könne nach Deutschland kommen, Asyl beantragen und direkt arbeiten – was nicht der Realität entspricht.

Traum von „besserer Lebensqualität und höheren Löhnen“

Berichte der „Tagesschau“ erzählen die Geschichte von Johann Steven, einem 27-jährigen Kolumbianer der einmal pro Woche das Goethe-Institut in Bogotá besucht. Dort lernt er die deutsche Sprache, die er als die größte Hürde zwischen Kolumbien und Deutschland beschreibt. Er möchte nach München umziehen, wo er bereits eine feste Stelle als Ingenieur hat. „Deutschland bietet weit mehr Chancen als Kolumbien: eine bessere Lebensqualität und höhere Löhne“, erklärt Steven. In München werde er das Vier- bis Fünffache seines aktuellen Gehalts aus Bogotá verdienen.