155 Fingerhakler lassen die Muskeln spielen
Hochstimmung am Auerberg: Vor 1000 Besuchern waren die Fingerhakler des Gaues Auerberg Ausrichter der Deutschen Meisterschaften. 155 Hakler traten um die Titel und die besten Platzierungen an – vom Nachwuchs bis zu den Schwergewichtlern. Wer zweimal über den Tisch gezogen wurde, war draußen.
Bernbeuren - Die Höhepunkte des Fingerhakler-Wochenendes mit mehr als 150 Teilnehmern erlebten die rund 1000 Besucher in Bernbeuren zum Schluss – und zwar mit einem krönenden Ende für die Gastgeber. In der Königsklasse, dem mit 30 Athleten besetzten Schwergewicht, lieferten zwei Männer ein packendes Finale zwischen dem einheimischen Markus Geisenhof und Korbinian Fischer vom Gau Werdenfels, dem amtierenden Meister.
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Geisenhof hatte zuletzt im Jahr 2022 den Titel geholt. Sieben Gegner hatten beide Kontrahenten bis dahin an diesem Nachmittag bereits über den Tisch gezogen. Den ersten direkten Vergleich entschied Geisenhof für sich, die zweite Runde ging an Fischer, so dass beide ihre erste Niederlage kassierten. Das Festzelt tobte. Der nötige dritte Vergleich ging am Ende an den Bernbeurener – das Festzelt in Extase.
Schwergewichte im Schwergewicht
Und das, obwohl Geisenhofnoch noch vor seinem Einsatz durchaus skeptisch gewesen war. „Das kann man vorher nie sagen, wer sich durchsetzt.“ Von einem Heimvorteil könne keine Rede sein. „Vor heimischer Kulisse ist es oft schwerer, weil man unbedingt gewinnen und die Anhänger nicht enttäuschen will“, sprach der 94-Kilo-Mann auch die Vergleiche in den älteren Klassen an. „Die darf man nicht unterschätzen. Denn diejenigen, die dem Sport über die Altersklasse hinaus treu bleiben, sind meistens sehr gut.“
Neben Markus Geisenhof überzeugten weitere Kollegen. In der Schwergewichtsklasse beispielsweise Max Socher, der von den Schülern bis zu den Senioren einen steilen Aufstieg nahm und schließlich Platz sechs belegte. Im Halbschwergewicht behauptete Andreas Schuster Platz drei vor seinen Auerberg-Kameraden Manfred Straub und Magnus Reichart. Dritter wurde auch Leichtgewichtler Paul Kögel vor seinem Vereinskollegen Josef Waibl. Weitere Top-Ergebnisse: Senioren 1 schwer: 4. Manfred Nuscheler; Senioren 1 leicht: 6. Hubert Greisel, 7. Hans Baur; Senioren 2: 5. Magnus Eierstock, 6. Hans Peter Reichart.
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Die Auerbergler setzten noch eins drauf. Mit 67 Punkten wurden sie Deutscher Mannschaftsmeister vor dem Gau Werdenfels (29 Punkte) und dem Schlierachgau (28). 4. Ammergau 20, 5. Isargau 16, 6. Gau Altmühltal 14, 7. Chiemgau, 8. Gau Bayerischer Wald, 9. Gau Spessart (alle 5 Punkte). Zum Erfolg der Auerbergler trug auch der Nachwuchs bei, der im Rahmen der achtstündigen Wettkämpfe bereits vormittags aufgetreten war. In der Jugendklasse besetzten Thomas Hipp, Luis Kögel, Markus Sebastian Schnitzer und Tobias Epp die ersten vier Plätze, und in der Klasse Junioren waren mit Manuel Mangold, Willibald Hipp und Benedikt Hipp die ersten Drei unter sich.
70 Mitstreiter stemmen das Fest
Zufriedenheit strahlte auch Vorsitzende Marie-Theres Eierstock aus. „Ich bin glücklich, solch einem Verein vorstehen zu dürfen“, sprach sie auch den gelungenen organisatorischen Ablauf an. Mit rund 70 Mitstreitern wurde die Veranstaltung bravourös gemeistert, und auch einige Leute vom Verband waren im Einsatz. „Solch ein Festwochenende mit den Deutschen Meisterschaften als Höhepunkt war schon eine Menge Arbeit“, schnaufte Eierstock erst einmal kräftig durch. „Ich bin stolz auf unser Team“, meinte die Vorsitzende damit nicht nur die aktiven Hakler.
Die Titelkämpfe waren schließlich auch das krönende Finale eines berauschenden Festwochenendes mit allerlei Veranstaltungen. Zur Unterhaltung spielten die „bloßamal“, eine junge Musikgruppe aus Marktoberdorf und Prem auf, die mächtig Stimmung machte. Das abendliche Finale bestritt die Musikkapelle Bernbeuren.
DIETMAR FRIEBEL