Finanzielle Sorgen - Phänomen „Gelddysmorphie“: Gen Z und Millenials haben immer mehr Finanz-Sorgen
Eine wachsende Zahl von Millennials und Angehörigen der Generation Z leidet unter "Gelddysmorphie". Dabei schätzen sie ihre finanzielle Situation unrealistisch negativ ein. "Business Insider" zufolge sind 43 Prozent der Generation Z und 41 Prozent der Millennials betroffen, im Vergleich zu 25 Prozent der Generation X und 14 Prozent der über 59-Jährigen.
"Gelddysmorphie" stellt eigene Finanzen schlechter dar als angenommen
Amanda Clayman ist Finanztherapeutin und erklärt bei "Business Insider", dass "Gelddysmorphie eine negative und unrealistische Wahrnehmung des eigenen finanziellen Wohlergehens ist". Sie beschreibt es als "allgegenwärtige Sorge, Wachsamkeit - wie ein verinnerlichtes Gefühl der Unsicherheit in Bezug auf Geld", selbst wenn es keine dringenden finanziellen Probleme gibt.
Clayman argumentiert, dass Lebensübergänge und der Vergleich mit anderen in sozialen Medien diese verzerrte Wahrnehmung verstärken können. "Wir erstellen ein Muster, das eine Geschichte erzählt, basierend auf den unvollständigen Informationen, die wir aufschnappen", so Clayman. Veraltete Erwartungen in Bezug auf Geld tragen laut "Business Insider" ebenfalls zum Problem bei, da viele finanzielle Ratschläge nicht mehr in die heutige Wirtschaft passen.
US-Gen-Z muss bei Eltern um Geld bitten
Zumindest in den USA ist die Sorge um das Geld nicht unbegründet. Die Generation Z steht aufgrund steigender Lebenshaltungskosten und Inflation vor finanziellen Herausforderungen.
Laut einer Umfrage sind 46 Prozent der 18- bis 27-Jährigen auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern angewiesen. Die Umfrage ergab, dass die Hälfte der Befragten nicht plant, in den nächsten fünf Jahren Wohneigentum zu erwerben, und 46 Prozent nicht in der Lage sind, für den Ruhestand zu sparen.
Zudem gaben etwa 30 Prozent an, dass sie einfach nicht genug verdienen würden, um Geld beiseite legen zu können. Holly O'Neill, die Präsidentin der Bank of America, rät jungen Menschen: "Setze dir ein Budget und halte dich daran."
Die Umfrage zeigt auch, dass 67 Prozent der Befragten ihren Lebensstil ändern, um die steigenden Kosten zu kompensieren. Sie verzichten zunehmend auf Restaurantbesuche und Einkäufe in teuren Supermärkten. Zudem haben 57 Prozent der Generation Z nicht genug Ersparnisse, um drei Monate über die Runden zu kommen.
Generation Z vor Rentenproblemen, aber auch Chancen
Die Generation Z steht auch in der Zukunft vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Hohe Lebenshaltungskosten und unsichere Arbeitsmärkte machen traditionelle Rentenmodelle zunehmend unzuverlässig. Diese Unsicherheit zwingt junge Menschen dazu, alternative Wege zum Vermögensaufbau zu suchen.
Dennoch hat die Gen Z auch bedeutende Vorteile, insbesondere den Faktor Zeit. Frühzeitiges und regelmäßiges Investieren kann durch den Zinseszinseffekt zu einem beträchtlichen Vermögen führen. Diversifizierte Anlagestrategien, die verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und ETFs umfassen, sind für die langfristige finanzielle Stabilität entscheidend.
Aber auch im Alltag kann man sparen und sich seiner Ausgaben mehr bewusst werden.Lassen Sie sich von diesen Spartipps inspirieren, um 1.000 Euro jährlich mehr in der Tasche zu haben.