Gestank und gelber Schleim: Urlaubsinsel verhängt Badeverbot „aus Sicherheitsgründen“

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Gelber Ekel-Schleim mit Fischgestank zwingt Gran Canaria zur Schließung mehrerer Traumstrände. Einen Verdacht, wo die Ursache liegt, gibt es bereits.

Las Palmas – Ein mysteriöser gelber Teppich breitet sich vor Gran Canarias Ostküste aus und verwandelt Urlaubsträume in einen Alptraum. Der Gestank nach faulem Fisch wabert über die einst makellos blauen Gewässer, während eine zähflüssige Masse die Wasseroberfläche überzieht. Die Inselgruppe kommt nicht zur Ruhe: Im Sommer meldete eine kanarische Insel eine Notlage, weil Urlauber das Gebiet überrannten.

Wegen eines gelben Schleimteppichs müssen mehrere Strände auf Gran Canaria gesperrt werden. © IMAGO/Anadolu Agency; IMAGO/Zoonar

Die Gemeinden Agüimes, San Bartolomé de Tirajana und Telde haben am Dienstag (4. November) mehrere ihrer wichtigsten Strände gesperrt. Betroffen sind unter anderem die Playa de Melenara, der Strand von Vargas sowie die touristisch bedeutsamen Strände San Agustín und Las Burras, wie Teneriffa News berichtet.

Strände auf Gran Canaria gesperrt: Gelber Schleim und Fischgeruch

Rote Flaggen wehen nun an den Stränden, Warnbaken und Flatterband blockieren den Zugang zum Wasser. „Aus Sicherheitsgründen“ verhängten die Behörden das strikte Badeverbot, nachdem das Gesundheitsamt der Insel vor möglichen Gesundheitsrisiken gewarnt hatte. Bisher (Stand 11. November) gibt es noch keine Entwarnung.

Umweltschützer von Ecologistas en Acción haben bereits eine Beschwerde bei der Stadt Agüimes eingereicht. Der Vorsitzende des Kollektivs, Consuelo Jorges López, berichtete von „intensivem Fischgeruch“ der gelben Substanz. Derweil essen die Bewohner der kanarischen Inseln ihren eigenen Fisch nicht mehr – das hat allerdings keine gesundheitlichen Gründe.

Gelber Teppich vor Gran Canaria: Fischfarm unter Verdacht

Als möglicher Verursacher gerät die Aquanaria-Fischfarm ins Visier der Ermittler, so Teneriffa News. Das Unternehmen betreibt im Aquakultur-Gebiet zwischen der Punta de Tarajalillo und dem Strand Corral de Espino riesige Becken, in denen Wolfsbarsch gezüchtet wird.

Die örtlichen Behörden haben umgehend eine Intensivreinigung der betroffenen Strandabschnitte eingeleitet. Wasserproben wurden zur Analyse ins Labor geschickt. Die Routinekontrollen der vergangenen Wochen waren durchgehend unauffällig gewesen, wie alle betroffenen Gemeinden laut Teneriffa News versicherten. Erst nach Beschwerden der Anwohner wegen starker Gerüche und der Entdeckung des gelben Teppichs wurde die Sperrung verhängt.

Die zähflüssige Masse bewegt sich entlang der Ostküste Gran Canarias und könnte weitere Strände erreichen. Im nächsten Jahr ist das Wasser hoffentlich sauber, wenn Flüge von Kassel auf die kanarischen Inseln starten sollen. Touristen und Einheimische müssen sich jetzt noch gedulden, bis die Analyseergebnisse Klarheit über die Ursache und mögliche Gesundheitsgefahren bringen, wie Infos Gran Canaria berichtet. (Quellen: teneriffa-news.com, infos-grancanaria.com) (resa)