Deutsche Traditionsbrauerei ist nach über 150 Jahren insolvent: „Herausforderungen bleiben“

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Auch die Bierbranche hat mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Nun muss eine weitere deutsche Brauerei Insolvenz anmelden – nach über 150 Jahren Unternehmensgeschichte.

Weimar/Pößneck – Die deutsche Bierkultur muss den nächsten Schlag hinnehmen, denn eine weitere Brauerei musste Insolvenz anmelden. Betroffen ist die Rosenbrauerei Pößneck. Das Unternehmen aus dem thüringischen Saale-Orla-Kreis hatte am Freitag, 21. Februar, den entsprechenden Insolvenzantrag gestellt.

Traditionsbrauerei aus Thüringen insolvent: Hohe Herstellungskosten und niedriger Absatz Ursachen

Damit ist eine über 150-jährige Tradition bedroht, denn die Brauerei sei 1866 gegründet worden. Doch bereits Ende Januar zeichneten sich wirtschaftliche Schwierigkeiten ab. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Brauerei laut MDR erklärt, die Produktion in Weimar zu schließen und Ehrinsdorfer Bier nur noch in Pößneck zu brauen.

Zwei Personen stoßen mit zwei Biergläsern an.
Die Bierlaune der Deutschen geht zurück – und damit der Absatz. Das ist einer der Gründe, weshalb eine Brauerei in die Insolvenz rutscht. (Symbolfoto) © Rene Traut/Imago

Die Grüne für diese Sparmaßnahme seien zu hohe Herstellungskosten und ein sinkender Bierabsatz, wie die Ostthüringischer Zeitung zunächst berichtet hatte. Die gesamte Branche hat mit diesen Problemen zu kämpfen.

Nicht nur insolvente Brauerei betroffen: Gesamte Brauwirtschaft kämpft mit sinkendem Bierabsatz

Der Biermarkt stehe vor großen Herausforderungen, hatte der Brauer-Bund, der Dachverband der Brauwirtschaft, Ende Januar erklärt. Bis November 2024 sei der Bierabsatz in Deutschland um 2,1 Prozent zurückgegangen – trotz Fußball-Europameisterschaft im Sommer. Die bayerische Brauwirtschaft war dagegen die Ausnahme. Daten für das gesamte Jahr sollen erst Ende Februar öffentlich werden.

„Hohe Produktionskosten und die anhaltende Konsumschwäche bleiben Herausforderungen, die uns vorerst wohl weiter begleiten werden“, hatte Verbandspräsident Christian Weber mit Blick auf das Jahr 2025 erklärt. Mit den überwiegend handwerklichen und mittelständischen Betrieben habe die Brauwirtschaft in unterschiedlichen Krisen Resilienz bewiesen.

Dennoch gibt es immer wieder Fälle wie den der insolventen Rosenbrauerei Pößneck. Erst kürzlich sah sich etwa ein Brauerei-Startup aus Frankfurt zur Insolvenz gezwungen. Im Januar musste bereits eine Brauerei in Kiel Insolvenz anmelden.

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