Lieferdienste Getir und Gorillas verlassen plötzlich Deutschland - 1800 Menschen verlieren ihre Jobs
Der türkische Lieferdienst Getir verlässt knapp zwei Jahre nach der Übernahme von Gorillas Deutschland. Bis Mitte Mai sollen alle 1800 Mitarbeiter ihre Kündigungen erhalten.
Berlin - Der Boom durch die Corona-Pandemie ist endgültig vorbei: Für Lieferdienste ist der Markt inzwischen hart umkämpft. Einer der größten Player soll nun Medienberichten zufolge komplett aus Deutschland und Europa verschwinden. Der Dienst Getir will sich demnach nur noch auf den türkischen Markt konzentrieren, bis Mitte Mai verschwindet er aus deutschen Großstädten. Erst 2022 hatte Getir den Konkurrenten Gorillas übernommen.
1800 Mitarbeiter stehen vor dem Aus: Getir und Gorillas verschwinden aus Deutschland
Nach Berichten der Wirtschaftswoche haben die ersten der rund 1800 Mitarbeiter ihre Kündigungen bereits erhalten. Im Sommer 2023 verkündete das Unternehmen bereits den Rückzug aus Spanien, Portugal und Italien. Wenige Wochen später strich Getir Tausende Stellen. Damals hieß es, das Unternehmen wolle das Geschäft in Europa vor allem auf Deutschland konzentrieren.
Wie der Business Insider berichtet, steht auch die Frage im Raum, ob Getir überhaupt weitergeführt werden soll. Die Investoren seien mit dem Management nicht zufrieden, weshalb sie sich möglicherweise zurückziehen könnten. Getir kommentierte die Medienberichte bisher nicht.

Der Markt gilt vor allem aufgrund der geringen Marge als hart umkämpft. In der Corona-Pandemie boomte dieses Geschäft, vor allem junge Menschen in Großstädten nutzten die neuen Liefermöglichkeiten, danach ging das Interesse spürbar zurück. Sollten Getir und Gorillas tatsächlich aus Deutschland verschwinden, blieben noch die großen Player Wolt, Lieferando, Flink und UberEats im Markt. Im März kursierten noch Gerüchte, dass Getir vorhabe, Flink zu übernehmen.