Die Biogas-Alleswisser
Die Gemeinde Langenpreising feiert eine neue Gewerbeansiedlung: Das Bayerische Biogas-Zentrum ist am Freitag offiziell eingeweiht worden. Josef Knoll hat es mit seiner Familie aufgebaut und das Gebäude auch in nur einem halben Jahr bezugsbereit hingestellt. Damit sei die Bauzeit kürzer gewesen als das Genehmigungsverfahren, wie er vor den vielen Gästen in der Halle launig zur Begrüßung bemerkte.
Langenpreising – Knoll ist ein durch und durch überzeugter Biogasler. Sein Unternehmen mit aktuell zehn Mitarbeitern befasst sich mit den vielen Biogasbetrieben in der Region und könnte keinen besseren Standort haben. Denn: Der Landkreis Erding sei mit 80 solcher Anlagen ohnehin führend, wie Landrat Martin Bayerstorfer in seinem Grußwort bemerkte.
Ziel des Unternehmens ist es laut Knoll, Hilfen bereitzustellen, wenn es mal nicht optimal läuft, Betreiber und ihre Mitarbeiter zu schulen, aber auch in die Öffentlichkeit zu gehen. Wie das mit der Schulung läuft, haben Knoll und sein Team gleich am Eröffnungswochenende vorgeführt: mit Fachvorträgen rund um die Gewinnung und die Verwertung von Biogas. Der Markt in Deutschland sei riesengroß. Knoll: „Wir haben die meisten Anlagen auf der ganzen Welt.“

Josef Lausch aus Rosenheim, energiepolitischer Sprecher der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, war begeistert: „Biogas ist geil! Aus Sch… Strom machen!“ Aber er konnte auch seine Begeisterung begründen: Die Fahrsilos voller Rohmaterial seien der Energiespeicher. „Wir sind die einzigen, die die Energie in die Dunkelflaute bringen können.“ Tatsächlich sei Strom aus Biogasanlagen „grundlastfähig“ im Gegensatz zu Photovoltaik und Windkraft. Bundestagskandidat Klaus Hamal von den Freien Wählern schloss sich dem an.
Bürgermeister Josef Straßer war mit beiden Stellvertretern gekommen und freute sich über die Ansiedlung: „Wir möchten Firmen haben, bei denen sich was rührt. Wir wollen keine Firmen, die bloß Packerl packen.“ Er wünsche sich, dass Knoll das Unternehmen ausbauen könne.
Josef Knoll ist übrigens aus Vilsheim mit seinem Unternehmen nach Langenpreising gezogen. Schon 2023 hatte er sich mit der Gemeinde über die Ansiedlung verständigt. Wie das Unternehmen genau arbeitet, erläuterte Knoll gegenüber der Heimatzeitung so: „Wir betreuen die Betreiber, damit diese die Anlagen dauerhaft und effizient fahren können. Wir haben Hilfsmittel dazu. Wenn mal was nicht so richtig läuft, können wir schnell eingreifen.“ Genau dafür gebe es auch ein Hochregallager, wo diese Hilfsstoffe bereitgehalten werden, damit schnell der Betrieb auf der Anlage wieder normal läuft. Auf der Fläche, wo die Stapler rangieren können, fand die Einweihungsfeier statt.