Nach Jahren ohne größere Ausbrüche verzeichnet Kuba wieder hohe Fallzahlen beim Chikungunya-Fieber. Nun ist die Krankheit auch in Deutschland angekommen.
Havanna – Auf der beliebten Karibikinsel Kuba kommt es derzeit zu einer deutlichen Ausbreitung des Chikungunya-Fiebers. Ein Teil der Erkrankten reist anschließend nach Deutschland zurück: Bis Anfang Dezember wurden hierzulande 171 importierte Fälle bestätigt, 33 davon stehen im Zusammenhang mit Kuba-Aufenthalten. In dem Land waren Ende November fast 50.000 Menschen mit Symptomen des Dengue- und Chikungunya-Fiebers in medizinischer Behandlung, berichtet das Portal amerika21. Es handelt sich um eine der schwersten Ausbrüche in der Geschichte des Landes.
Die Situation habe sich in kurzer Zeit so zugespitzt, dass das Robert Koch-Institut (RKI) inzwischen ausdrücklich warnt. Nachdem auf Kuba über fünf Jahre keine Infektionen gemeldet worden waren, spricht das Institut erneut von „hohen Fallzahlen“. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist inzwischen auf die Risiken des Virus hin.
Hurrikan Melissa könnte Auslöser für Tropen-Krankheit sein
Ein möglicher Grund für den Ausbruch ist Hurrikan Melissa, der Ende Oktober 2025 über Kuba hinwegzog. Infolge des Sturms entstanden optimale Brutbedingungen für die Virusüberträger: die Aedes-Mücken (Tigermücken).
Das Chikungunya-Fieber beginnt meist plötzlich und führt zu hohem Fieber sowie sehr starken Gelenk- und Muskelschmerzen, die teilweise über Wochen bis Monate bestehen bleiben. Die Erkrankung endet selten tödlich, kann aber wegen anhaltender Gelenkbeschwerden langfristig belasten. Die Inkubationszeit beträgt drei bis sieben Tage.
Symptome des Chikungunya-Fiebers:
- Fieber
- Gelenkbeschwerden
- Muskel- bzw. Gliederschmerzen
- Lymphknotenschwellungen
- Hautausschlag
- Schleimhautblutungen, z. B. am Zahnfleisch
- Kopfschmerzen
- Erschöpfung
- Augenentzündungen
- Magen-Darm-Beschwerden
Quelle: Tropeninstitut.de
Laut RKI „besteht seit Oktober 2025 ein gegenüber den Vorjahren deutlich erhöhtes Risiko für Chikungunya-Fieber bei Reisen nach Kuba“. Wer nach einer Reise Symptome wie Fieber, Gelenkschmerzen oder Hautausschlagentwickelt, sollte auch an Chikungunya denken. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung gilt nach aktuellem Stand weiterhin als nicht belegt.
Impfung gegen Chikungunya-Fieber möglich: Wie sich Urlauber schützen können
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt seit Juli 2025 eine Impfung gegen das Chikungunya-Fieber für Personen ab zwölf Jahren, die in betroffene Regionen reisen. In der EU sind zwei Impfstoffe zugelassen, allerdings bestehen beim Präparat Vimkunya derzeit Lieferengpässe.
Als wirksamste Maßnahme gelten konsequente Mückenschutzstrategien: lange Kleidung, wirksame Repellentien und möglichst Moskito-geschützte Unterkünfte. Zudem breitet sich auch das Oropouche-Virus vermehrt in Deutschland aus; die Symptome ähneln denen des Chikungunya-Fiebers. (Quellen: Robert Koch-Institut, Tropeninstitut, amerika21) (jus)
Haben Sie eine Meinung zu diesem Artikel oder ähnliche Erfahrungen gemacht? Haben Sie Fehler entdeckt? Schreiben Sie direkt an unsere Autorin – die Kontaktdaten finden Sie im Autorenprofil.